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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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an und nickte zufrieden.
    »Wir haben den Feind vertrieben, Tribun!«, meldete er. »Eure Donnerrohre sind unbeschädigt.«
    Von Klasewitz sah sich um und erkannte, dass der Mann recht hatte. Den Kanonen war nichts passiert.
    Das war aber egal. Denn als der Freiherr über die Reihen seiner Männer sah, wurde auch deutlich, dass die alanischen Reiter wirklich im letzten Augenblick gekommen waren. Die Geschützbesatzungen selbst hatten sich bereits gegen die Feinde verteidigen müssen und es war ein blutiger Kampf gewesen. Überall lagen die verstreuten Leiber der Toten und Verwundeten. Viele davon waren einstmals Kanoniere gewesen.
    Der Freiherr schüttelte den Kopf.
    »Ihr müsst das Feuer wieder aufnehmen!«, sagte der römische Offizier.
    Von Klasewitz machte eine schwache Handbewegung in Richtung seiner Männer.
    »Ich habe noch Kanoniere für zwei Geschütze«, erwiderte er erschöpft. »Meldet das Maximus. Nur noch zwei Geschütze. Der Rest der Männer ist tot oder zu schwer verwundet.«
    Der Offizier sah sich um, als bemerke er die Folgen des gegnerischen Angriffes erst jetzt. Er wurde still, dann nickte er und trat ab.
    Freiherr von Klasewitz wandte sich um, betrachtete das Schlachtfeld, auf dem der Kampf immer noch tobte, offenbar mit ungebrochener Intensität.
    Für ihn aber war die Schlacht hiermit beendet.
        
     

40
     
    Die Handgranate flog in hohem Bogen. Der Legionär, der sie geworfen hatte, fiel, von drei oder vier Schüssen getroffen, strauchelnd zu Boden und war wahrscheinlich bereits tot, als er aufprallte. Doch seine Handgranate flog in einer wunderschönen Kurve direkt auf von Geerens Stellung zu. Der Hauptmann betrachtete sie wie in Zeitlupe. Die Granaten des Maximus hatten sich als krude und unzuverlässig erwiesen. Sie besaßen so etwas wie einen Aufschlagzünder, der in mehr als der Hälfte der Fälle nicht ansprach. Die Frontlinie war mit nicht gezündeten Granaten übersät. Man konnte sie aufklauben und zurückwerfen, und manchmal würden sie beim zweiten Mal sogar detonieren. Doch die Infanteristen hatten ihre eigenen Handgranaten, nicht viele, aber dafür funktionierten sie recht gut. Als sich die feindlichen Legionäre auf sie zubewegt hatten, war der Befehl gekommen, die Salven waren für einen Moment verebbt und stattdessen hatte jeder Mann zwei deutsche Handgranaten auf die anrückenden, geduckt am Boden liegenden Gegner geschleudert. Wo die Deckung ihnen half, nicht von den Gewehrschüssen getroffen zu werden, hatten die Angreifer gegen die Handgranaten keinen Schutz. Als eine ganze Frontlinie von Körpern durch die Explosionen zerrissen wurde und die nachfolgenden Legionäre die toten und verwundeten Kameraden erreichten, die aus teilweise entsetzlichen Wunden bluteten, war der Enthusiasmus der Angreifer eingebrochen. Von Geeren hatte sogar erste Legionäre entdeckt, die sich auf den Rückweg gemacht hatten.
    Aber nicht alle. Und diese Granate flog mit furchtbarer Zielsicherheit auf ihn zu. Von Geeren wusste gar nicht, wohin er sich werfen sollte. Eine Explosion würde ihn ohnehin erwischen.
    Eine harte Faust riss ihn herunter, ein Schatten fiel auf ihn. Zenturio Verilius zog ihn hinter den großen, quadratischen Schild, geschmiedet aus Eisen. Normalerweise benutzte die römische Armee so aufwendig gebaute Schilde schon lange nicht mehr, sie waren zu teuer und zu schwer. Doch als klar geworden war, dass der Feind über Handgranaten verfügte, hatte Rheinberg die Ehrengarde des Imperators ausgeplündert und die großen Schilde Verilius und seinen Männern überlassen. Sie boten etwas Schutz gegen eine Handgranatenexplosion, vor allem gegen die umherfliegenden Splitter. Notwendig dafür war aber eine gewisse Entfernung. In unmittelbarer Nähe der Detonation würde auch der Schild eher in Gefahr geraten, seinen Beitrag zur allgemeinen Splitterentstehung zu leisten.
    Von Geeren hörte die Warnrufe seiner Männer. Er erinnerte sich, selbst einen solchen ausgestoßen zu haben. Er öffnete seinen Mund, doch dann hörte er das dumpfe Aufprallen der Granate und alle seine Muskeln zogen sich in instinktiver Erwartung der Explosion zusammen.
    Nichts geschah.
    Er lugte am Rand des Schildes vorbei, sah die Granate wenige Meter vor sich auf dem Boden liegen. Der Aufschlagzünder hatte versagt, aber die Waffe war eine bleibende Gefahr. Eine unbeabsichtigte Berührung konnte bereits zur Auslösung führen.
    Zwei große Sandsäcke fielen auf den Blindgänger, fachmännisch von zwei

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