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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Misstrauen des Freiherrn von Klasewitz in Bezug auf die Schiffsbaukünste der Römer schlug angesichts der Konstruktionen, die die britannischen Legionen über den Ärmelkanal setzen sollten, nahezu in Panik um. Er wusste, dass es den Römern gelungen war, einst eine erfolgreiche Invasion der Insel durchzuführen und er wusste auch, dass die Kapitäne der großbauchigen Transportschiffe die manchmal wilden Wetterverhältnisse des Kanals gut kannten. Der Seemann in ihm erkannte darüber hinaus, dass der Wellengang niedrig war, das Lüftchen bestenfalls ein laues und alle anderen große Zuversicht und Gelassenheit ausstrahlten.
    Allen voran Comes Magnus Maximus, so Gott wollte, künftiger Imperator Roms, der in voller Rüstung, mit poliertem Helm neben seinen Offizieren stand und von einer Anhöhe aus den Verladearbeiten zusah.
    Von Klasewitz musste zugeben, dass die Römer in der Handhabung primitiven Geräts Experten waren. Die Offiziere hatten den ganzen Prozess gut im Griff. Die Legionäre selbst zeigten sich erwartungsgemäß diszipliniert und betraten in langen Reihen die angelandeten Transportgaleeren, würden sich selbst an die Ruder setzen und die schweren Schiffe mit gemächlicher Geschwindigkeit nach Gallien übersetzen. Viele von ihnen hatten diese Überfahrt schon mehrfach absolviert, und das bei schlechteren Wetterbedingungen.
    Sie hatten es vermieden, einen der ausgebauten Häfen zu benutzen. Stattdessen hatten sie eine beschwerliche Verladearbeit in Kauf genommen. Man wollte es eventuellen Spionen des Kaisers nicht zu einfach machen. Dafür war aber die Konstruktion von Verladegerät notwendig gewesen, bei der auch von Klasewitz mit seiner Expertise hatte helfen müssen.
    Die größte Sorge des Freiherrn lag bei seinen nunmehr insgesamt 36 bronzenen Kanonen, die, aufgeteilt auf drei Artilleriekompanien, nicht nur das Kernstück ihrer Aufstandsarmee bildeten, sondern auch bei der Verschiffung besondere Herausforderungen mit sich brachten. Drei besonders große und stabile Transportgaleeren waren für die drei Kompanien bereitgestellt worden, und die auseinandergebauten Kanonen, das schwere Rohr zuerst, wurden mithilfe von Flaschenzügen an Bord gehievt. Von Klasewitz selbst hatte die Konstruktion der Flaschenzüge beaufsichtigt. Falls ein Rohr in den weichen Sand der Küste fiele, schlimmstenfalls bereits unter dem Wasserspiegel, würde es nicht nur eine Heidenarbeit sein, es wieder herauszuholen, es wäre auch viel schneller als die anderen Geschütze der Korrosion ausgesetzt. Daher fieberte der Deutsche fast bei jedem Rohr mit, wie es von den römischen Verladeexperten auf die Schiffe verbracht wurde.
    Und es klappte alles ganz hervorragend.
    Der Freiherr hatte sich vor einigen Tagen eingestehen müssen, dass er die Römer in manchen Aspekten unterschätzt hatte. Vielleicht, so war er zu dem Schluss gekommen, waren sie nicht in allem so primitiv und unterentwickelt, wie er angenommen hatte. Vor allem hatte er feststellen müssen, dass einige von ihnen sehr begierig und bereit waren zu lernen – selbst von jemandem, dessen Lehrmethode Gebrüll bestand.
    Von Klasewitz hatte es sich natürlich nicht abgerungen, seine Männer für ihre Tatkraft und ihren Einsatz zu loben. Aber die Tatsache, dass er mit jedem Tag weniger Anlass für Schimpftiraden und Wutausbrüche gefunden hatte, sprach in gewisser Weise für sich. Ebenso, dass der Freiherr manche Aufgaben ernsthaft an Untergebene zu delegieren begonnen hatte. Er konnte immer noch niemanden von diesen Leuten richtig leiden und ganz sicher empfand keiner der Soldaten große Sympathie für ihn. Aber es hatte sich auf einer Ebene so etwas wie eine gemeinsame Professionalität entwickelt, deren Existenz auch der Zeitenwanderer nicht verneinen konnte.
    »Es dauert keine Stunde mehr, dann ist die Verladung fertig«, meinte Maximus, als er sich neben den Freiherrn gesellte. »Das Wetter ist sehr günstig. Auf der anderen Seite erwarten uns Abgesandte der alanischen Verbündeten. Sie haben die Wachtposten an unserer Landestelle bereits ausgeschaltet, sodass es keine allzu frühe Warnung geben wird. Wir werden unsere Truppen formieren, ehe die militärischen Führer Galliens reagieren. Und es werden nur Limitanei sein, die sich uns entgegenstellen, und sie werden es nicht gerne tun. Mit etwas Glück werden wir ihre Kommandanten überzeugen können, sich lieber uns anzuschließen.«
    »Glück?« Von Klasewitz hob die Augenbrauen. Maximus grinste.
    »Natürlich hat

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