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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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jemandem etwas beizubringen. Wir müssen uns da einen möglichst umfassenden Überblick verschaffen. Neumann, ich gebe Ihnen die letztendliche Zuständigkeit für diese Aktion. Berichten Sie mir, sobald Sie was beisammenhaben.«
    Der Arzt nahm den Auftrag ohne weitere Reaktion entgegen. Rheinberg wusste diese Aufgabe bei ihm in sehr guten Händen.
    »Ich habe mit Renna noch über einige weitere Themen gesprochen, vor allem, was unsere Zusammenarbeit mit hiesigen Handwerkern angeht. Und wir müssen langfristig ein großes Projekt angehen: ein Trockendock.«
    Dahms horchte auf. »Das ist wirklich notwendig, Herr Kapitän«, bestätigte er spontan. »Das Mittelmeer ist Gift für unsere Saarbrücken . Wir müssen irgendwann in der Zukunft den Rumpf mindestens neu streichen, alles säubern und der Rost …« Dahms verdrehte die Augen. »Der Rost macht mir Sorgen.«
    »Wir brauchen in jedem Falle ein Trockendock«, wiederholte Dahms. »Dafür brauchen wir Arbeiter und zwar viele – zur Anlage und zum ›Auspumpen‹ des Wassers, das wird auf die gute alte Art und Weise gehen müssen, mit Eimern.«
    »Sie wissen aber, wen wir mit ›Arbeitern‹ meinen, wenn wir die Römer darum bitten …«, meinte Neumann vage.
    »Ja, wir reden über Sklaven. Dessen bin ich mir bewusst. Ich bin darüber auch nicht gerade begeistert. Aber wir können Dinge nur schrittweise beeinflussen. Dem römischen Imperator die Sklaverei auszureden ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig absurd. Aber wenn es uns tatsächlich gelingen sollte, gewisse Produktionsweisen und Techniken in Rom einzuführen, hat sich die Sache mit den Sklaven über kurz oder lang ohnehin erledigt. Wir können einen ersten Schritt machen, indem wir dafür sorgen, dass die Sklaven, die für uns arbeiten, alle anständig versorgt und keiner unnötig harten Behandlung unterworfen werden. Aber wir brauchen viele Arbeitskräfte. Daran besteht kein Zweifel.«
    »Wir könnten natürlich auch vorerst auf ein Trockendock verzichten und, sobald eine Überholung notwendig wird, wieder den Jadebusen ansteuern und die Saarbrücken bei Ebbe an Land fallen lassen«, meinte Joergensen.
    »Oh ja«, sagte Rheinberg. »Da gibt es nur ein kleines Problem: Es gibt zu dieser Zeit noch gar keinen Jadebusen.«
    »Oh«, machte der frischgebackene Erste betroffen.
    »Es gab aber schon immer einen starken Tidehub auf der Höhe unseres Le Havre«, meinte Dahms nachdenklich. »Das sollte auch in dieser Zeit bereits so sein.«
    »Wir können das als Ausweichstrategie sicher im Hinterkopf behalten. Ich würde es aber vorziehen, für den Kreuzer eine feste Basis zu etablieren, um die herum wir einen Ring von Werkstätten errichten, in die wir unsere Technologie einspeisen, Ersatzstoffe herstellen, einfache Werkzeuge, Rohstoffe verarbeiten usw. Eine Art Kleinindustrie, allein darauf ausgerichtet, den Kreuzer so lange wie nur irgendwie möglich am Leben zu erhalten«, meinte Rheinberg. Die Vision schien vor allem Dahms zu gefallen, denn seine Augen leuchteten auf.
    »Wir kümmern uns darum sicher auch erst später, aber Sie, Herr Ingenieur, sind unser Mann für dieses Projekt. Schauen Sie, was die Römer können, was sie möglicherweise lernen können und wo wir an Grenzen stoßen. Behalten Sie dabei eines im Hinterkopf: Um das Römische Reich zu retten und es zu erneuern, benötigen wir recht bald einige technische Durchbrüche. Ich hätte gerne, dass Sie sich Gedanken darüber machen, wie wir rasch mit lokalen Mitteln – etwa aus Bronze – Dampfmaschinen für tiefseegängige Schiffe der künftigen römischen Marine herstellen können. Erwägen Sie die Pulverherstellung, denken Sie über Kanonen nach, über Musketen, am besten gleich etwas fortgeschrittenere als die der alten Landsknechte. Wir haben das ja schon andiskutiert. Es gibt eine Menge Herausforderungen. Wir müssen die absolute Vorherrschaft Roms über das Mittelmeer wieder herstellen, möglichst es gar nicht erst zum Angriff der Vandalen auf Nordafrika kommen lassen. Und wir müssen im Osten aktiv werden.«
    »Im Osten?«
    »Wir müssen die Hunnen abfangen, ehe sie auch nur in die Nähe Roms kommen. Ich meine den Hauptkörper der hunnischen Expansion. Wir sehen bisher nur die Ausläufer. Es dauert noch ein paar Jahre, bis Attila auftaucht. Ich hätte gerne, dass er gar nicht kommt und wir das Problem außerhalb der römischen Grenzen lösen.«
    »Sie denken weit«, murmelte Joergensen.
    »Mag sein«, erwiderte Rheinberg. »Aber wenn wir es richtig

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