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Kain

Kain

Titel: Kain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Was ist mit dir? Stehst du auf unserer Seite?«
    »Immer …«
    So ganz war Marc Sniper nicht davon überzeugt, denn seine Frage klang lauernd. »Dann wirst du uns beschützen?«
    »Muss ich das?«
    »Ja, denn ich habe gehört, dass der Teufel die Seinen immer beschützt.«
    »Das ist nett.«
    »Oder ist es nicht so?«
    Eine Antwort erhielten sie nicht. Der Teufel hatte genug gesagt, denn nun war es an der Zeit, dass er sich wieder zurückzog. Das geschah auch, und es ging nicht blitzschnell vonstatten, sondern langsam, sodass sich die Zuschauer darauf einstellen konnten.
    Die Schwärze löste sich auf. Das rote pulsierende Zentrum verschwand ebenfalls, als hätte man der Hölle das Herz herausgerissen.
    Danach war es still. Es gab auch nichts mehr zu sehen. Im Bus befand sich kein Fremdkörper mehr, und so konnten die beiden wieder tief durchatmen.
    Sie saßen noch immer an derselben Stelle und hielten sich gegenseitig fest. Jetzt schauten sie sich auch in die Gesichter und konnten nur den Kopf über das schütteln, was sie eben erlebt hatten. Das war einfach zu viel gewesen. Es gab den Teufel, das hatten sie erfahren müssen.
    Noch gab es Zweifel, und die sprach die blonde Sängerin aus. »War er das wirklich?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Der Teufel?«
    »Klar.«
    »Aber viele sagen, dass es ihn gar nicht gibt.«
    »Wir wissen es eben besser, und das ist doch wunderbar. Er wird uns Kraft geben. Wir brauchen die richtige Power. Wir werden auf Tournee gehen und lassen uns nicht die Butter vom Brot nehmen, das sag ich dir.«
    »Du setzt auf ihn, wie?«
    »Und ob.«
    Liane nickte gedankenverloren. Dabei strich sie über ihren nackten Körper, der eine Gänsehaut bekommen hatte.
    »Wahrscheinlich muss man das«, murmelte sie.
    »Was meinst du damit?«
    »Damit man überleben kann.«
    »Gut, das will ich auch. Und du hast ab jetzt auch voll auf den Teufel gesetzt?«
    »Ja.«
    »Dann habe ich es richtig verstanden.«
    Liane rutschte von der Bettkante und richtete sich auf. Sie fing damit an, sich anzuziehen, was ihr Freund schweigend beobachtete.
    So etwas war Liane fremd und sie fragte: »Was ist denn passiert, warum sagst du nichts?«
    »Weil ich nachdenke.«
    »Und worüber?«
    Er winkte ab. Ein Zeichen, dass er noch zu keinem Ergebnis gekommen war.
    Beide hätten eigentlich froh sein müssen, weil sie jetzt wussten, wer im Hintergrund lauerte und sie beschützte. Aber sie waren nicht glücklich darüber. Etwas störte sie gewaltig. Alles war zu neu für sie, und sie konnten nur hoffen, dass ihre nahe Zukunft so ablief, wie sie es sich vorgestellt hatten.
    Auch Marc zog sich an. Sie standen jetzt Rücken an Rücken zueinander. Es sah so aus, als wollte der eine mit dem anderen nichts mehr zu tun haben.
    »Und jetzt?«, fragte Liane. »Hast du schon einen Plan, wie es für uns beide weitergeht?«
    »Ja, den habe ich.«
    »Und?«
    Er grinste hart. »Wir werden jetzt nach draußen gehen und dort unsere Freunde treffen.«
    »Gut, das hatte ich mir auch vorgestellt. Und wie geht es weiter?«
    »Wir sagen nichts.«
    »Was heißt das?«
    »Nichts von der Begegnung mit dem Teufel. Das muss außen vor bleiben. Aber wir werden die Augen weit offen halten, denn ich glaube nicht, dass der Teufel gelogen hat. Nein, das hat er nicht. Warum sollte er es auch?«
    »Und was ist mit den beiden Verfolgern?«
    »Die werden wir suchen und auch finden. Ich denke, dass es nicht schwer sein wird, auf sie zu stoßen.«
    Liane sagte nichts. Aber sie lächelte. Sie war froh, dass ihr Freund die Nerven behielt, auch wenn es nicht leicht für sie war und sie jetzt einen starken Druck verspürten. Aber das war egal. Deshalb wollten sie ihr Konzert nicht aufgeben …
    ***
    Ein zweiter Test lag vor uns. Und das bedeutete für uns, dass wir den zweiten Wagen durchsuchen mussten. Oder zumindest nachschauen, wer sich dort aufhielt und ob sich überhaupt jemand dort aufhielt, denn sicher war nichts.
    Im Zelt wurde noch immer gearbeitet. Wir hörten die Geräusche und die Stimmen, die bis zu uns drangen.
    Der zweite Bus interessierte uns mehr, und ich hoffte, dass wir dort das nötige Glück hatten. Suko hatte sich von mir getrennt, weil er den Bus umrunden wollte. Ich klopfte an die Fahrertür des zum Wohnmobil umgebauten Fahrzeugs und hoffte auf eine Reaktion.
    Sie erfolgte nicht.
    So schnell gab ich nicht auf, denn ich klopfte erneut und musste mir eingestehen, dass wohl niemand im Bus war, denn es gab keine Anzeichen dafür, dass jemand öffnen

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