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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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wenn der Wind sich dreht …
      Ja, da hat die gute Gaby irgendwie recht. Leise kommt mir eine Träne, das Grau der Stadt zieht an mir vorbei und ich frage mich, wie ich dem Ganzen entkommen kann. Der Stadt, den Leuten, der Aggression, dem LEBEN selbst. Und Mrs. Albrecht stimmt den Refrain ein:
      Bleib dir selber treu / bis wir uns wiedersehn / lass der Sehnsucht ihren Lauf / leb dein Leben neu / bis wir uns wiedersehn / Gib die Träume niemals auf / Und vergiss mich nie / bis wir uns wiedersehn / eines Tages – irgendwann / und behalt mich lieb / bis wir uns wiedersehn / bis ich dich umarmen kann …
      Am liebsten würde ich diese Frau jetzt umarmen, da sie Recht hat. Man muss sich treu bleiben und ich bin mir und meinem Leben schon lange nicht mehr treu gewesen. Ach Gaby, wärst du doch hier bei mir, du würdest mir eine Lektion erteilen, die ich wohl nie wieder vergessen würde. Und ich frage mich, wie ich mir meine nächste Line finanzieren solle. Gaby meint:
      Denn der Morgen kommt / am Ende jeder Nacht / irgendwann wird’s wieder Licht / und auch wenn ein Abschied / dich sehr traurig macht / alles ändert sich
      Ich bin mir sogar sicher, dass jeder Mensch in seinem Leben einige Male auf die Schnauze fällt, aber die Menschen, die so sind wie ich, fallen ständig auf die Schnauze.
      Ach Gaby, was sagst du dazu?
      Bleib dir selber treu / bis wir uns wiedersehn / lass der Sehnsucht ihren Lauf / leb dein Leben neu / bis wir uns wiedersehn / gib die Träume niemals auf / und vergiss mich nie / bis wir uns wiedersehn / eines Tages – irgendwann / und behalt mich lieb / bis wir uns wiedersehn / bis ich dich umarmen kann / Bleib dir selber treu / bis wir uns wiedersehn / lass der Sehnsucht ihren Lauf / leb dein Leben neu / bis wir uns wiedersehn / gib die Liebe niemals auf.
      Und bevor das Lied wirklich zu Ende ist, muss ich aussteigen. Der Taxler ist ein Arsch, denke ich mir. Er hätte mich auch ein bisschen noch kutschieren können. Ich sage ihm, dass mir seine M usik gut gefällt, zumindest diese Gaby Albrecht, aber er bleibt hart. Missmutig öffne ich die Tür. Es ist doch recht kühl geworden. Habe nicht daran gedacht mir noch eine Jacke mitzunehmen, es hätte auch mein Styling zerstört.
      Irgendwo draußen, man glaubt es kaum, beginnt es langsam zu dä mmern, als wäre die Stadt Graz in ein tiefes schwarzes Loch gefallen und als würde die Scheiße, die unter ihr schwimmt, zu brodeln beginnen. Ich denke an mein Alter, nein, vergessen wir mein Alter. Ich versuche mich zu entspannen, schaue zur Mur hinunter, wie sie fließt, den Sandlern beim Betteln und den Hunden beim Kacken zu. Oh, du meine Fresse, wie gerne würde ich jetzt gemütlich auf einer Veranda sitzen und die Rotation der Erde betrachten und dann gemütlich einschlafen. Mein Herz schlägt heller bei diesem einen Gedanken, ich spüre es deutlich. Doch schlägt es wahrscheinlich nur deshalb so hell, weil die Nachwirkungen der Ecstasy noch immer vorhanden sind. Kann ein Gedanke solche Herztöne verursachen? Doch, ich denke schon, zumindest will ich es mir einreden, dass es mein Körper und mein Geist ist, der wegen dieser Vorstellung glücklich ist. Es ist allein der Gedanke an eine schöne Zukunft, an eine ruhige Zukunft. Und ich blicke in die Stadt Graz hinein, die um diese Uhrzeit schon wieder lauter wird. Die Bauweise der Hochhäuser lässt eine ruhige Veranda mitten im Grau nicht zu. Angeblich ist Graz eine schöne Stadt. Ich finde sie zum Kotzen.
      Als ich in die Moserhofgasse einbiege, dämmert es gewaltig. Die Nacht ist kurz, sie sollte eigen tlich zum Schlafen da sein. Keine Sorge, denke ich mir, ich kann jederzeit mit diesem Leben aufhören und ein neues anfangen. Dieser Gedanke ist auch gut.
      Das Straßenlaternenlicht wird von den Sonnenstrahlen ersetzt.
     
    Zuhause falle ich nicht in mein Bett. Mir geht es gut , das muss man sich nur oft genug einreden, irgendwann glaubt man es dann – HOFFENTLICH!. Ich mache mir eine Tasse Tee und sehe auf meinem kleinen Balkon der Morgendämmerung zu. Mopsi wuselt um meine Füße. Er ist mit mir am Balkon und ich hebe ihn zu mir hoch. Das Teewasser zieht im Hintergrund, ich mache mir einen Kirschtee.
      „Na, was sagst du, Mopsi, wird das so weitergehen?“
      Mospi wirkt ganz zuversichtlich und strahlt Ruhe aus. Ich gehe wieder hinein, setze Mopsi ab und lasse die Balkontür offen. Die kühle Luft tut mir gut und ich schalte den Laptop ein. Rechts von mir mein Kirschtee und

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