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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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über diese Pflanze, Kaffee ist ihr Name.«
    »In unserer Zeit ist bekannt, dass Euer Reich wahrscheinlich der Ursprungsort dieser Pflanze ist.«
    »Aksum?«
    »In der Tat. Wir gehen davon aus, dass wir die wilde Form der Pflanze im aksumitischen Hochland finden.«
    Der Kaiser nickte. »Und wenn wir sie gefunden haben, was dann?«
    Neumanns Griechisch war beileibe nicht perfekt, aber er hatte durchaus verstanden, dass der aksumitische Herrscher »wir« gesagt hatte.
    »Es wäre zu unser aller Vorteil, wenn Aksum sich entschließen könnte, die wilde Pflanze in Plantagen anzubauen und die geernteten Bohnen zu exportieren. Uns schwebt ein gemeinsames Vorhaben vor, denn unser Ziel ist es, dieses Getränk in Rom populär zu machen und damit Geld zu verdienen. Während Aksum eine Summe Geldes für den Anbau und die Ernte erhielte, würden wir in Rom die Weiterverarbeitung organisieren.«
    »Würdet Ihr das, ja?«
    Mehadeyis’ Gesichtsausdruck hatte plötzlich etwas Lauerndes.
    »Jetzt nehmen wir mal an, meine römischen Freunde, dass ein Beutel des von Euch weiterverarbeiteten Kaffees einen Golddenar kostet. Nur als Berechnungsgrundlage, ganz aus der Luft gegriffen.«
    Neumann ahnte, wohin sich die Richtung des Gesprächs bewegte. Er lächelte und nickte.
    »Und wie viel von diesem Denar würde dann in Aksum ankommen, wenn ein römischer Bürger auf dem Markt diesen Beutel erwirbt? Lasst mich einmal rechnen. Da wären die Transportkosten, die sicherlich zu Buche schlagen. Und die Kosten für die Weiterverarbeitung – die sieht wie genau aus?«
    »Im Wesentlichen aus dem Rösten der Bohne und dem anschließenden Mahlen.«
    »Wie Mehl?«
    »Ja, durchaus vergleichbar.«
    »Gut, also rösten und mahlen. Der Transport. Dann vielleicht Kosten, um das Getränk populär zu machen, ja? Und ich nehme an, die Verteilung im Reich käme noch hinzu. Aber dann wäre da der mögliche Gewinn durch den Verkauf des Produktes an andere Länder. Die Perser mögen vielleicht auch Kaffee.«
    Die Perser werden den Kaffee lieben, dachte der Arzt bei sich, sagte aber nichts. Er neigte den Kopf.
    »Ich verstehe, worauf Ihr hinauswollt, Majestät.«
    »Tut Ihr das?«
    »Ja. Seht: Egal, zu welcher Vereinbarung wir kommen werden, niemand kann und wird Aksum davon abhalten, den Kaffee selbst zu rösten und zu mahlen. Das Verfahren ist nicht besonders geheimnisvoll, selbst, wenn wir es Euch nicht erklären würden, gibt es genug intelligente Menschen in Eurem Reich, die es durch eifriges Ausprobieren recht bald herausgefunden haben dürften. Und es wird genug Händler geben, die auch bereit wären, den fertig gerösteten und gemahlenen Kaffee direkt aus Aksum zu beziehen. Da der Kaffee aus Eurem Reich kommt, hier wächst und gedeiht und geerntet wird, kann Rom auf nichts ein Monopol beanspruchen. Wir vermögen bestenfalls, die Ersten zu sein und eine bedeutende Position im Handel zu erringen, ehe die Konkurrenz auftritt. Es geht uns um einen einfachen Start, um einen Startvorteil, wenn Ihr so wollt. Aber mehr wird es niemals sein, niemals sein können.«
    Mehadeyis nickte, lehnte sich auf seinem Thronsessel zurück und schloss nachdenklich die Augen.
    »Was tun wir also jetzt?«, fragte er in die entstehende Stille hinein. Bis jetzt hatte sich noch niemand anderes zu Wort gemeldet. Alle anderen anwesenden Aksumiten waren dem Gespräch mit großer Aufmerksamkeit, aber völlig schweigsam gefolgt.
    »Wir bitten um Eure Erlaubnis, nach dem Kaffee suchen zu dürfen. Oder zumindest Eure Zusicherung, selbst nach dieser Pflanze zu suchen, und dann den Anbau zu erwägen. Des Weiteren ein Handelsabkommen zwischen Aksum und Rom, mit einer Abnahmegarantie. Der Preis wäre zu verhandeln. Wir werden naturgemäß mit kleinen Mengen anfangen. Auch wir müssen noch experimentieren, was die Weiterverarbeitung angeht. Unsere Kenntnisse sind sehr theoretischer Natur.«
    Neumann reckte sich. Er spürte, dass er die ganze Zeit über sehr angespannt, fast verkrampft gestanden hatte. Es zog in seinen Muskeln.
    »Aber die Grundvoraussetzung ist, die Pflanze zu finden.«
    Mehadeyis öffnete die Augen wieder.
    »Ich werde darüber nachdenken, Zeitenwanderer. Vielleicht kommen wir zu einer Übereinkunft.«
    Dann beugte er sich vor und klatschte in die Hände.
    »Lasst uns speisen!«
    Neumann trat einen Schritt zurück und wies auf die Geschenke, die Bedienstete in einer Ecke des Raumes aufgebaut hatten.
    »Majestät, wir …«
    Der Kaiser zeigte auf einen noch relativ jungen,

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