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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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Pissloch, durch das man auch was schieben kann. Viele machen das. Der Arzt mochte das auch sehr. Ich möchte was sagen, aber ich kann nichts sagen, in meinem Mund ist ein Ball.
      Und als mir noch mehr Tränen aus den Augen schießen, wie einem Kind, das etwas nicht b ekommt, spritzt die Sau, ich darf ihn so nennen – wenn auch nur im Geiste – ab. Nicht in mich. Er zieht seinen Schwanz raus und ich werde in einem knieenden Zustand festgehalten. Mein Hirn klatscht an die Schädeldecke. Dann wird die Sauce über meine Brust geträufelt. Es spritzt vehement, nicht aufhörend. Der Typ keucht, er stöhnt und ich bin zu erschöpft seinen Schwanz zu nehmen, ihn festzuhalten und abzubeißen. Aber ich kann mich ja nicht wehren, wenn zwei Monster-Fleisch-Brocken mich festhalten und ich obendrein auch noch mit Drogen voll bin. Scheiße, was war das, die ultimative High-macher-Pille?
      Dann lassen die Schwuchteln endlich von mir ab. Die Kamera wird ausgeschaltet. Lorenzo kommt zu mir, geht schief wie ein Rapper und sagt im gewohnten dummstolzen Ton: „Leon hat sich gemeldet, er ist jünger und wird tanzen, du nicht! Wenn du schön still bist, kriegst du einen Bonus für deine A rbeit, aber nur wenn du still bist.“
      Ich nicke. Die Sache ist ernst. Es war ein abgekartetes Spiel, bei dem ich verloren hatte.
      Mir wird der Ball, der mit einem Metall- und Gummiring um mein Gesicht gespannt worden war, aus dem Mund genommen. Ich atme schnell, vor meinen Füßen landet ein Fünfzig-Euro-Schein. Ich hebe ihn auf.
      „Und was hat dir das gebracht?“, flüstere ich.
      „Du hast meinen Ex ziemlich verletzt, irgendeiner musste dir doch einmal das Handwerk legen.“
      Einen der Typen, der gefilmt hatten, sehe ich plötzlich genauer an. Ich erkenne ihn. Er heißt Zi rkup, der Inder, der mit Vorliebe mit alten Männern schlief und besonders mit meinem Arzt. Diese nekrophile Sau. Meine Gedanken sind wund. Ich finde keine Haut, die sanft ist, die mich streichelt.
      „Und jetzt geh!“
      „Woher weißt du, dass ich nicht Anzeige erstatte?“
      „Viel Spaß! Du hast doch freiwillig mitgemacht, und bezahlt bist du obendrein worden. – Ist alles hier drinnen“, und er zeigt auf die Kamera.
     
    Das hat so kommen müssen, wie es gekommen ist. Negatives kommt zurück, aber Positives auch – heißt es doch. Egal.
      Ich fühle mich urplötzlich ganz fürchterlich, elendiglich. Scheiße quillt aus jeder Pore, sowie Tränen. Mein Haaransatz ist nass.
      Gewisse Gefühle kommen nur einmal … die erste Liebe, ein besonderes Gefühl, das nur einmal kommt. Ich versuche mich daran zu erinnern, wer ich eigentlich war. Und ich werde wieder ich selbst werden. „Erinnere dich“, sage ich zu mir. Der, der ich vor dieser ganzen Scheiße war: Ein lieber, lebenslustiger Mensch, der eine Beziehung gesucht hat. Ich möchte wi eder die Person werden, die ich vor dem Suchen einer Beziehung gewesen war. Ich denke, die war besser.
      Wenn ich etwas aus der ganzen Hay’schen Zeit mit ihren Büchern gelernt habe, dann eines, dass Wünsche wahr werden können, aber davor muss man loslassen lernen. Penny McLean hat ein gutes Buch darüber geschrieben.
      Jetzt wünsche ich mir nur ein paar Schmerztabletten und eine warme Dusche, um den Scheiß, den ich nur provisorisch von mir abgewischt habe, wegwaschen zu können.
     
     
    Kapitel 9 – Die Abführung
     
     
    Durch einen Hinterausgang werde ich hinausbefördert. Lorenzo lacht und sagt irgendetwas wie: „Hoffentlich ist dir dein schlechtes Benehmen eine Lehre gewesen. Geh und komm nicht wieder!“
      „So war ich früher!“, ist meine Antwort, „ist schon lange her“, sage ich – ebenso abfällig wi e er mich behandelt hatte – darauf. Die Tür hinter mir schnappt ins Schloss ein und ich höre noch Lorenzos Lachen, seine Arroganz, die noch immer zu spüren ist. „So bin ich schon lange nicht mehr“, spreche ich geknickt und eingeschüchtert; man kennt mich auch anders.
     
    Was hat der Angeklagte zu seiner Verteidigung zu sagen?
      Ach, Oberstes Gericht, ich wollte wirklich nur ein wenig der Discomusik frönen, die tanzenden Menschen  sehen und dann wurde ich von diesen Männern überrascht und vergewaltigt.
      Das werden wir noch sehen. Die Anklage bittet die Zeugen Männer A-G und Männer H-R in den Zeugenstand.
      Die beschuldigen Vergewaltiger sind unschuldig!
      Und woher stammen wohl meine Analfissuren?
      Selbst zugefügt!
     
    Ich stehe auf dem Parkplatz und

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