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Kain

Kain

Titel: Kain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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sie auch Parkplätze, und die gab es hier buchstäblich auf der grünen Wiese.
    Das Zelt lockte uns. Es schimmerte in einem Blau, das allerdings in verschiedene Nuancen verlief. An der Vorderseite des Zeltes stand in großer Schrift der Name der Band zu lesen.
    KAIN!
    »Wenn das mal kein Omen ist«, meinte Suko und lenkte den Rover auf das Gelände, das später einen Parkplatz bilden würde. Im Moment waren zwei Männer noch dabei, etwas auszumessen. So hatten sie für uns keinen Blick.
    Das war auch nicht weiter tragisch. Wir wollten sowieso unter uns bleiben und uns zunächst mal umschauen. Wir stellten den Wagen ab, und unser nächster Weg führte uns zum Zelt hin, und zwar zur Vorderseite, wo sich der Eingang groß wie ein Schlund auftat.
    Dort blieben wir stehen. Von der Band sahen wir keinen, und doch waren wir nicht allein, denn im Zelt arbeiteten noch die letzten Handwerker.
    »Und wo sind jetzt die Freunde der Nacht?«, fragte Suko.
    »Keine Ahnung.«
    »Wir könnten ja mal fragen.«
    Das taten wir auch. Wir betraten das nicht eben kleine Zelt, bei dem die Bühne schon aufgebaut worden war. Sie war recht breit, wenn auch nicht besonders tief. Jedenfalls konnten sich hier mehrere Akteure gut bewegen, ohne sich gegenseitig ins Gehege zu kommen.
    Einer der Handwerker hatte uns gesehen. Er kam auf uns zu und baute sich vor uns auf.
    »Was wollen Sie hier? Das Betreten der Baustelle ist verboten. Erst wenn wir sie freigeben, können Sie sich umschauen. Ist das klar?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Dann gehen Sie jetzt.«
    »Nein.«
    Der Obermeister hier hatte sich schon abdrehen wollen, als er meine Antwort hörte. Er zwinkerte und flüsterte dann: »Was sagen Sie da? Oder habe ich mich verhört?«
    »Sicher nicht.«
    »Und weshalb …«
    Er wurde ruhig, als ich ihm meinen Ausweis entgegenhielt. Er schaute ihn sich an, schluckte und gab ihn mir zurück. »Das ist natürlich was anderes.«
    »Danke.«
    »Um was geht es Ihnen?«
    »Um die Leute, die hier auftreten.«
    »Ach, wollen Sie die sprechen?«
    »Ja.«
    »Wir haben sie auch weggeschickt, aber ich kann Ihnen sagen, wo sie sich aufhalten.«
    »Das wäre super.«
    »Haben Sie die beiden Busse gesehen?«
    »Nein.«
    »Gut, dann müssen Sie hinter das Zelt gehen. Dort sind sie nicht zu übersehen. Sie sind auch toll angemalt. Passt zu der Gruppe, finde ich.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, da kann man durchaus von dämonischen Bildern sprechen. Und die sind ja auch was Besonderes. Das habe ich immer gesagt, dabei bleibe ich.«
    »Kennen Sie die Gruppe denn?«, fragte Suko.
    »Klar. Ich habe die Leute schön öfter im Radio gehört. Richtig altmodisch, aber super. Jetzt bin ich geil darauf, sie live zu erleben, und das passiert heute Abend.«
    »Okay, dann bedanke ich mich.« Ich lächelte dem Mann zu, der nur langsam nickte und jetzt auf unsere Rücken schaute, als wir verschwanden. Wahrscheinlich ärgerte er sich darüber, dass er uns nicht gefragt hatte, worum es uns genau ging.
    Wir mussten das Zelt umrunden. Unsere Füße schritten über den nassen Boden. Der Untergrund hatte sich stark mit Wasser voll gesaugt, viel konnte der Boden nicht mehr fassen.
    Ich hatte die Führung übernommen und blieb stehen, als ich die beiden Wagen sah.
    Es waren Busse.
    Keine Wohnwagen, auch keine Wohnmobile, sondern ganz normale Busse, auch wenn sie außen an den beiden Seiten angemalt worden waren. Aber sie waren da, und es war uns auch nicht möglich, hineinzuschauen, weil man die Fenster von innen verdeckt hatte, und zwar bei beiden Bussen. Das machte den Eindruck, als hätten die Insassen kein Interesse daran, irgendwelche Besucher zu empfangen.
    »Was machen wir?«
    Ich musste lachen. »Wir werden ganz einfach anklopfen. Kann ja sein, dass man uns öffnet.«
    »Da bin ich mal gespannt.
    Wir legten die letzten Schritte zurück. Die Motive an der Seite des Busses wurden besser sichtbar. Es waren einige Menschen dort abgebildet, und ich ging mal davon aus, dass es die Mitglieder der Gruppe waren. Sie sahen allesamt normal aus, abgesehen von ihrer Kleidung, die aber auch nicht besonders abstach. Exotisch konnte man sie beim besten Willen nicht nennen.
    Wir hätten eigentlich davon ausgehen können, dass sie probten oder sich zumindest unterhielten, aber sie schienen zu schlafen und dachten nicht daran, sich laut zu unterhalten.
    Ich schaute Suko an. »Sollen wir zuerst zum zweiten Bus gehen oder es trotzdem hier versuchen?«
    »Hier«, sagte er.
    »Gut.«
    Wir mussten noch

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