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Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Er konnte am Vorschlag des Gaudentius nichts Schlechtes erkennen, aber letztlich war er nicht der Experte. Aus diesem Grunde begleitete auch der frischgebackene General Richomer die kleine Expedition.
    »Natürlich wäre ein Schlachtfeld in der Reichweite der Geschütze der Saarbrücken um einiges idealer«, sagte Rheinberg und blickte zu Langenhagen, der ihn auf dieser Reise ins Landesinnere begleitet hatte, weil er auch einmal »etwas anderes« hatte sehen wollen.
    »Da von Klasewitz als ehemaliger Artillerieoffizier die Möglichkeiten unserer Geschütze besser kennt als jeder andere, würde er eine solche Schlacht niemals annehmen«, sagte der Offizier mit bedauerndem Unterton. »Die Römer allein, hm, vielleicht. Aber mit dem Freiherrn und seinem Wissen – niemals. Wir müssen ihnen ein Schlachtfeld außerhalb der Reichweite unserer Kanonen anbieten, und da ist mir dieses so lieb wie jedes andere.«
    Rheinberg nickte und sah Richomer fragend an, der bisher geschwiegen hatte.
    »Was meint der General?«
    »Ich würde mir die Gegend gerne noch genauer anschauen.«
    »Wir können sie jederzeit abreiten«, schlug Gaudentius vor. »Es ist nur eine Idee, ich selbst folge hier den Vorschlägen meiner Offiziere. Ich bin jederzeit bereit, mich von den Vorteilen eines besseren Ortes überreden zu lassen. Nur sollten wir es langsam wissen. Die afrikanischen Truppen versammeln sich bei Hippo Regius. Ich will sie in Marsch setzen und mit Euren Legionen vereinigen, damit wir die Kommandostruktur so schnell wie möglich vereinigen können. Ein paar gemeinsame Manöver sollten auch nicht schaden.«
    »Absolut korrekt«, bestätigte Rheinberg.
    »Ich sehe diese Notwendigkeit genauso«, meinte Richomer. »Der Ort ist nicht schlecht. Dort drüben, am Hügel, können wir die Signale und Bläser positionieren, von da haben wir einen schönen Überblick. Das Tal ist sanft und bildet keinen Kessel, es gibt Raum für Manöver, gleichzeitig ist es gut einsehbar. Auch der Freiherr wird es schätzen.«
    Rheinberg lächelte säuerlich. »Wo wird er seine Kanonen aufstellen?«
    Langenhagen schaute sich um. Ehe Richomer etwas sagen konnte, zeigte er auf eine Hügelkette. »Wenn wir diese Seite des Schlachtfeldes wählen, dann wird er sich wahrscheinlich dort drüben positionieren. Das ist jedenfalls, was ich tun würde.«
    »Rechnet niemals mit der Vorhersehbarkeit des Feindes«, riet Richomer. »Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er Euch bitter enttäuschen wird.«
    »Den Fehler werden wir nicht begehen«, meinte Gaudentius. »Aber wenn unser Plan gelingt, geht es nicht mehr nur um Vorhersehbarkeit, es geht um die faktische Vorbereitung. Wenn ich Maximus glaubhaft gemacht habe, dass ich während der Schlacht auf seine Seite wechseln werde, wird er wiederum akzeptieren, dass ich dafür Euer Vertrauen benötige. Wenn ich Maximus also dazu bringe, ein vorbereitetes Schlachtfeld zu akzeptieren, wird er sicher sein, dass seine Gegenseite mir vertrauen wird und der geplante Verrat funktioniert. Er wird sich sehr wundern, wenn zum vereinbarten Zeitpunkt die afrikanischen Truppen mitnichten die Seiten wechseln, sondern treu weiterhin dem Theodosius dienen. Dann aber wird es zu spät sein für ihn.«
    Rheinberg nickte. Dieser Logik konnte er sich nicht verschließen. Und da auch Richomer mit den Rahmenbedingungen dieses Schlachtfeldes offenbar einverstanden war, gab es keinen Grund, die Entscheidung ewig hinauszuzögern. Nicht nur die afrikanischen Legionen mussten hierher verlegt werden, auch die Einheiten des Theodosius mussten bald aus Hadrumentum aufbrechen, um sich hier angemessen vorbereiten zu können.
    »Ihr steht im Kontakt mit Maximus?«, fragte Richomer den Präfekten.
    »Er hat meine Botschaften akzeptiert und wir treffen uns in Süditalien. Dort wird alles Weitere besprochen. Ich werde aufbrechen, sobald ich wieder an der Küste bin. Wenn ich wieder zurück bin, wird die Schlacht nicht mehr lange auf sich warten lassen.«
    Gaudentius sah Rheinberg ernst an. »Es neigt sich dem Ende zu, Heermeister. Bald werden wir wissen, wer Rom regiert.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, murmelte der Deutsche. »Ich bin dieses Krieges überdrüssig. Es gibt so viel Wichtigeres zu tun. Ich möchte aufbauen, nicht zerstören und töten.«
    »Ich habe das Gefühl, Maximus würde Ähnliches sagen, wenn man ihn fragt«, meinte Richomer. »Mit dem kleinen Problem, dass er unbedingt dafür sorgen will, dass die katholische Orthodoxie Staatskirche

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