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Kaetzisch fuer Nichtkatzen

Kaetzisch fuer Nichtkatzen

Titel: Kaetzisch fuer Nichtkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Braun
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Vorderpfoten „ herumstempelt“, bevor sie sich zufrieden niederlässt.
    Auch wenn also manchmal die Krallen ein wenig piken: Es ist eine Vertrauensbekundung der Katze, und es wäre falsch, das Tier deshalb wegzujagen oder zu strafen.
Gurren und Plaudern
    Alle Gurrlaute dienen der freundlichen Begrüßung von einander vertrauten Individuen, sei es von Katze zu Katze oder auch von Katze zu Mensch. Wird dieses Gurren von leisem Miauen untermalt, spricht man auch von „Plaudern“.
    Die Mutterkatze beginnt schon rund zehn Tage nach der Geburt zu gurren, wenn sie zum Nest zurückkehrt, und man kann daher davon ausgehen,dass auch dieser Laut der sozialen Stimmfühlung zugeordnet werden kann. Die Mutter bleibt am Rand des Nestes sitzen und gurrt mit anhaltender Beharrlichkeit, bis die Jungen aufwachen und ihr Fiepsen von sich geben. Nach ein paar Tagen erwartet die Mutter dann sogar hartnäckig gurrend, dass die Welpen ihr entgegenkrabbeln.
     
     
     
    Das Gurren ist ein freundlicher Laut, mit dem die Katze auch ihren vertrauten Menschen begrüßt. (Foto: Schanz)
     
    Zwischen erwachsenen, einander sehr eng vertrauten Katzen kann man manchmal „Plaudereien“ belauschen, bei denen Variationen des Gurrens zu hören sind, die bei keinem anderen Artgenossen in dieser Form angewandt werden. Wir sprechen dann von sogenannten „dyadischen Dialekten“ („Dyade“ ist vom griechischen „dyas“ abgeleitet und bedeutet „Zweiheit“).
    Und Sie, als vertrauter Mensch und allseits beliebter Dosenöffner, werden von Ihrer Mieze ebenfalls mit einem freundlichen Gurren begrüßt!
Mäuse- und Rattenruf
    Eine abgewandelte, etwas kehligere Ausführung des Gurrens ist der Mäuseruf, den die Mutterkatze von sich gibt, wenn sie ihren Jungen im Alter von vier bis sechs Wochen die ersten Mäuse zuträgt. Mit diesem lockenden Gurren signalisiert sie den Jungen, dass sie etwas Spannendes mitgebracht hat und sie näher kommen sollen, um zu schauen, was es ist.
    Meine eigene „Großwildjägerin“ Anima teilt auch mir mit diesem Ruf regelmäßig und schon von Weitem mit, dass sie Erfolg hatte und eine Maus mit nach Hause bringt. Für geübte Halter von Freilaufkatzen ist dies das Signal, auf schnellstem Wege die Schlafzimmer- und Stubentüren zu verschließen! Denn ob die Maus schon erlegt ist oder noch quicklebendig durch die Wohnung düsen wird – dies verrät dieser Ruf leider nicht!
    Paul Leyhausen haben wir eine weitere, unglaubliche Beobachtung zu verdanken, die den Nachweis erbrachte, dass Katzen tatsächlich über einen begrifflichen Sprachgebrauch verfügen. Diese Fähigkeit hatte man bis dahin ausschließlich Primaten und natürlich dem Menschen zugesprochen. Er beobachtete, dass Katzenmütter, die ihren Jungen eine Ratte – oder auch nur Teile davon, die deutlich kleiner sein können als eine ganze Maus – zutragen, im Gegensatz zum Mäuseruf einen schrillen, häufig lang gezogenen Schrei ausstoßen: den sogenannten Rattenruf.
    Eine Ratte ist nämlich selbst für ausgewachsene Katzen eine nicht ungefährliche, wehrhafte Beute. Und die Welpen reagieren prompt! Beim „Mäuseruf“ kommen sie ohne Zögern heran und zeigen brennendes Interesse. Beim „Rattenruf“ hingegen zeigen die Jungen deutliche Anzeichen von Misstrauen und Vorsicht und schleichen geduckt und langsam näher. Sie „verstehen“ also diese Verschiedenheit der Rufe, ohne jemals zuvor die Erfahrung gemacht zu haben, was sie bedeuten.
Fauchen
    Das Fauchen ist bei Katzen ebenfalls sehr früh entwickelt, wenngleich es von sehr jungen Kätzchen noch ohne Luftstoß hervorgebracht wird. Sie sperren das Mäulchen etwa bis zur Hälfte auf und machen ein klassisches „Fauchgesicht“.
    In späterer Perfektion sieht dies dann so aus, dass die Oberlippe zurückgezogen und die Zunge, vor allem an den Seitenrändern, bis zum Gaumen hochgewölbt wird. Dadurch kann die Atemluft sehr scharf ausgestoßen werden, was das typische Fauchgeräusch verursacht.
     
     
     
     
    Ich verstehe die Zweibeiner manchmal einfach nicht! Da treffen sie uns Katzen draußen an, sind uns auch wohlgesinnt und wollen uns anlocken, um uns zu streicheln. Und was machen sie? Sie geben Zischlaute von sich! Etwa wie: „Bssss, bsss, bssss.“ Ja wissen diese Leute denn nicht, dass dies wie ein Fauchen oder das Zischen einer Schlange in unseren Ohren tönt und daher alles andere als einladend ist?!
     

     
     
    Durch das scharfe Ausstoßen der Atemluft entsteht das typische Fauchgeräusch, das

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