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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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ihrer letzten Energie, um sich von ihm zu befreien.
    Dann rollte er zu ihrer Überraschung zur Seite und stand auf. Leigh sprang vom Bett. Beide standen sich gegenüber, und nur ihrer beider Keuchen war zu hören.
    „Zu schade, dass Vanderpol dich nicht hierher zurückgeschickt hat, um wieder mit mir zu schlafen.“
    Trotz der Umstände verletzten die Worte sie. „So etwas würde er niemals tun“, sagte sie.
    „Oh, aber das letzte Mal hat er das getan, oder? Seine Art von Liebe ist … flexibel, oder?“
    Sie hasste es, dass dieser Mann immer noch die Macht hatte, sie zu verletzen.
    „Ich wäre gerne noch einmal mit dir ins Bett gegangen. Unglücklicherweise haben wir kaum noch Zeit.“ Er blickte auf die Uhr. „Dein Liebhaber hat noch vier Minuten.“
    „Er wird nicht kommen.“ Doch sie wusste, dass Jake alles tun würde, um ihr zu helfen.
    „Doch, das wird er.“ Ohne den Blick von ihr zu wenden, öffnete Rasmussen die Tür. „Donovan.“
    Einer der Männer erschien in der Halle. Leigh konnte nur sehen, dass die beiden miteinander flüsterten. Dann holte Donovan Handschellen aus der Manteltasche.
    „Leg sie ihr an.“ Rasmussen schnippte mit den Fingern,und der zweite Mann tauchte auf. „Vanderpol wird in drei Minuten hier sein. Ich möchte, dass du zum See hinausfährst. Nimm eine Kettensäge mit und schneide ein Loch in das Eis.“ Sein Blick schoss kurz zu Leigh hinüber. „Mach es groß genug, damit ein menschlicher Körper durchpasst. Und nimm das Gewehr mit. Ich treffe dich dann dort.“
    „In Ordnung, Sir.“ Der Mann eilte fort.
    Die Handschellen in der Hand, machte der erste Handlanger sich hinkend auf den Weg zu ihr. Als sie seinen Pferdeschwanz und sein pockennarbiges eckiges Gesicht betrachtete, erkannte sie, dass es sich um den Angreifer aus dem Motel handelte. Den Mann, dem sie ihr Messer in die Wade gerammt hatte.
    „Ich werde es genießen, dir beim Sterben zuzusehen“, sagte er ganz ruhig.
    Voller Panik schubste Leigh Rasmussen zur Seite und rannte zur Tür.“
    „Haltet sie auf!“, rief Rasmussen.
    Irgendwie schaffte sie es durch die Tür und rannte blindlings den Flur entlang. Ins Wohnzimmer. Sie hörte schwere Schritte und lautes Rufen hinter sich, während sie zur Vordertür raste. Mit ausgestreckten Armen landete sie an der Tür, schlug mit der Hand gegen das Schloss.
    Im nächsten Augenblick wurde sie von einem Paar starker Arme gepackt. Sie trat mit ihren Füßen wild aus, als der Mann sie herumschwang, wurde aber zu Boden geschleudert. Sie kämpfte wie verrückt, doch der Mannüberwältigte sie und rollte sie auf den Bauch. Sie spürte, wie er ihr die Hände nach hinten riss und die Handschellen anlegte.
    Jake, dachte sie verzweifelt, und ihre Schreie wurden zu Schluchzern.

18. KAPITEL
    Das Schneemobil raste mit todesverachtender Geschwindigkeit über den Schnee. Die Bäume schienen zu verschwimmen. Jake hatte sich nicht damit aufgehalten, einen Helm aufzusetzen, sodass der Wind und der Schnee ihm in die Augen peitschten. Doch diese körperlichen Unannehmlichkeiten waren nichts im Vergleich zu den seelischen Qualen, die ihm die Bilder in seinem Kopf bereiteten.
    Rasmussen hatte Leigh. Er war völlig verkommen. Hatte sechs Jahre im Gefängnis gesessen. Und er hatte einen Hang zu extremer Gewalt.
    Die Lichter der Hütte kamen in Sicht. Er roch den Rauch vom Kaminfeuer. Obwohl die Sicht wegen des starken Schneefalls ausgesprochen schlecht war, konnte er drei Schneemobile ausmachen, die eine halbe Meile von der Auffahrt entfernt parkten. Er fuhr näher an die Hütte heran. Jetzt befand er sich in Schussweite. Er spürte die Augen, die ihn hinter dem Fadenkreuz sahen.
    Er parkte das Schneemobil fünfzig Meter vor der Hütte und stellte den Motor aus. Die anschließende Stille dröhnte geradezu in seinen Ohren. Mit bis zu den Schultern erhobenen Händen ging er in Richtung Hütte. Er wartete auf eine Bewegung, auf ein Zeichen von Leben, konnte jedoch nichts erkennen.
    Zwanzig Meter vor der Haustür stoppte er. Die Pistole, die er in den Hosenbund gesteckt hatte, drückte aufberuhigende Weise gegen seinen Rücken. „Rasmussen!“, rief er. „Ich bin hier! Kommen Sie und holen Sie mich!“
    Keine Antwort.
    Jakes Herz begann zu hämmern.
    Als er begriff, dass die Hütte leer war, rannte er zum Vordereingang. Vier Meter davor erblickte er Blut im Schnee und stand kurz davor, die Kontrolle über sich zu verlieren. Er konnte an nichts anderes mehr denken, als dass sie Leigh verletzt

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