Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
ihr? Sollen wir es riskieren?“
Keiner der Männer scheute das Risiko, und der Käpt’n begann sofort, die einzelnen Aufgaben zu verteilen. Einauge hielt natürlich Wache. Hingegen war Schnelligkeit gefragt, wenn es darum ging, die falsche Spur zu legen. Der Käpt’n erklärte Lulatsch ganz genau, worauf er achten sollte. Genau wie der Käpt’n es ihm gezeigt hatte, legte er in Windeseile eine Spur, die bis zum anderen Ende der Insel reichte. Klops holte die Pulverfässer und bereitete zusammen mit Hinkebein und dem Käpt’n die Sprengung der Festungsmauer vor. Sie mussten gut aufpassen, um dabei nicht von den Piraten entdeckt zu werden. Schließlich war alles vorbereitet und die Mannschaft wieder um Käpt’n Silberbart in der Höhle versammelt.
„Jetzt geht’s los! Hoffen wir, dass unser Plan gelingt!“
Käpt’n Silberbart setzte die Zündschnur in Brand und alle rannten die Steintreppe hinauf. Oben angekommen, warteten sie gespannt auf den großen Knall.
>Ausmalen<
Als das erste Pulverfass explodierte, stemmte Klops sich mit seiner ganzen Kraft gegen die schwere Tür und drückte sie aus der Verankerung. Erleichtert stellte der Käpt’n fest, dass der Geheimgang direkt in den Keller der Festung führte und noch nicht einmal bewacht wurde. Ohne lange suchen zu müssen, fanden sie die Schatzkisten. Bis hierher hatte Hinkebeins Plan prima funktioniert. Jetzt hing alles davon ab, ob die Piraten den Köder mit der falschen Spur schlucken würden.
Durch eine kleine Öffnung im Mauerwerk beobachtete Einauge nervös, was im Innenhof der Festung passierte. Zunächst rannten die Piraten aufgeregt umher und langten nach ihren Waffen. Es erinnerte an einen Ameisenhaufen, in dem alle wild durcheinanderlaufen. Fehlte nur noch, dass sie sich gegenseitig über den Haufen rannten. Der Pirat, der als Erster das Loch in der Festungsmauer entdeckte und einen goldenen Teller im Gras liegen sah, schrie:
„Überfall, Überfall. Jemand hat unseren Schatz gestohlen!“
Alle rannten sofort zur Festungsmauer und zum Glück kam keiner auf die Idee nachzusehen, ob die Schatzkisten auch wirklich weg waren. Zusammen mit ihrem Anführer, Kapitän Krummsäbel, folgten sie der falschen Spur und kein Einziger blieb in der Festung zurück.
Jetzt mussten Käpt’n Silberbart und seine Männer sich beeilen. Wie geplant schafften sie zunächst alle Schatzkisten in die Höhle. Das war sehr anstrengend, denn die Kisten waren schwer, die Wendeltreppe eng, und sie mussten mehrmals laufen, um alles in die Höhle zu schaffen. Der Weg von dort bis zum Schiff war ein Kinderspiel. Hinkebein kam auf die Idee, die Kisten an einem Seil den Berg hinunter rutschen zu lassen, was ihnen einiges an Zeit ersparte. Das war auch ihr großes Glück, denn mittlerweile hatten die Piraten die Hinterlist bemerkt und waren bereits auf dem Weg zurück zur Festung.
Gerade als Klops die letzte Kiste an Deck der Seeschwalbe abstellte, entdeckte Krummsäbel Silberbarts Schiff durch sein Fernrohr. Die bösesten Piratenflüche, die man sich nur vorstellen kann, fluchte er, so sehr ärgerte er sich. Wie konnte er nur auf diese List hereinfallen?
Die Seeschwalbe ließ währenddessen die Insel und die Piraten schnell hinter sich. Bei günstigem Wind segelte die Mannschaft hinaus aufs offene Meer.
Jetzt erst brach der große Jubel los! Zusammen war es ihnen gelungen, ihren Schatz zurückzuerobern und darauf konnten sie wirklich stolz sein.
Die Verfolgungsjagd
Alles war gut gegangen! Das konnte man wirklich behaupten, denn schließlich hatten Käpt’n Silberbart und seine Männer es geschafft, die Piraten zu überlisten. Die Schatzkisten waren wieder sicher im Laderaum der Seeschwalbe verstaut und Porto Santo lag bereits viele Seemeilen hinter ihnen. Eigentlich hieß es jetzt nur noch: England, du schöne Heimat, wir kommen!
Ihr schwer beladenes Schiff kam nicht so schnell voran, wie sie es sich gewünscht hätten, besonders wenn der Wind nur mäßig wehte.
Käpt’n Silberbart wurde das ungute Gefühl nicht los, dass die Piraten sich noch nicht geschlagen gaben. Krummsäbel und seine Mannschaft sollte man nicht unterschätzen. Argwöhnisch suchte er daher ständig mit seinem Fernrohr den Horizont nach möglichen Verfolgern ab.
Er hatte recht, tatsächlich sollte es noch nicht das Ende gewesen sein! Schon am nächsten Tag erspähte Einauge etwas, was er, um ehrlich zu sein, lieber nicht gesehen hätte. Kapitän Krummsäbel war ihnen mit seinen
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