Kaetzisch fuer Nichtkatzen
oder der Federn, damit sie nicht Gefahr läuft, daran zu ersticken. Die Zunge ist mit Hornpapillen versehen. Sie dienen dem zügigen Abschlucken der Beute. Ist ein raues Material erst einmal mit der Zunge aufgenommen, kann die Katze es nicht wieder ausspucken, sondern es wandert Richtung Hals und kann Erstickungsunfälle und Darmverschlingungen verursachen. Viel besser eignen sich daher lederne Schnürsenkel zum vergnüglichen, gefahrlosen Spiel.
Die Katze = ein Vogelmörder?
Katzen sind Raubtiere, und sobald es um das Vertilgen von Beutetieren geht, sind wir bei einem uralten und immerwährenden Reizthema angelangt. Sind Katzen Vogelmörder? Natürlich erwischt jede Katze im Laufe ihres Freigängerlebens den einen oder anderen Vogel. Fakt ist aber, dass vorwiegend alte, schwache oder kranke Vögel oder sehr junge Nestlinge der Katze zum Opfer fallen.
Wie bereits erwähnt, ist der auslösende Reiz, der die Katze auf Beutetiere aufmerksam macht, ein scharrendes, kratzendes oder knisterndes Geräusch, das sowohl Vögel als auch Mäuse und Eichhörnchen verursachen. Die Katze hört dies, lauscht auf, sucht die Geräuschquelle und belauert und beschleicht „den Urheber“. Dies wird von erbosten Vogelfreunden beobachtet und veranlasst sie dazu, einzuschreiten, indem sie den bösen Jäger verscheuchen. Schade eigentlich. Würde man nämlich einmal weiter beobachten, so würde klar: Der Schein trügt. Nach der Ortung der Beute jagt die Katze nämlich mit den Augen. Sie beobachtet ihre Beute und wartet einen passenden Moment ab, um sie zu fassen zu kriegen. Doch gerade Singvögel sind sehr lebhaft, schnell und temperamentvoll. Bereits nach kürzester Zeit wird es der Katze als Augen- und Ansitzjägerin viel zu mühsam, diesen quirligen Vogel zu observieren. Jeder, der sich einmal die Zeit genommen hat, diesem Spiel zuzuschauen, wird bestätigen: Die meisten Katzen trotten bald entnervt davon, während sie von Amsel- oder Rotkehlcheneltern alarmiert schreiend verfolgt werden.
Salas Schlusswort
Hallo, Sie Mensch! Haben Sie denn verstanden, dass wir Katzen einzigartig sind?
Wir lassen Sie eine Welt erleben, die nicht die Ihre ist. Wir Katzen sind Mystik, hingebungsvolle Liebe und Unnahbarkeit zugleich. Geht ein Mensch mit einem Hund einen Bund ein, so scheint das Verhältnis im Laufe der Jahre einer Ehe zu ähneln. Beide Seiten sind sich einander sicher. Aus der ersten Verliebtheit wird Einklang, Verbundenheit, ein stilles einander Lieben und Vertrauen. Ganz anders ergeht es Ihnen mit uns Katzen. Wir werden in Ihrem Leben stets die Geliebte bleiben. Wir werden Ihnen nie ganz gehören. Uns wird immer ein Hauch von Unerreichbarkeit umgeben. Wir beherrschen die Kunst, immer dann zu gehen, wenn es am schönsten ist, in vollendeter Perfektion.
Wir Katzen sind zerrissen zwischen unserem unendlichen Freiheitsdrang, unserer Individualität und unserem großen Wunsch, mit unseren Menschen zu leben.
Wir machen nicht alles so, wie Sie es gern von uns hätten. Aber alles, was wir tun, machen wir freiwillig und mit absoluter Intensität und Hingabe. Menschen, die uns Katzen helfen, diese heikle Gratwanderung zwischen Verbundenheit und Eigenständigkeit jeden Tag aufs Neue zu gehen, können sich unserer Treue gewiss sein. Alles Gute für Sie, Sie freundlicher Dosenöffner, und für Ihre Samtpfoten.
Herzlich Ihr Sala
Literaturtipps
• Dr. Dennis C. Turner:
Turners Katzenbuch
Stuttgart: Kosmos, 2004
• Dr. Dennis C. Turner:
Katzen lieben und verstehen
Stuttgart: Kosmos, 2006
• Paul Leyhausen/Mircea Pfleiderer:
Katzenseele. Wesen und Sozialverhalten
2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2005
• Paul Leyhausen:
Katzen – eine Verhaltenskunde
Berlin: Parey, 1982
• Henry R. Askew:
Behandlung von Verhaltensproblemen
bei Hund und Katze
Stuttgart: Parey bei MVS, 2003
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