Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)
haben.
Jetzt fülle ich schön brav meinen Darm mit Wasser auf, es dauert ein wenig, zwei bis drei A nläufe benötige ich dafür immer, bis mein Anus so geweitet ist, dass er die Wassermenge aufnehmen kann, die ich ihm zumute. Dann ein wenig schütteln (quasi den Ententanz für Balzanfänger) und schwupp-di-wupp setze ich mich auf die Toilette und lasse die ganze verkommene Sülze aus mir raus. Viel kommt nicht mit, ich esse ja nicht viel. Das ist einer der Gründe, warum die Schwulen meist so mager sind: Da sie nichts fressen, können sie ungehindert gefickt werden, ohne dass der Schwanz ihres Fickpartners die Scheiße aus ihren Löchern rausfickt.
Meine Haare lasse ich durch die Luft trocknen, soll ja so aussehen, als ob ich noch ein wenig grün hinter den Ohren sei. Die gestriegelten und geschniegelten Typen sind gar nicht so gefragt. Man muss kein David Beckham sein, der mit seiner Metrosexualität den Männer-Schönheits-Boom salonfähig gemacht hat. Männer haben nun mal Haare und wenn ich Männer mit ihrer Baby-Arsch-Glatten-Brust sehe, frage ich mich wirklich, ob bei einem Elternteil eine gerupfte Hühnerbrust dabei gewesen war, statt eines Menschen. Ich meine, Metrosexualität sollte nicht de rmaßen ausarten, dass man bei Betrachtung seines eigenen Spiegelbilds geil wird. Traurige Welt. Verbannt den Narzissmus.
Oh, wie wird mir?
Ich wasche mein Gesicht sorgfältig und creme es anschließend ein. Das Erste was ich auf die gereinigte Haut auftrage, ist ein Serum, danach eine Augencreme, die die Augenpartie mit Feuchtigkeit versorgt und zum Schluss kommt der Rest des Gesichts dran, das ausgiebig mit Schönheitsprodukten behandelt wird. Nach der Behandlung – und das ist der Clou bei der ganzen Gesichtspflege – ist Leinsamenöl an der Reihe, das ich tropfenweise auf meiner Gesichtshaut verteile und eintupfe. Dieses Öl lässt das Gesicht erstrahlen und die Lippen voll werden. Obwohl ich Raubbau an meinem Körper betreibe, sehe ich noch immer sehr gut aus. Das ist das Geheimnis der Leinölsamen, das ich schon seit Jahren – früher hin und wieder, jetzt jedes Mal nach dem Duschen – in Ölform auf die Haut auftrage. Der Sport erledigt den Rest, um meine Figur zu erhalten.
Ich bin fertig. Hinreißend sehe ich aus. Es bleibt noch Zeit mit den Hunden eine schnelle Ru nde zu drehen, ehe ich mich aufmache, um meine Arbeit zu verrichten und vorher noch ein wenig Spaß zu haben.
Danach lasse ich die beiden Racker in mein Zimmer. Mopsinchen spielt nicht mit Mopsi, sie belächelt ihn sogar, während dieser auf seinen Spielsachen (einem kleinen Ball) herumzukauen versucht.
„Ach Mopsinchen, du verstehst eben, dass es ein Ball ist und dass man das runde Ding kaum in einen Mund bekommt.“ Vielleicht ist Mopsinchen, die ja in Wahrheit Johanna heißt, so eitel, dass sie nur mit frischem Spielzeug spielt und Mopsi hat seines ja schon angesabbert. Sie tritt bedacht zur Terrassentür und blickt durch das Glas hindurch, der Spiegel wird durch ihr Hecheln b eschlagen. Bei ihrem Anblick wird mir schwermütig ums Herz; ihre Blicke suchen das Weite, die Ferne. Dann kuschle ich mit beiden eine Runde und denke mir, dass Ingo schon ziemlich lange schläft. Rausch hin oder her.
Ich schreite aus der Wohnung, anders als sonst. Ich gehe zur Arbeit. Wenn ich aus der Wo hnung schreite, dann meistens wegen eines Vergnügens. Mir macht es Spaß Hunde zu sitten, das mag ich wirklich gerne. Memo an mich: Einen Hundesitterdinst ins Leben rufen. Ich mag es auch, wenn ich zum Einkaufen die Wohnung verlasse. Es bereitet mir Freude, wenn ich Freunde treffe – dafür muss ich auch die Wohnung verlassen. Es gibt viele Gründe, weshalb ich gerne meine Wohn- und Heimstätte verlasse, aber ich komme auch gerne wieder zurück. Heute verlasse ich sie, um arbeiten zu gehen.
Es ist beinahe dunkel. Die Tage sind aber doch schon länger um diese Jahreszeit, das merkt man sofort. Angenehme Jahreszeit. Ein perfekter Abend, um zu laufen, aber ich verbinde mein Tra ining mit etwas Sinnvollem: mit Geldverdienen. Ein Fitnessstudio wird direkt überflüssig, wenn ich erst einmal warmgelaufen bin … dann werden mir diese alten Knacker das Geld in meine Hose schieben … und hoffentlich auch etwas Anderes. Wieder zwei Sachen kombiniert, die ich mag. Ich grinse.
Um ins Break up zu gelangen fahre ich mit der 26er zum Jakominiplatz, dort steige ich auf die 7er oder die 1er um, die dann Richtung Hauptbahnhof fährt, und
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