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Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi

Titel: Kälteschlaf - Indriðason, A: Kälteschlaf - Harðskafi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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bei der Schneeschmelze wird er etwas tiefer. Aber da sind noch andere Seen in der Nähe, Litla-Brunnavatn, Reyðarvatn, Uxavatn.«
    »Ja, genau.«
    »Wie hießen die beiden?«
    »Davið und Guðrún. Sie wurde Dúna genannt.«
    Þorbergur schaute durch die Glasscheibe in die Werkstatt. Ein neuer Kunde war eingetroffen und sah zu ihnen herüber. Er war offensichtlich ein Stammkunde, denn Þorbergur nickte ihm zu.
    »Würdest du das für mich tun?«, fragte Erlendur und stand auf. »Ich stehe unter einem gewissen Zeitdruck. Ein alter Mann liegt im Sterben, er wartet auf eine Antwort, seitdem sein Junge verschwunden ist. Es wäre gut, ihm Neuigkeiten von seinem Sohn bringen zu können, bevor er stirbt. Ich weiß, dass die Chancen nicht sehr groß sind, aber wegen des alten Mannes möchte ich nichts unversucht lassen.«
    Þorbergur sah ihn eine Weile an.
    »Sag mal, meinst du damit etwa, dass ich jetzt gleich los soll?«
    »Vielleicht nicht unbedingt noch heute Vormittag.«
    »Heute?«
    »Ich … Einfach, wenn du kannst. Wirst du das für mich tun?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig?«
    »Danke«, sagte Erlendur. »Du meldest dich.«
    Er hatte einige Probleme damit, das Ferienhaus zu finden. Zweimal verpasste er die Abzweigung. Endlich sah er das Schild, das beinahe vom Gebüsch ringsum verschluckt worden war. Sólvangur. Er fuhr auf dem Seitenweg hinunter zum See und parkte das Auto beim Haus.
    Er wusste, wonach er suchte. Er war allein unterwegs und hatte mit niemandem über seine Nachforschungen gesprochen. Das würde er erst tun, wenn er selbst mehr Gewissheit hatte, falls das denn jemals der Fall sein würde. Es war immer noch alles zu vage, es fehlte Beweismaterial, und zudem war er sich auch selbst nicht sicher, ob er das Richtige tat.
    Er hatte mit dem Gerichtsmediziner gesprochen, der María obduziert hatte, und gefragt, ob sie kurz vor ihrem Ableben Schlaftabletten genommen hätte. Der hatte zwar eine geringfügige, aber auf keinen Fall ausreichende Menge gefunden, um ihren Tod zu erklären. Als Erlendur wissen wollte, ob er schätzen könnte, wie lange vor ihrem Tod María das Medikament eingenommen hätte, erhielt er eine Antwort, die ihm nicht weiterhalf. Möglicherweise am gleichen Tag.
    »Glaubst du, dass da ein Verbrechen begangen wurde?«, hatte der Gerichtsmediziner zurückgefragt.
    »Eigentlich nicht.«
    »Eigentlich?«
    »Hast du irgendwelche Brandverletzungen auf der Brust gefunden?«, fragte Erlendur zögernd.
    Der Obduktionsbericht lag aufgeschlagen vor dem Gerichtsmediziner. Sie saßen in seinem Büro. Er blickte von dem Bericht hoch.
    »Brandwunden?«
    »Oder irgendwelche anderen Wunden«, beeilte sich Erlendur zu sagen.
    »Wonach suchst du?«
    »Das weiß ich nicht so genau.«
    »Du hättest ganz gewiss davon erfahren, wenn wir Brandverletzungen gefunden hätten«, sagte der Gerichtsmediziner indigniert.
    Erlendur hatte keinen Schlüssel zu dem Haus, aber das spielte keine Rolle, sein Interesse richtete sich auf die Veranda, den heißen Pool und die Entfernung zum See. Eine dünne Eisschicht lag auf dem Wasser, und Eismatsch umgluckerte das Geröll. Ganz in der Nähe war eine kleine Landzunge, die in den See hinausragte, zerschnitten von einem kleinen Bach, der jetzt zugefroren war. Erlendur zog ein Reagenzglas aus der Tasche und füllte es mit Wasser aus dem See. Er schritt die Strecke vom Ufer zur Veranda ab, fünf Schritte, und vom Ende der Veranda bis zum heißen Pool, sechs Schritte. Das Becken, in das mindestens fünf Personen passten, war abgedeckt, und der Plexiglasdeckel mit Aluminiumrahmen war mit einem Vorhängeschloss versehen. Er holte einen Felgenschlüssel aus seinem Ford, mit dem er das Schloss so lange bearbeitete, bis es nachgab, und hob den schweren Deckel hoch, der an einem Haken an der Hauswand festgemacht und hochgehalten werden konnte. Erlendur kannte sich mit solchen heißen Pools nicht aus. Er hatte selbst nie in einem gesessen und verspürte auch nicht die geringste Lust dazu. Er ging davon aus, dass dieses Becken nicht benutzt worden war, seitdem María sich das Leben genommen hatte.
    Bevor er die Stadt verlassen hatte, war er bei einem Baumarkt vorbeigefahren und hatte dort mit einem Angestellten gesprochen, der als fachkundig galt. Erlendurs Interesse richtete sich vor allem auf den Abfluss und die Technik bei solchen Anlagen, auf das Leeren und Füllen, wie er dem Mann sagte. Der Angestellte war zunächst äußerst beflissen, aber als er merkte, dass Erlendur

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