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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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meinen Körper.
    Der Ruf nach Entscheidung
    war des Engels Mörder.
     
     
     
     
     

Was geschah? Der Arzt und ich hatten unsere Versöhnung bekannt gegeben. Es war Sommer, ich hatte meine Wohnung gekündigt, und eines schönen Tages hatten wir die glorreiche Idee gehabt, eine Radtour zu unternehmen. Der Arzt besuchte mich, wir liebten uns, und da es so schön war, schrieb ich ein Gedicht darüber:
     
    Ein endloser Moment,
    du küsst mich kurz, doch permanent.
     
    Und all diese Augenblicke,
    in die ich mich verstricke,
    sind der Grund, warum ich nicke,
    ein „Ja“ zu dir sage, und dich ficke.
     
    Ein endloser Moment,
    die Zeit vergeht, doch du verbrennst.
     
    Und all diese schönen Augenblicke,
    in denen ich dich konsequent nun ficke,
    meist über dir dich küsse, sitze,
    zerreißt mein „Nein“ dir deine Tücke.
     
    Ein endloser Moment,
    immer nur ein Ziel, immer nur ein Elend.
     
    Ein traumhafter Tag. Alle Fenster in der Wohnung waren geöffnet, sie ließen die Wärme von draußen herein und er und ich fielen verliebt – wie zwei tollkühne Hunde –, übereinander her. Die Stellung war auch dieselbe, wie bei den Hunden! Das Bett war unsere zweite Heimat gewo rden. Wir küssten uns innig und ich küsste ihn innig – einer schrie wohl ein „Ja“, der andere ein „Nein“, es war wie ein Traum, der endlich Wirklichkeit wurde. Wir atmeten dem anderen die Luft aus dem Kopf. Wir rissen uns die Kleider vom Leib und liebkosten unsere Zuneigung, streichelten unsere Haut und waren vom Penis des anderen überwältigt. Der Arzt fickte mich zärtlich. So wie ich es brauchte, so wie wir uns brauchten. Wörter wie Traumpaar, Bestimmung oder Liebe gingen mir durch den Kopf. Der vom Vorsaft triefende Penis des Arztes kam ziemlich schnell in mir. Wir hielten uns eng umschlungen, als er mich mit seinem Sacksaft vollpumpte. Ich war gefangen in der Fick-Narkose, betäubt von endloser Leere, die man irrtümlich mit Fick-Nahrung zugestopft hatte.
    Nach dem Sex hatte ich die glorreiche Idee gehabt, uns gegenseitig unsere Handys zu offenb aren. Das hieß, dass wir alle Fickfreunde und Ficknummern aus unseren Handys löschten! Ein Traum wurde endlich zur Wirklichkeit. Anschließend fuhren wir zu ihm. Er borgte mir ein Rad; eigentlich war es das Rad seiner Ehefrau. Ich bin mir sogar sicher, dass sie an dem Rad etwas manipuliert hatte, denn sooft wie die Kette beim Gangschalten runtergesprungen war, sooft konnte ich nicht ich liebe dich sagen. Der Ausflug fand entlang der Mur statt, ein wunderschönes Flussgebiet, einfach herrlich zum Entspannen und Denken. Für die Radtour benötigten wir drei oder knapp vier Stunden, wenn man die Pausen dazurechnete. Während der Radtour ließ er den Arzt hinaushängen (Impfstoff-Arzneimittellehre kann wirklich spannend sein), er zeigte mir akrobatische Kunststücke auf seinem Rad und signalisierte mir so, dass er noch ewig jung und vital sein würde. Auch seine Frau meldete sich und sagte, dass sie uns beide zum Familienessen einlud. Ich lernte also tatsächlich den Rest der Familie kennen. Ich wurde ein Mitglied der Familie und nicht mehr in den Keller geschickt, wenn eines der Kinder in der Nähe war. Bevor ich jedoch ins Haus gelassen wurde, sagte der Arzt zu mir: „Und wenn wir drinnen sind, gibt es keine verliebten Blicke und kein Berühren.“
    Ich nic kte.
    Nun wurde ich den Kindern vorgeführt. Elke und ihr Verlobter Hans-Rüdiger gaben mir die Hand. Sie und ich richteten das Besteck her und auch die Salate, die – während wir die Radtour machten – zubereitet worden waren. Es gab herrliche Baguettes zu essen, feine Knoblauchdressings, verschiedene Salate, angefangen von Tomaten-, Gurken- und Kartoffelsalat. Kräuterbutter, herrliche Fleischsorten, vom Schwein bis zum Würstel, von der Pute bis zum Rind. Halloumi-Käse und Saucen, alles was das Herz begehrte, war vorhanden. Säfte zum Hinunterspülen und auch Bier wurden angeboten. Tischgespräche waren allgemein die akademischen Titel, Geld, Vermögen, Wohnungskäufe etc. Spannend!
    Währenddessen stopfte sich Hans-Rüdiger mit dem Essen voll und fraß wie ein wildes Tier, bis ihm der Bauch weh tat und der Arzt ihn ständig dazu aufforderte, er sollte doch seine Hose aufmachen.
    Hans -Rüdiger genierte sich dermaßen, dass er bald darauf verschwand. Aber auch als er nach wenigen Minuten wiederkam, traktierte ihn der Arzt weiter, er solle doch die Hose aufmachen. Diese Familie zeigt interessante Sitten, neben den hohen und

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