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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Sturmgewehren der Infanteristen die Reiter von ihren Pferden gemäht. Die Goten hatten nicht einmal geahnt, was sie getroffen hatte, waren völlig verwirrt, kopflos gewesen und hatten den Deutschen durch ihre überstürzten und unüberlegten Reaktionen mehr als genug Zeit gelassen, ihr grausiges Werk zu vollenden. Nur einige wenige gewitzte Reiter am Ende des Haufens, die das Chaos länger als die anderen hatten beobachten können, waren dem Kugelhagel entgangen. Doch auf dem Feld lagen Hunderte von Toten und Verletzten.
    »Kavallerie ist besonders anfällig«, sprach eine Stimme neben Becker. Der Hauptmann wandte sich um und erkannte Secratus, der mit stoischer Ruhe das Vorgehen seiner Männer auf dem Schlachtfeld betrachtete. »Pferde sind große Ziele und ihr Tod stiftet Verwirrung. Sie werfen die Reiter ab, trampeln auf jenen herum, die bereits liegen, und sind nicht mehr kontrollierbar. Man muss nicht einmal auf die Männer zielen, die Pferde sind völlig ausreichend. Den Rest können dann normale Kämpfer erledigen.«
    »Das stimmt. In diesem Falle war es aber nicht einmal nötig, besonders zu zielen. Die Goten ritten in einem engen Haufen und wollten Eure Männer durch die schiere Wucht ihres Angriffes überwältigen. Wir mussten einfach nur reinhalten. Sie hatten keine Chance.«
    »Meine Männer hatten große Angst.«
    »Sie haben sich sehr diszipliniert verhalten.«
    »Sie sind jetzt voller Zuversicht. Das war gut für ihre Moral.«
    Becker sagte nichts. Seine eigene Moral war nicht ganz so gut und er sah die Ergebnisse des Gemetzels nicht halb so positiv wie Secratus. Sein Bild von dieser Schlacht hatte sehr viel mit einer Massenhinrichtung gemein, einer gnadenlosen Exekution, bei der die Opfer keine Chance auf Gegenwehr hatten – oder sich zu ergeben, wenn schon alles andere nicht möglich war. Es war wie eine Naturgewalt über sie gekommen.
    Der Hauptmann versuchte sich vorzustellen, was passieren würde, wenn 30.000 Goten auf sie zumarschiert kämen. Genügend Zeit eingeplant, würden seine Männer Entsetzliches vollbringen können. Und wenn dann, nach fünfzehn oder zwanzig Minuten Dauerfeuer die römischen Truppen anfingen, Rache für Adrianopel zu nehmen, würden die völlig demoralisierten Goten eine furchtbare Niederlage erleiden.
    Genau das war der Plan.
    Warum, so dachte sich Becker, als er weiter kommentarlos den taktischen Interpretationen des Römers lauschte, wünschte er sich fast, dass Fritigern die Berichte der Entkommenen ernst nehmen würde?
    »Becker!«
    Die Stimme Arbogasts riss ihn aus seinen Überlegungen.
    »Es wird spät, wir sollten jetzt ein echtes Lager aufschlagen und sehen, dass wir morgen früh weiterkommen.«
    »Aber, wenn es geht, nicht in unmittelbarer Nähe des Schlachtfeldes.«
    Der General grinste verständnisvoll. »Ja, es wird bald anfangen zu stinken. Wir werden die Männer zusammenrufen und anschließend noch ein paar Meilen marschieren. Es sollte sich ein angenehmeres Plätzchen finden lassen.«
    Arbogast wollte sich abwenden, als ein Zenturio mit einigen Legionären die Anhöhe hinaufkletterte. Die Männer trugen eine schlaffe Gestalt und wurden durch den Sanitätsgefreiten der Infanterie begleitet.
    »Herr, wir haben den gewünschten Gefangenen«, meldete der Unteroffizier und hieß die Legionäre, den Verletzten zu Boden sinken zu lassen, woraufhin sich ein kopfschüttelnder Sanitäter wieder um den Mann zu kümmern begann. Becker trat näher und sah, dass der Gefangene eine böse Schusswunde im rechten Arm hatte, ansonsten aber unversehrt erschien.
    »Wir haben ihn unter seinem Pferd hervorgezogen«, berichtete der Zenturio. »Das tote Tier hat ihn vor dem Gemetzel geschützt, aber er hat sich deswegen auch nicht selbst befreien können. Er weigert sich, seinen Namen zu nennen und bezichtigt uns, mit Dämonen einen unheiligen Bund eingegangen zu sein.«
    Der Veteran spuckte verächtlich auf den Boden. »Barbaren. Können die Erfindung moderner Gelehrsamkeit nicht von Flüchen und Zaubern unterscheiden.«
    »Wie geht es ihm, Gefreiter?«, fragte Becker und kniete sich neben den Verletzten, der ihn wachsam und etwas ängstlich anstarrte.
    »Herr Hauptmann, ich habe die Wunde gereinigt und ordentlich verbunden. Die Kugel ist wieder ausgetreten und hat den Oberarmknochen zertrümmert. Eigentlich müsste er operiert werden. Es wird jedoch wieder zusammenheilen, wenngleich auch nicht sehr schön. Er wird Zeit seines Lebens Beschwerden haben, aber eine Infektion gibt

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