Kaetzisch fuer Nichtkatzen
Lautgebung (akustisch), sondern auch durch Körpersprache, Gestik und Mimik (visuell) und auch durch das Hinterlassen von chemischen Duftstoffen (olfaktorisch).
Kommunizieren Individuen miteinander, so handeln sie also „aufeinander bezogen“: Wie der eine reagieren wird, hängt von der Handlung des anderen ab, und umgekehrt. Dies verdeutlicht, wie wichtig Kommunikation ist, um Gemeinsamkeiten zu bestätigen und ernsthafte Auseinandersetzungen zu vermeiden. Die Mittel, die der Katze hierzu zur Verfügung stehen, sind reichhaltig! Denn jedes Missverständnis könnte bei ihr, als wehrhafteJägerin, zu Verletzungen führen – nicht nur des anderen, sondern auch ihrer selbst. Es sind gerade diese Facettenfülle und die Feinheit aller Nuancen, die uns Menschen manchmal Mühe bereiten, die Kommunikationsmittel der Katze richtig zu interpretieren. Fangen wir also mit dem Gebiet an, auf dem wir Menschen uns am besten verstehen: den Lauten.
In der Vergangenheit gab es zahlreiche Bemühungen, die einzelnen Laute der Katze zu „zählen“ und zu klassifizieren. So unterscheidet man heute sechs grundlegende Lautäußerungen: Schnurren, Miauen, Fauchen, Zischen, Schreien und Knurren. Andere wissenschaftliche Forschungen kamen zu dem Schluss, dass Hauskatzen über 16 verschiedene Laute verfügen, und ordneten diese in drei Gruppen, nämlich:
• Murmellaute (Laute mit geschlossenem Maul),
• Vokallaute (zwecks Kommunikation mit der menschlichen Bezugsperson, hervorgebracht durch allmähliches Schließen des Mauls) und
• hochintensive Laute (Laute mit offenem Maul, wobei die Maulöffnung verändert wird; vorrangig der Kommunikation mit Artgenossen dienlich).
Es ist nicht immer einfach, die Laute voneinander abzugrenzen. Wird eine Katze bedrängt (sei es von einem Menschen oder von einer anderen, aufdringlichen Katze), so beginnt sie vielleicht, mit einem „genervten“ Miauen ihren Unmut zu zeigen. Reicht das nicht, wird daraus ein Fauchen oder Knurren, und wenn sie dann noch immer nicht in Ruhe gelassen wird, steigert sich das Ganze in ein Grollen. Sowohl die Art als auch die Intensität der Laute variieren den Umständen entsprechend, und die Übergänge von einem Laut zum anderen sind fließend. Somit ist jede Auflistung, auch die hier nachfolgende, nur ein grober Abriss dessen, wozu eine Katze an akustischen Mitteilungssignalen fähig ist.
Fiepen
Die ersten Laute im Leben eines Kätzchens sind ein Fiepen, das als Auslöser dient, um bei der Mutter die Bereitschaft zur Zuwendung und Pflege in Gang zu setzen. Der Felidenforscher Paul Leyhausen hat belegt, dass die mütterliche Handlung des „ins Nest Zurücktragens“ einzig und allein durch das Fiepen der Welpen ausgelöst werden kann. Ist ein Welpe also aus dem Nest gefallen und krabbelt herum, fiept aber nicht, so unternimmt die Mutter auch nichts. Erst wenn der Welpe sein „Miiieeh“ ertönen lässt, trägt die Mutter ihn zurück. Warum ist das so? Nun, die Aufzucht ist eine anstrengende Angelegenheit, für Mutter und Welpen gleichermaßen. Es sind unverwechselbare Marker, sogenannte „Auslöser“ notwendig, damit beiderseits keine unnötigen Energien verschwendet werden. Das Fiepen fordert die kleinen Lungen sehr. Dies gewährleistet, dass ein Welpe wirklich nur dann fiept, wenn es unabdingbar ist. Und genauso rationell ist das Verhalten der Mutter darauf abgestimmt: Sie trägt ihn erst ins Nest zurück, wenn er „um Hilfe schreit“.
Diese ersten, sehr frühen Laute gehören, wie auch das Schnurren, zu der Gruppe der sogenannten „Stimmfühlungslaute“ und dienen in ersterLinie dem Aufbau und der Festigung einer sozialen Bindung. Man könnte auch sagen, die Tiere gehen in dem Moment in „Lautfühlung“, wenn die lebensnotwendige „Tuchfühlung“ zwischen Mutter und Kind nicht vorhanden ist oder aber betont werden soll.
Schnurren
Nahezu unmittelbar nach der Geburt kann man, wenn auch sehr, sehr leise, das erste Schnurren der Welpen wahrnehmen, während sie bei ihrer Mutter trinken. Das Katzenkind kann gleichzeitig schlucken, saugen und schnurren. Mit diesem Stimmfühlungslaut übermittelt es seiner auf der Seite liegenden Mutter sein Wohlbefinden. So weiß diese, ohne aufstehen und damit die Fütterung womöglich unterbrechen zu müssen, dass es dem Kleinen gut geht. Schnurren wird „beantwortet“. Die Mutter schnurrt ebenfalls, während die Jungen bei ihr trinken. Damit beruhigt sie ebenso ihre Kinder wie auch sich selbst.
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