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Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Titel: Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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willst.«
    »Angeblich ist ihr beispielsweise ihre Mutter erschienen.«
    »Ja, davon hat sie mir erzählt.«
    »Und?«
    »Und nichts. Ihr Wahrnehmungsvermögen war ungewöhnlich stark.«
    »Weißt du, ob sie noch zu einem anderen Medium gegangen ist?«
    »Mir hat sie nichts dergleichen erzählt, aber das ging mich ja auch nichts an. Sie hat mich aber eines Tages angerufen und mich nach einem anderen Medium gefragt, einer Frau, die ich nicht kannte und über die ich nichts wusste. Sie muss ganz neu angefangen haben. Man kennt sich in diesem Metier eigentlich ganz gut.«
    »Du weißt nicht, was für eine Frau das war?«
    »Nein, ich kenne nur ihren Namen. Wie ich schon sagte, als Medium kenne ich sie nicht.«
    »Und wie heißt sie?«
    »María hat nur den Vornamen erwähnt. Sie hieß Magdalena.«
    »Magdalena?«
    »Von der Frau habe ich nie etwas gehört.«
    »Und was bedeutet das, wenn du noch nie von ihr gehört hast?«
    »Nichts, das muss gar nichts bedeuten. Ich habe mich auch etwas umgehört, doch diese Magdalena war keinem bekannt.«
    »Ist sie dann nicht einfach nur neu im Geschäft, wie du gesagt hast?«
    Andersen zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich ist es so.«
    »Seid ihr viele?«
    »Nein, nicht sehr viele. Aber eine genaue Zahl kann ich dir nicht nennen.«
    »Wie ist María auf diese Magdalena gestoßen?«
    »Darüber weiß ich nichts.«
    »Ist deine Einstellung zu dem Phänomen ›Angst vor der Dunkelheit‹ nicht etwas seltsam? Du verdienst ja schließlich deinen Lebensunterhalt damit, dich mit Geistern in Verbindung zu setzen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dass diese Phobie psychische Ursachen hat und nichts mit dem Glauben an Geister zu tun hat.«
    »Der Geisterwelt haftet nichts Übles an«, erklärte Andersen. »Wir haben alle unsere Wiedergänger. Nicht zuletzt du.«
    »Ich?«, sagte Erlendur.
    Andersen nickte. »Massenweise. Und mach dir keine Gedanken, such weiter. Du wirst die beiden noch finden.«
    »Du meinst ihn«, sagte Erlendur.
    »Nein«, sagte Andersen und stand auf. »Die beiden.«

Dreiundzwanzig
    Erlendur hatte vor einigen Jahren einmal das bekommen, was man als Herzrhythmusstörung bezeichnet. Das Herz schien zusätzliche Schläge zu machen, was sehr unangenehm war. Manchmal war es auch, als würde sich der Herzschlag verlangsamen. Als das nicht besser, sondern eher schlimmer wurde, schlug Erlendur in den Gelben Seiten des Telefonbuchs nach und hielt unter der Rubrik »Kardiologen« bei einem Namen inne, über den er lächeln musste: Dagóbert. Der Name gefiel Erlendur auf Anhieb, und er beschloss, ihn zu seinem Herzspezialisten zu machen. Er war noch keine fünf Minuten in seinem Sprechzimmer bei ihm, als er sich nicht mehr zurückhalten konnte und ihn einfach nach seinem Namen fragte.
    »Ich stamme aus den Westfjorden«, hatte der Arzt erklärt, der offensichtlich an Fragen dieser Art gewohnt war. »Ich bin eigentlich ganz zufrieden damit. Mein Cousin beneidet mich, er heißt Dósótheus.«
    Das Wartezimmer im Ärztezentrum war voller Leute, die wegen irgendwelcher Beschwerden gekommen waren. In dem Zentrum arbeiteten Spezialisten aus den unterschiedlichsten Gebieten: Hals-, Nasen- und Ohrenärzte, Internisten, drei Kardiologen, zwei Nephrologen und ein Augenarzt.
    Erlendur stand am Eingang des Wartezimmers und überlegte, dass hier jeder den passenden Arzt finden konnte. Es war ihm etwas unangenehm, einfach so bei seinem Arzt hereinzuschneien, ohne schon Wochen vorher einen Termin ausgemacht zu haben. Er wusste, dass sein Herzspezialist sehr beschäftigt und vermutlich bereits bis ins nächste Jahr ausgebucht war und dass sein Besuch die Wartezeit von einigen hier drinnen um mindestens eine Viertelstunde verlängern würde, falls der Arzt es überhaupt schaffte, ihn irgendwo dazwischenzuschieben. Erlendur wartete bereits seit zwanzig Minuten.
    An das Wartezimmer schloss sich ein langer Korridor mit den Behandlungszimmern der Ärzte an. Eine Dreiviertelstunde nachdem er sich angemeldet hatte, öffnete sich eine Tür, Dagóbert kam ins Wartezimmer und gab Erlendur ein Zeichen. Erlendur folgte ihm in sein Zimmer, und der Arzt schloss die Tür.
    »Hast du wieder diese Probleme?«, fragte Dagóbert und deutete auf die Behandlungsliege. Die Mappe mit Erlendurs Unterlagen lag auf seinem Schreibtisch.
    »Nein«, sagte Erlendur. »Mir fehlt nichts. Ich komme mit einem halbwegs dienstlichen Anliegen.«
    »Ach?«, sagte der verschmitzt wirkende Arzt, der nicht der Schlankste war. Er trug ein

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