Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
Vom Netzwerk:
Delegation an nichts gemangelt. Ihre Quartiere waren komfortabel und sauber gewesen, es gab reichhaltig zu essen und man hatte sie durch die Stadt geführt und mit der Geschichte des Reiches vertraut gemacht. Jeder Versuch, sich selbst an den Reisevorbereitungen zu beteiligen, war als Verletzung der Gastfreundschaft abgewiesen worden. Mit solch nichtigen Tätigkeiten, so war ihnen bedeutet worden, müsse man sich nicht beschäftigen, dafür gäbe es Bedienstete, die genau wüssten, was sie zu tun hätten. Jetzt, wo die vier Männer die gut ausgerüstete, ausgeruhte und abreisefertige Karawane vor sich sahen, mussten sie diesen Beteuerungen recht geben. Es war zu bezweifeln, dass sie eine so professionell vorbereitete Reisegruppe bewerkstelligt hätten. Außerdem hatten ihnen die Tage der Ruhe durchaus gutgetan. Seit ihrer Ankunft in dieser Zeit hatten die Deutschen nur wenig Gelegenheit zu Müßiggang und Entspannung gehabt, vor allem auf der Führungsebene. So gesehen war die Stadttour durch Adulis und die zuvorkommende Gastlichkeit der Aksumiten eine wohltuende Abwechslung gewesen. Neumann, Behrens und Köhler waren jedenfalls jetzt wieder voller Tatendrang und auch der römische Offizier wollte sich über die Entspannungsphase nicht allzu laut beschweren.
    »Wir können dann wohl los«, meinte Behrens, der etwas verwirrt auf den Führer sowie die Maultiertreiber blickte, die ihrerseits die Gäste auffordernd ansahen. Es gab ohne Zweifel ein Kommunikationsproblem.
    Schließlich konnte sich Africanus mit Griechisch einigermaßen verständlich machen. Es wurde aber deutlich, dass ihre aksumitischen Begleiter keine übermäßig ergiebigen Gesprächspartner auf der langen Reise sein würden.
    Das geordnete Chaos der Reisevorbereitungen löste sich nun auf, als die Karawane sich formierte. Gerade wollten die vier Reisenden die Reittiere besteigen, als eine Gruppe von Männern den Hof des Hauses betrat, in ihrer Mitte der Statthalter von Adulis. Er war offenbar gekommen, um sich persönlich von seinen Gästen zu verabschieden.
    »Ich möchte Euch für die erwiesene Gastfreundschaft ausdrücklich danken«, sagte Neumann nach der allgemeinen Begrüßung. »Wir haben uns in Eurer Stadt sehr wohlgefühlt.«
    Berhan machte eine abwinkende Handbewegung.
    »Dankt mir nicht zu sehr. Euer Empfang war nicht sehr gastfreundlich und ich hatte etwas gutzumachen. Außerdem ist es für mich als Statthalter des wichtigsten Handelsplatzes des Reiches von Bedeutung, dass die Beziehungen zu unseren mächtigen Nachbarn gut und freundschaftlich bleiben. Rom ist von zentraler Bedeutung auf der Welt und Aksum ist ein Freund Roms.«
    »Haben sich neue Erkenntnisse bezüglich des Mordes an Latius ergeben?«, wollte Africanus wissen. Der Gesichtsausdruck des Statthalters trübte sich. Bedauernd machte er eine verneinende Geste.
    »Es tut mir ausgesprochen leid«, antwortete er. »Obgleich ich meinen Leuten befohlen habe, dieser tragischen Angelegenheit höchste Aufmerksamkeit zu schenken, ist man noch nicht weitergekommen. Ich hoffe, mehr zu wissen, wenn Euch Euer Rückweg wieder nach Adulis führt. Ich vermute, dass er das Opfer eines ganz normalen Raubüberfalls geworden ist. Kein Ruhmesblatt für diese Stadt und für mich als Statthalter. Nicht zuletzt deswegen ist es mein Ziel, alles in meiner Macht Stehende dafür zu tun, die Verantwortlichen der Gerechtigkeit zuzuführen.«
    Der Statthalter machte einen aufrichtigen Eindruck. Africanus ließ es dabei bewenden. Die Abreisenden wechselten mit dem Würdenträger noch einige höfliche Worte, dann bekamen sie die besten Wünsche für eine sichere Reise mit auf den Weg. Sie bestiegen etwas mühsam die stoisch wartenden Maultiere, und als die Karawane schließlich abreisebereit war, wurden ein letztes Mal Grüße ausgetauscht. Dann setzten sich die Tiere in Bewegung, ohne dass es eines großen Ansporns durch die Treiber bedurfte. Sie trotteten aus dem Hof hinaus auf die belebte Straße. Kurz darauf hatten sie die Hauptstraße von Adulis erreicht, die vom Hafen quer durch das Zentrum bis zum westlichen Ende reichte, um nach Verlassen des Stadtgebietes direkt in den Weg nach Aksum überzugehen.
    Sie kamen gut voran und hatten die Stadt keine halbe Stunde später verlassen. Vor ihnen erstreckte sich das gebirgige Hochland Aksums. Sie gingen davon aus, dass sie die Hauptstadt, so sich ihnen keine Fährnis in den Weg stellen würde, binnen sieben anstrengender Tage erreichen würden.
    Am Abend des

Weitere Kostenlose Bücher