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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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hatte: Sie würden an die Stellungen der Deutschen herankommen, blutend und voller Verletzungen, aber unausweichlich, und dann, irgendwann, würden krude Handgranaten fliegen und blanke Klingen in der Sommersonne blitzen.
    »Verilius!«, stieß von Geeren hervor.
    Doch der Zenturio war nicht an seiner Seite. Von Geeren senkte das Glas, sah sich um, und seine Augen weiteten sich, als er erkannte, dass der Zenturio das tat, was seine Aufgabe war: die Deutschen vor einem Angriff von hinten zu schützen.
    »Flanken sichern! Flanken sichern!«, brüllte von Geeren und wies auf die Richtung, aus der eine weitere, massive Wand aus gegnerischen Legionären langsam auf sie zukam, in Schach gehalten durch Verilius’ Männer, die aber deutlich in der Minderzahl waren.
    »Melder!«
    Ein Mann stand neben ihm. Von Geeren kritzelte etwas auf ein Stück Pergament, überreichte es dem Reiter, der sofort damit verschwand.
    Es krachte laut.
    Von Geeren fuhr herum.
    Ein vorwitziger Legionär des Maximus hatte seine Handgranate geworfen, die nicht einmal in die Nähe der Stellungen der Deutschen gekommen war.
    Aber sie war explodiert. Laut und vernehmlich.
    Von Geeren ließ sich in das nächstgelegene MG-Loch fallen und heftete den Feldstecher wieder an seine Augen.
    Er hoffte, dass der Rest der Schlacht erfreulicher ablief.
    Dann eröffneten die Kanonen des Freiherrn das Feuer.
    Spätestens jetzt hatte Hauptmann von Geeren das Gefühl, dass sie sehr tief in der Scheiße steckten.
        
     

39
     
    »Hört auf! Finger weg!«
    Von Klasewitz stürzte nach vorne, riss den Kanonier zurück. Die Zündfackel fiel zu Boden und der Freiherr trampelte sie aus. Der erschreckte Legionär taumelte zurück und wusste nicht, wie ihm geschah. Ein Kugelschauer sauste um ihre Ohren und von Klasewitz riss den Mann in die Deckung hinter den Verschanzungen. Dreck flog hoch, wo die Geschosse der deutschen Infanteristen den Boden aufwühlten. Dann hatten sie sich neue Ziele gesucht und es wurde ruhig, wenngleich auch nur für einen sehr kurzen Augenblick. Die beiden Kanonen links und rechts des Freiherrn feuerten mit einem ohrenbetäubenden Knall.
    Der Kanonier starrte von Klasewitz immer noch verwirrt an. Der Freiherr streckte den Finger aus, zeigte auf den Haarriss, der sich nach der letzten Salve am Rohr gebildet hatte. Die Augen des Römers weiteten sich, dann nickte er eifrig. Er wusste, ein weiterer Schuss, und ihnen wäre die Kanone möglicherweise um die Ohren geflogen.
    Von Klasewitz fluchte, als er sich halb aufrichtete, um zur noch funktionsfähigen Nachbarkanone zu eilen. Das war bereits das dritte Geschütz, das bestenfalls fünf Schüsse abgegeben hatte, ehe es für immer verstummte. Die Dauerbeanspruchung, die möglichst schnelle Schussfolge – all das hatte den Kanonen mehr abverlangt als bei allen Übungen zuvor.
    Von Klasewitz warf sich hinter die Verschanzung, schaute hektisch nach links und rechts, nach hinten. Die Schutztruppe der Kanoniere hatte bereits einen Angriff von Gratians Truppen auf die Geschützstellung unter hohen Verlusten abwehren müssen. Von Klasewitz hatte Maximus um Verstärkung gebeten, und er hatte sie bekommen. Das Bild der ersten Reihe der Legionäre Gratians, die von der ersten Salve seiner Kanonade förmlich zerrissen worden war, hatte sich dem Feldherrn offenbar eingeprägt. Er wollte die Geschütze erhalten. Sie sollten weiterfeuern.
    Von Klasewitz spürte die Hitze des Rohres neben ihm, warf einen sorgenvollen Blick auf die Bronzekonstruktion. Er würde eine weitere Feuerpause anordnen müssen, damit die Kanonen sich abkühlten. Das war gleichzeitig auch die große Gefahr: Die sich abkühlenden Rohre verzogen sich dabei unmerklich. Das führte dann bei Wiederaufnahme des Beschusses zu Schäden.
    Wenn die Schlacht noch lange dauerte, würde von Klasewitz nichts mehr haben, was sich zu beschützen lohnte. Je höher die Beanspruchung, desto schneller würden die noch verbleibenden Kanonen den Geist aufgeben. Der Freiherr hetzte von Stellung zu Stellung, um zu kontrollieren, wie es um seine Geschütze bestellt war. Wenn sie ausfielen, war das eine Sache. Wenn sie den Kanonieren unter den Händen explodierten, eine ganz andere.
    Von Klasewitz hielt sich die Ohren zu. Sein Experiment mit Kerzenwachs als Ohrstöpsel hatte nicht recht funktioniert. Die Kanone feuerte. Stechender Pulvergeruch drang an seine Nase, doch er suchte sofort, fast instinktiv, das Kanonenrohr nach Schäden ab. Es hielt seiner schnellen

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