Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
Jetzt musste Einauge mit seinen Holzknüppeln nur noch gut zielen, der Lump verlor das Gleichgewicht und ging über Bord.
Nach kurzer Zeit waren fast alle Piraten entwaffnet oder über Bord gegangen. Der alles entscheidende Kampf zwischen Käpt’n Silberbart und dem Piratenkapitän Krummsäbel stand bevor. Die beiden Männer kämpften hervorragend und man hätte nicht sagen können, wer überlegen war.
>Ausmalen<
Steuerbord ging wieder einmal einer seiner Männer über Bord, nur für einen kurzen Augenblick war Krummsäbel abgelenkt. Diesen Moment nutzte Käpt’n Silberbart, um ihm mit einem schnellen und unerwarteten Manöver den Säbel aus der Hand zu schlagen. Der Kampf war entschieden!
Auf Befehl ihres Kapitäns mussten alle Piraten sich ergeben. Kaum zu glauben, die Mannschaft der Seeschwalbe hatte gesiegt! Eiligst nahm Lulatsch allen ihre Waffen ab und Klops schickte sie baden. Bevor Kapitän Krummsäbel sein unfreiwilliges Bad im Meer nehmen musste, gelang es ihm noch in einem unbemerkten Moment, seinen Ring mit Schlafpulver in das Trinkwasserfass zu werfen.
„Los, Männer. Volle Fahrt voraus und nichts wie weg hier“, befahl Käpt’n Silberbart.
„Denen haben wir es ordentlich gezeigt und hoffentlich ist ihnen die Lust vergangen, sich noch einmal mit uns anzulegen. Wenn sie zurückgeschwommen und trocken sind, sollten wir aber besser nicht mehr zu sehen sein.“
Als es dämmerte, war das Piratenschiff bereits seit einiger Zeit außer Sicht. Nach der deftigen Niederlage waren sie überzeugt, dass die Piraten die Nase voll hatten.
Jetzt endlich konnten sie ihren Sieg so richtig genießen. Zur Feier des Tages tranken sie Rum und erzählten sich alte Piratengeschichten. Von dem anstrengenden Kampf und auch vom Rum wurden sie sehr durstig und auch das Trinkwasserfass, das an Deck stand, war bald geleert.
Der Überfall
Was für ein niederträchtiger und verschlagener Kerl dieser Piratenkapitän Krummsäbel war! Mit seiner hinterhältigen Aktion hatte er tatsächlich Erfolg! Weder der Käpt’n noch einer der Männer bemerkte das Schlafpulver im Trinkwasser… und so konnte die Katastrophe ihren Lauf nehmen!
Es dauerte nicht lange und alle wurden todmüde. Einem nach dem anderen fielen die Augen zu. Einauge schlief als Erster ein. So gab es niemanden, der sie vor dem kleinen schwarzen Punkt am Horizont hätte warnen können. Langsam rückte dieser näher.
Die erste Wache an diesem Abend sollte Hinkebein übernehmen. Doch kurz nachdem er seine Schicht begonnen hatte, sackte er in sich zusammen. Das Schlafmittel begann zu wirken und das Steuerrad glitt aus seinen Händen. Die Seeschwalbe war sich selbst überlassen. Das Schiff drehte sich aus dem Wind und die Segel hingen schlaff am Mast.
Hämisch beobachtete Kapitän Krummsäbel das alles aus sicherer Entfernung. Sein hinterhältiger Plan ging voll auf. Jetzt war der richtige Moment gekommen:
„Wir werden Silberbart und seinen Männern heimzahlen, dass sie uns ins Wasser geworfen haben! Alles, was sie besitzen, stehlen wir ihnen im Schlaf! Sie sollen es bitter bereuen, dass sie sich mit uns angelegt haben!“
Der Piratenkapitän grinste breit. Ihm stand die Schadenfreude ins Gesicht geschrieben, als er die Männer in seinen Plan einweihte.
Noch bevor es richtig dunkel wurde, hatte das schnelle Piratenschiff die herrenlos umhertreibende Seeschwalbe erreicht. In sicherer Entfernung gingen sie vor Anker. Das letzte Stück legte Kapitän Krummsäbel mit fünf seiner besten Männer in einem kleinen Ruderboot zurück. Leise und vorsichtig kletterten sie an Bord. Dort angekommen stellte Kapitän Krummsäbel triumphierend fest, dass alle fest eingeschlafen waren.
Sofort durchsuchten sie das Schiff nach wertvollen Gegenständen. Natürlich blieb auch der Schatz nicht vor ihnen verborgen. Als sie die Kisten fanden, hätte sie am liebsten laut ‚Hurra’ geschrien. Mit derartig reicher Beute hatte selbst Krummsäbel nicht gerechnet. Im Traum hätte er sich nicht ausgemalt, dass dieses kleine Segelschiff derartige Reichtümer verborgen hielt. Auf Zehenspitzen, aber ohne Eile, trugen sie die ersten drei Kisten zum Ruderboot. Mehr konnten sie nicht verladen, dafür waren die Schatzkisten zu groß. Deshalb machten sie sich gleich auf den Weg zurück zu ihrem Schiff.
Nach der dritten Fahrt war nur noch eine letzte Kiste übrig. Sie stand zum Abtransport an Deck bereit, als die Piraten die Rumfässer im Laderaum entdeckten. Nach diesem
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