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Kaetzisch fuer Nichtkatzen

Kaetzisch fuer Nichtkatzen

Titel: Kaetzisch fuer Nichtkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Braun
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Vorlieben seiner Katze kennen. (Foto: Schanz)
Spielen soll Spaß machen!
    Woran erkennt man, dass Katzen miteinander spielen und nicht ernsthaft raufen? Bezeichnend für das Spielen ist, dass der Bezug fehlt: Es geht um nichts. Ganz entscheidend ist auch, dass die Spielrollen zum Beispiel zwischen Jäger und Gejagtem ständig wechseln und Verhaltensweisen aus allen möglichen Funktionskreisen kreuz und quer vermischt werden. Beobachtet man aber als Katzenhalter, dass immer die gleiche Katze „der Jäger“ und stets die andere Katze „das Opfer“, die Gejagte ist, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um eine Auseinandersetzung, nicht aber um Spiel handelt.
    Was das Spiel zwischen Mensch und Katze betrifft, höre ich oftmals Klagen wie: „Meine Katze spielt nicht. Es läuft immer alles auf Jagen und Beißen hinaus.“ Andere Katzenhalter erzählen:„Meine Katze schaut nur zu, wenn ich mit ihr spielen will, und macht gar nicht mit.“ Solch ein Verhalten kann mehrere Gründe haben. Katzen kauern als Ansitzjäger gespannt da und beobachten, was die potenzielle Beute (oder eben das Spielzeug) macht, wie es sich verhält und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um einen Angriff zu wagen. „Zuschauen“ ist ein üblicher Bestandteil des Spiels beziehungsweise der Jagd. Nur verlieren manche Menschen zu schnell die Geduld und beenden das Spiel, bevor die Katze eigentlich aktiv mitzuspielen begonnen hat.
    Möglicherweise ist aber das Spielzeug auch zu groß und erscheint der Katze zu gefährlich. Sie wird dann misstrauisch dasitzen und die Situation beobachten. Bezeichnend für Angst vor dem Spielzeug ist es, wenn die Katze des Öfteren in der Gegend herumschaut. Sie wendet ihren Blick ab, um „nicht zu provozieren“ und die Situation zu entschärfen.
    Ein weiterer Grund, warum eine gesunde Katze nicht mitspielt, ist häufig die Art des menschlichen Spiels. Um ein Spiel zu initiieren, das dem Tier wirklich Freude bereitet, müssen wir wissen, was die natürlichen Auslöser sind, die Jagdverhalten bei der Katze in Gang setzen. Denn die Fellmaus oder der Federbüschel sollen ja die Beute darstellen, die es zu „erspielen“ gilt. Zunächst einmal sind es kratzende, scharrende, raschelnde Geräusche, die die Katze zunächst auf „Mitlebewesen“ aufmerksam machen und sie zur Suche veranlassen. Damit die Antriebe des Anschleichens, Belauerns und Verfolgens in Aktion kommen, muss sich dieses Etwas schnell am Boden bewegen. Es darf nicht zu groß sein und sollte sich seitlich oder gerade von der Katze wegbewegen. Denn echte Beute flüchtet, versteckt sich, rennt davon, schlägt Haken, versucht zu entkommen. Beute rennt ihrem Jäger nicht in die Arme und tanzt aufdringlich auf ihm herum. Ich sehe immer wieder, dass manche Halter die Katze mit dem Spielzeug „belästigen“ und nahezu bedrängen. Schade, denn für jede Katze ist das schönste Spiel das, an dem der Mensch beteiligt ist.
    Gerade für Katzen in reiner Wohnungshaltung ist Spielen für die körperliche und seelische Gesundheit unwahrscheinlich wichtig. Besitzer sollten sich täglich Zeit nehmen – übrigens auch, wenn man mehrere Katzen hat! Es kann ruhig auch einmal wild und rasant zugehen. Ist die Katze anschließend müde und lässt sich fallen wie Pinocchio, dem man die Fäden durchgeschnitten hat, schadet das gar nichts, solange das Tier keine Angst bekommt oder überfordert wird. Einmal am Tag redlich „groggy“ zu werden – schöner kann es eine Wohnungskatze, der die Möglichkeit fehlt, Mäuse oder Vögel anzupirschen, gar nicht haben!
     
     
     
    Aufhorchen, Anpirschen, Attacke !
    Das ist unsere Welt! Gut, die erwachsenen Katzen überlegen einfach mehr, bevor sie durchstarten. Sie beurteilen die Situation erst einmal nach möglichem Erfolg und Misserfolg. Finde ich als junger, knuspriger Kater eigentlich recht langweilig! Warum nicht einfach drauflos? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und Übung macht den Meister.
     

     
     
    Die Katze ist und bleibt ein Raubtier – doch fängt sie vor allem schwache oder kranke Vögel. (Foto: Fotonatur.de/Morsch)
     
    Vorsicht, Spielfalle!
     
    Es ist sehr gefährlich, eine Katze allein mit einer Schnur oder Kordel spielen zu lassen. Aufgrund der Beschaffenheit ihrer Zunge kann sie Dinge mit rauer Oberfläche nicht ausspucken. Schluckt sie ein kleines Beutetier ganz und unzerteilt ab, „prüft“ sie zunächst, indem sie mit ihren Schnauzhaaren über die Beute hinwegstreicht, den Strich des Fells

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