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Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Titel: Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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weiß es nicht«, sagte Baldvin. »Ich habe ihn seitdem nie wieder getroffen.«
    Tiefes Schweigen senkte sich über das eheliche Schlafzimmer, in dem Leonóra seinerzeit mit dem Tod gerungen hatte.
    »Glaubst du …«
    María zögerte.
    »Was?«, fragte Baldvin.
    »Glaubst du, dass du so etwas noch einmal machen könntest?«
    »Möglich ist das.«
    »Könntest du das bei mir machen? Für mich?«
    »Für dich?«
    »Ja. Ich habe viel über Nahtoderfahrungen gelesen.«
    »Das weiß ich.«
    »Ist dieser Versuch gefährlich?«
    »Er könnte es sein«, sagte Baldvin. »Ich kann das nicht …«
    »Könnten wir es hier bei uns zu Hause machen?«, fragte María.
    »María …«
    »Ist das Risiko groß?«
    »María, ich kann nicht …«
    »Ist das Risiko groß?«
    »Das hängt davon ab. Denkst du wirklich im Ernst daran, so etwas zu machen?«
    »Warum nicht?«, erwiderte María. »Was hat man schon zu verlieren?«
    »Bist du sicher?«, sagte Baldvin.
    »Hast du das Tor abgeschlossen?«, fragte María.
    »Ja, ich habe es abgeschlossen, als ich kam.«
    »Er sah grauenvoll aus«, sagte María, »einfach grauenvoll.«
    »Wer?«
    »Papa. Ich weiß, dass es ihm nicht gut geht. Es kann ihm nicht gut gehen. Er hätte nicht so sterben dürfen. Das hätte nie passieren dürfen.«
    »Wovon redest du?«
    »Erzähl mir mehr über diesen Tryggvi«, bat María. »Was ist damals genau passiert? Wie wird so etwas gemacht? Was braucht man, um so etwas durchzuführen?«

Siebenundzwanzig
    Erlendur rief seine Tochter früh am Sonntagmorgen an und fragte, ob sie Lust zu einem Ausflug hätte. Er wollte den Tag dazu nutzen, um sich in der näheren und weiteren Umgebung von Reykjavík diverse Seen anzuschauen. Er hatte Eva Lind geweckt, die ihre Zeit brauchte, bis sie begriff, um was es ging. Sie machte keinen sonderlich begeisterten Eindruck, aber Erlendur ließ nicht locker. Sie hatte ja an diesem Sonntag wohl kaum etwas vor, genauso wenig wie an allen anderen Sonntagen. Zur Kirche ging sie nicht. Zum Schluss willigte sie ein. Erlendur versuchte auch, Sindri Snær zu erreichen, aber er hörte auf seinem Handy nur die automatische Ansage, dass das Telefon entweder abgestellt sei oder sich der Empfänger außerhalb des Netzbereichs befinde. Valgerður musste das ganze Wochenende arbeiten.
    Unter normalen Umständen wäre er allein gefahren und hätte es auch genossen, aber diesmal wollte er gern Eva dabeihaben. Wahrscheinlich fand er sich selbst todlangweilig, wie Eva sofort am Telefon pariert hatte. Er lächelte. Eva wirkte munterer als sonst, auch wenn ihre Idee, Halldóra und ihn zusammenzubringen, zu nichts geführt hatte und ihr Traum, einen normalen Kontakt zwischen ihren Eltern herzustellen, wohl kaum eine Chance hatte, irgendwann noch in Erfüllung zu gehen.
    Darauf gingen sie aber mit keinem Wort ein, als Erlendur mit seiner Tochter aus der Stadt hinausfuhr. An diesem Sonntag war wunderschönes Herbstwetter. Die Sonne schien niedrig über der Bergkette der Bláfjöll. Es war windstill, aber etwas kühl. Sie hielten bei einem Kiosk, und Erlendur kaufte Sandwiches und Zigaretten für sie. Zu Hause hatte er Kaffee gekocht und in eine Thermosflasche gefüllt, im Kofferraum hatte er eine Decke. Als er vom Kiosk losfuhr, ging ihm durch den Kopf, dass er noch nie einen Sonntagsausflug mit Eva Lind gemacht hatte.
    Sie fuhren zunächst in einem Halbkreis um die Stadt. Er hatte sich eine Karte von der Umgebung Reykjavíks angesehen und war überrascht gewesen, wie viele Seen es auf verhältnismäßig kleinem Raum gab. Sie begannen am Elliðavatn, wo ein ganz neues Viertel aus dem Boden gestampft worden war, und fuhren auf einem nicht allzu schlechten Weg um den flachen Rauðavatn herum. Der nächste See war Reynisvatn, er war praktisch hinter der neuen Siedlung Grafarholt verschwunden. Von da aus fuhren sie am Langavatn vorbei und passierten auf dem Weg zur Hochebene Mosfellsheiði zahlreiche kleine Seen. Sie sahen sich Leirvogsvatn direkt an der Straße nach Þingvellir an, ebenso Stíflisdalsvatn und Mjóavatn. Der Tag war schon etwas fortgeschritten, als sie von der Hochebene hinunter nach Þingvellir fuhren, nach Norden abbogen und bald Sandkluftavatn erreichten. Der See lag direkt an dem Weg, der zur Uxahryggur-Piste führte. Sie hielten bei einem kleinen See, der Litla-Brunnavatn hieß, ganz in der Nähe des Gedenkkreuzes für Bischof Jón Vídalín, um dort zu picknicken.
    Als Erlendur die Decke ausgebreitet hatte, setzten sie sich mit

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