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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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ein Ball wird mir in den Mund gesteckt, darüber Metall und ein Gurt, der über meinen Kopf gespannt wird; von alleine bekomme ich den Gurt nicht auf. Atemnot. Und ich höre: „Jetzt den Zweiten rein.“
      Auf einmal und ich kann es kaum fassen, ist da mehr. Ein dunkler Raum macht sich breit. Druck. Überdruck. Übergedrücke. Totale Überdrehung und Überspannung. Man kann es fühlen. Gestöhne und G eschrei. Ich weiß nicht, was da los ist. Grenzenloser Schmerz. Man schlägt mir auf den Arsch und auf mich ein. Ich höre wie schön mein Arsch sei, wie fest. Wild werden die Pobacken angegriffen, aufgegriffen, geschlagen. Schmerz. Tiefer Schmerz.
      „Fick die Sau!“, höre ich.
      Sie haben mir was hineingesteckt. Zwei Schwänze, zwei Mal lebendiges Fleisch, das tief in mir bohrt. Je tiefer sie bohren, desto weniger werden sie finden. Ich weiß nicht mehr, wie Lorenzo küsst. Ich suche aufgeregt sein Gesicht.
      Sie drehen mich wieder. Jetzt spüre ich warme Haut auf meinem Rücken, die auf kalte Haut klatscht, das Licht blendet mich. Kurze Erleichterung für meinen Anus. Dann …, ich spanne meine Arme wieder an, möchte mich befreien, aber es geht nicht. Schreien ist nicht möglich. Licht blendet mich. Tränen. Die Kameraleute geben Anweisungen, ich befolge – glaube ich – keine. Plöt zlich, der Schmerz ist groß, jetzt geht es weiter. Zwei Schwänze schieben sich in mich hinein. Wenn noch ein dritter da gewesen wäre, würde der sicherlich auch noch seinen Platz suchen. Bauchmuskeln versperren mir die Sicht. Anspannung, Leid. Ich sehe in diesem Augenblick öfters die Decke als Michelangelo.
      „Die Sau gehört gefickt.“
      Bin ich die Sau? Körper schieben sich in mich hinein. Keine Gesichter sehe ich, nur schwarze Masken und durchtrainierte Körper. Festes Fleisch.
      „Mir kommt’s“, sagt irgendwer.
      Tränen habe ich in den Augen, eine Kamera filmt weiter, ohne Rücksicht auf Verluste. Hände auf meinem Körper, dann ein heißer Strahl. Sperma über mir und dann auf meinem Bauch. Genickgriff, es knackst in meinen Wirbeln. Ich stöhne laut und immer lauter, bis es aus ist. Schläge auf meinem Rücken. Bitte nicht. Dann geht das Ganze von vorne weiter.
      Der Typ, der unter mir liegt, liegt noch immer unter mir. Die starken Männer, die ebenso Ma sken auf haben, haben mich gedreht. Halten mich fest und mein Loch wird gestopft. Hart gestopft. Eine blutige Schmierasche. Nitsch hätte seine helle Freude an diesem Bild gehabt. Nitsch war in Graz, kann mich erinnern. Nitsch war gekommen, um Kunst zu repräsentieren. Nitsch, du bist ein Schweinderl.
      Da sind wir.
      Die Zeit, die ich hier verbringe, würde ich später gerne nicht bereuen wollen, aber ich bereue sie schon jetzt. Verfluche meine Lust und meine Neugier und meine Angst. Es schnürt mir die Luft zum Atmen ab, ich bin durcheinander. Noch immer werde ich gefickt. Nur mehr ein Schwanz, aber es reicht, wenn man festgehalten wird. Die Arme, die mich festhalten, binden mich fest. Sie schnüren mich zu. Sanftheit steht dem aktiven Ficker nicht. Und nachher lieg ich nur stumm und dumm da.
      Ich breite meine Arme aus und fliege. Ich fliege einfach fort und lass das alles hinter mir. Ne uanfang. Ich kann fliegen. Die Droge macht’s. Ich bin die Droge. Ich bin eine ehrliche Droge. Menschen verzehren sich nach mir. Ich hätte das Vergewaltigungsspiel auch ohne Drogen gemacht und ich denke an Freuds Maxim, dass das Einzige, was uns im Leben wirklich glücklich macht, die Erfüllung von Kindheitswünschen ist.
      Ich schreie „Nein“ und die Gefühle, die ich dabei habe, kommen dem eines Blinddarmdurc hbruchs sehr nahe.
      Heftig. Aufrauen. Aufficken. Ich rede mir ein, dass alles gut ist. Gut und schön und schön und gut. Die Anzahl meiner Orgasmen ist einzigartig. Mein Loch ist offen und gibt komische Gerä usche von sich. Es entweicht Luft, aufgefickt ist das Loch, es ist in dem Augenblick nicht mehr eng und deshalb entweicht alles, was dort hinaus will. Die Schamesröte steigt mir ins Gesicht. Ficken und gefickt werden. Was ist das nur für eine Welt? Wie können Schwule das nur vertreten, warum gibt es Schwule? Was macht einen Schwulen aus? Warum auf Männer stehen, wenn man selbst einer ist? Was ist was?
      Eigentlich gehören alle meine Körperöffnungen gestopft, aber ich bin froh, dass es nur mein Arschloch ist. Klaus, das Loch für alle! Zur Auswahl hätten wir noch die Nasen- und Ohrenl öcher, meinen Mund und mein

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