Kaetzisch fuer Nichtkatzen
kämpfen.
Hier kein Zeichen von Rolligkeit, sondern von purer Entspannung: Das Wälzen auf dem Boden hat bei Katzen verschiedene kommunikative Funktionen.
(Foto: Schanz)
Foto: Schanz
Körpersprache:
Mimik und Gestik
Als Mimik bezeichnet man die sichtbaren Bewegungen der Gesichtsoberfläche. Das Katzengesicht ist sehr ausdrucksstark, denn es verfügt über eine extrem bewegliche Muskulatur im Nasen-, Maul- und Ohrenbereich. Die Backen- und Schnurrhaare (auch Vibrissen genannt) untermalen und betonen jede Muskelbewegung und sind mit sehr sensiblen Sinnesrezeptoren ausgerüstet. Und durch die Fähigkeit, die Pupillengröße rasant schnell zu verändern, passt sich das Katzenauge nicht „nur“ an bestehende Lichtverhältnisse an, sondern setzt auch hinsichtlich der Mimik dem Gegenüber klare kommunikative Signale.
Haben Sie das Gesicht Ihrer Katze beim Spielen schon einmal genau beobachtet? Hätten wir Menschen eine bessere Reaktionsfähigkeit, könnte man jeweils den Tausendstel Bruchteil einer Sekunde vor dem Zuschlagen sagen: „Jetzt kommt’s!“ Die Katze beobachtet, und urplötzlich fächern sich die Schnurrhaare nach vorn, die Pupillen werden kugelrund, die gesamteGesichtsmuskulatur ist angespannt, und schon sitzt der gezielte Pfotenhieb! Schauen Sie mal gut hin – es sieht wirklich faszinierend aus!
Die Gestik als die Sprache des Körpers und seiner Haltung kann die Lautsprache ersetzen, ergänzen oder unterstreichen. Mimik und Gestik sind Bestandteile der nonverbalen Kommunikation und dienen dazu, sich mitzuteilen und Missverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen. Es liegt mir sehr daran, dass Sie Folgendes verinnerlichen: Schaut eine Katze auch noch so böse drein und droht mit allem, was sie hat – sie will nichts anderes als Konflikte vermeiden!
Auseinandersetzungen laufen in der Regel und zum größten Teil gewaltfrei und ohne gravierende Verletzungen für die Kontrahenten ab, gerade weil Katzen mit derart effizienten Waffen ausgerüstet sind. Jeder Angriff birgt auch die Gefahr, selbst verletzt zu werden. Diese „Ernstkampfvermeidung“ durch Einsetzen aller Varianten der Körpersprache nennt man „Kommentkampf“. Es ist ein „ritualisierter“ Kampf; das bedeutet, dass eine genau festgelegte und somit für beide Seiten weitestgehend vorhersehbare Abfolge von Verhaltensweisen eingesetzt wird, um sich dem anderen mitzuteilen und ihn vorzuwarnen. Kommentkämpfe können selbstverständlich in Beschädigungskämpfe übergehen, wenn ein Konflikt nicht mit einem Kommentkampf zu lösen ist. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn beide beteiligten Katzen ungefähr gleich stark sind.
Angriff, Flucht, aggressives wie auch defensives Verhalten, Imponieren, Drohen, Abwehren, Beschwichtigen, Fliehen und so weiter – alle diese Verhaltensweisen fasst man unter dem Sammelbegriff „agonistisches Verhalten“ (vom griechischen „agonistikos“ für „kämpferisch“) zusammen, und man versteht darunter jede denkbare kämpferische Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Artgenossen, bei der es grundsätzlich immer um essenzielle Ansprüche wie Lebensraum, Nahrung, Fortpflanzung und Aufzucht des Nachwuchses geht.
Der neugierigen Katze ist die positive Anspannung deutlich anzusehen.
(Foto: Fotonatur.de/Meyer)
Ach, macht mich das müde! Das ist doch alles nur langweilige Theorie ! Schauen wir uns doch lieber mal an, wie toll wir Katzen unsere Stimmungen mit unserem Körper ausdrücken können!
Ganz entspannt: Die neutral gestimmte Katze nimmt ihre Umgebung gelassen wahr. (Foto: Fotonatur.de/Morsch)
Neutrale Stimmung
Die neutral gestimmte Katze zeigt eine entspannte Körperhaltung, egal ob sie sitzt, liegt oder herumläuft. Die Augen vermeiden keinen Blickkontakt, fixieren aber auch nicht. Die Ohren stehen aufmerksam und reagieren auf Klangquellen aus der Umwelt. Die Gliedmaßen sind weder krampfhaft unter dem Körper eingezogen noch sprungbereit angespannt. Der Schwanz wippt beim Laufen leger hin und her, und das Fell liegt entspannt am Körper an.
Leicht genervt: Diese Katze ist noch unentschlossen, ob sie der Störung aus dem Weg gehen oder sich wehren soll. (Foto: Fotonatur.de/Meyer)
Verärgerung
Die gereizte, verärgerte Katze zeigt zunächst ihren Unmut durch Klopfen und Wedeln mit der Schwanzspitze, das sich bis zu einem heftigen Hin- und Herpeitschen steigern kann. Dieses Schwanzpeitschen sagt aber
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