Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
Vom Netzwerk:
Ansinnen reagiert hätte?«
    »Weniger verständnisvoll, nehme ich an.«
    »Du kennst die Geschichte meiner Schwester und den Ärger, den ich mit und wegen ihres Mannes hatte.«
    »Ja.«
    »Und was habe ich jetzt getan?«
    Rheinberg machte eine ausholende Handbewegung. »Ich habe ihnen versprochen, das Problem der Sklaverei nicht zu vergessen. Ich habe ihnen versprochen, den Männern und Frauen hier die bestmögliche Behandlung angedeihen zu lassen. Ich habe ihnen versprochen, freizukaufen, wen wir für unsere industrielle Produktion gut gebrauchen können und soweit unser Gold ausreichend ist. Ich habe sie selbst damit beauftragt, das Wohlergehen der Sklaven zu begutachten, mir Vorschläge zu übermitteln und Missstände zu berichten. Ich kann sie und ihre Besorgnisse verstehen und möchte tatsächlich, dass sie zufrieden sind und begreifen, dass ich wahrlich kein Sklavenhalter sein will und mir der Anblick keine Freude bereitet. Was bin ich jetzt geworden, mein Freund?«
    Neumann lächelte. »Du bist jemand geworden, der sich kümmert, der die Mannschaft zusammenhalten will und der Visionen hat, die er in dieser harten Zeit umsetzen möchte.«
    »Das sind große Worte«, murmelte Rheinberg. »Viel zu große Worte.«
    »Ach, Jan, du warst nie jemand, der sich hinter großen Worten versteckt hat, um dann abzuwarten und andere mal machen zu lassen. Und du warst immer jemand, der bereit war, zu lernen. Du bist nicht die gleiche Person, die in Wilhelmshaven aufgebrochen ist, und ich sehe voraus, dass sich im Verlaufe der kommenden Jahre noch so manch andere Veränderung ergeben wird.«
    »Bist du unter die Propheten gegangen?«
    »Man muss kein Prophet sein, um das voraussagen zu können. Und ich erzähle dir nun wahrlich nichts, was du nicht schon weißt.«
    Rheinberg erwiderte nichts. Die Menschenmenge vor ihm arbeitete verbissen an dem großen Bauprojekt. Die Tore aus mächtigen Holzstämmen wurden in einer großen Schreinerei gebaut, die zu dem präindustriellen Komplex gehörte, die Rheinberg und seine Männer um das Dock herum zu errichten begonnen hatte. Sie nannten es »ihren Stützpunkt« und irgendwann würden sie der Anlage, die mit jeder Woche wuchs und abenteuerlustige wie lernwillige Römer anzog wie das Licht Motten, einen richtigen Namen geben müssen. Sobald die Grube tief und breit genug war, würden sie die Saarbrücken hineinbugsieren und die Tore schließen. Dann würden die Lenzpumpen des Schiffes sowie Hunderte von mit Eimern bewaffneter Sklaven anfangen, das Wasser abzuschöpfen und den Kreuzer vorsichtig auf Grund laufen lassen. Dahms arbeitete bereits an einem weitaus effektiveren Pumpensystem, das zwar auch mit Muskelkraft betrieben wurde, aber vor allem schneller sein würde – statt Hunderte von Sklaven würden sie nur wenige Dutzend benötigen, die große Pumpenschwengel bedienen würden. Ein weiteres Projekt auf einer sehr langen, ja immer länger werdenden Liste.
    Rheinberg blickte in Richtung Ravenna. Ihr neuer Stützpunkt entstand unweit der Stadt. Bald würde er eine Stadt für sich selbst sein. Die ersten der hinzugezogenen Römer hatten bereits begonnen, Häuser zu errichten, provisorisch noch, aber Rheinberg konnte durchaus ermessen, wie schnell sich das ändern würde. Renna hatte die Jurisdiktion – und damit auch die »Stadtplanung« – ganz in die Hände der Deutschen gegeben, mit kaiserlichem Segen. Die Attraktivität des neuen technologischen Zentrums des Römischen Reiches wurde durch die Tatsache, dass allen hier arbeitenden Römern zwei Jahre Befreiung von Steuern und Arbeitspflichten – inklusive der Dienstpflicht in den Streitkräften – gewährt worden war, sicher noch verstärkt.
    »Herr Kapitän?«
    Unbemerkt war Dahms an sie herangetreten. Rheinberg drehte sich um und nickte. »Ist es schon soweit?«
    »Ich hätte jetzt Zeit.«
    Rheinberg schlug Neumann auf die Schulter. »Willst du mitkommen? Hast du unsere Werkstätten schon besichtigt?«
    »Noch nicht, ich komme gerne mit. Ich habe mich auf den Aufbau unserer kleinen Akademie gestürzt. Du wirst nicht glauben, was für Quacksalber sich hier Ärzte nennen. Ich muss bei manchem ganz von vorne anfangen – und bei anderen Dingen bin ich erstaunt, welches Wissen hier schon vorhanden ist. Ich habe gestern einen Arzt getroffen, der mit primitiven Mitteln ganz hervorragende Augenoperationen durchführt! Augenoperationen!«
    Neumann schüttelte den Kopf. »Ich lerne hier manchmal genauso viel, wie ich lehre.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher