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Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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… er kannte diesen alten Mann doch irgendwoher.
    »Verrat!«, stieß der alte Mann erneut aus, dann warf er sich auf Maximus. Rheinberg fuhr aus seinem Sitz wie alle anderen, doch es war Maximus selbst, der mit einer gedankenschnellen Reaktion die vorstoßende Klinge beiseitewischte. Dabei schnitt diese seinen Arm auf, nicht tief, aber sofort heftig blutend. Geschrei ertönte. Einer der Leibwächter des Maximus stürmte herein, erkannte die Situation, hob das Schwert, ließ es in den dünnen Leib des alten Dieners fahren, der mit einem gurgelnden Laut zu Boden ging.
    Er hielt im Sterben die Klinge immer noch umklammert.
    Theodosius’ Gardisten stolperten herein, erblickten einen von Maximus’ Männern, wie er den Diener tötete, und Rheinberg schrie noch: »Halt! Hört auf!«
    Doch die Soldaten, in ihrem wilden Bestreben, eine tatsächliche oder angenommene Bedrohung ihres jeweiligen Herrn abzuwehren, stürmten aufeinander los. Theodosius machte einige Schritte zurück.
    Rheinberg stellte sich schützend vor ihn. Einer von Maximus’ Männern wurde vor seinen Augen niedergestreckt.
    »Raus hier!«, rief er Theodosius zu. Dieser nickte nur, starrte völlig entgeistert auf die Szenerie, als könne er nicht glauben, was sich da abgespielt hatte.
    »Rheinberg … wir müssen … wir müssen …«
    »Wir müssen hier raus!«, vervollständigte Rheinberg den Satz. Rufe ertönten von draußen. Waffen klirrten. Die Entourage der beiden Kaiser war aufeinandergetroffen und hatte zu kämpfen begonnen. All der mühsam beherrschte Druck war ausgebrochen, entlud sich in einem blutigen, unberechenbaren Spektakel.
    Rheinberg zog Theodosius durch die Tür, hob abwehrend seine eigene Klinge, sah, wie vor ihm ein anderer Diener, diesmal einer von Maximus, blutend auf dem Boden hockte, sein Blick mindestens genauso verwirrt und voller Schmerz wie der des Theodosius.
    »Hier entlang!«
    Theodosius hatte sich gefasst, musste nicht mehr gezogen werden. Männer seiner Leibgarde kamen heran, die Klingen blutig, und nahmen sie beide in ihre Mitte. Es dauerte keine fünf Minuten, dann saßen sie auf ihren Pferden und galoppierten zurück ins Feldlager. Sie schauten sich kaum um.
    Sie glaubten nicht daran, dass sie verfolgt wurden.
    Als sie die Pferde zügelten, sah Rheinberg Theodosius fragend an.
    »Wer um Gottes willen war dieser Diener?«, fragte er den blass wirkenden Spanier. Der Kaiser hatte die Ereignisse erkennbar noch nicht verarbeitet. Die Frage des Heermeisters riss ihn aus Gedanken, er fasste sich schnell, sichtlich dankbar dafür, sich sachlich mit dem auseinandersetzen zu können, was gerade vorgefallen war.
    »Das … das war Elevius, der ehemalige Leibdiener des Gratian.«
    Rheinberg schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
    »Wer war denn so dumm, ihn für dieses Treffen einzuteilen?«, stieß er hervor.
    Ehe Theodosius etwas erwidern konnte, erreichten sie das Zelt des Kaisers und stiegen ab. Es war ohnehin nur eine rhetorische Frage, da sie das Geschehene nicht mehr ungeschehen machen würde.
    Sie standen vor dem Zelt. Aufregung herrschte im Lager. Männer kehrten zurück. Gerüchte verbreiteten sich. In Minuten würde jeder Legionär wissen, was vorgefallen war. In Minuten würde allen klar sein, dass jede Hoffnung auf Frieden zerstoben war.
    Und als der Kaiser schließlich doch den Mund öffnete, um ein Wort zu sagen, trat jemand aus dem Zelt heraus, eine abgemagerte, heruntergekommene Gestalt, die Rheinberg gar nicht richtig erkannte, bis er die Augen aufriss und den Mann ins Licht einer Fackel zog.
    Es bestand kein Zweifel, auch wenn er sich an den stark veränderten Anblick einen Moment gewöhnen musste. Viel musste geschehen sein, und wenig davon angenehm.
    »Godegisel!«, rief er aus. »Was für ein Abend!«
    Mit dem Auftauchen dieses Mannes hatte niemand gerechnet. Und ein Blick ins Gesicht des Goten ließ erahnen, dass dieses Wiedersehen keine frohe Kunde mit sich brachte.
    Der Mann lächelte schwach. »Ich habe schlechte Nachrichten, Heermeister.«
    Rheinberg lachte auf, und es klang nicht amüsiert, sondern verzweifelt. Er setzte den Helm ab, raufte die Haare.
    »Godegisel, wir haben gerade eine Katastrophe erlebt.«
    Der Gote wollte etwas sagen, dann aber trat Theodosius an ihn heran.
    »Die schlechten Nachrichten haben wir auch, junger Mann. Du siehst furchtbar aus.«
    Godegisel nickte und ließ sich hineinführen. Sie versammelten sich am Feuer und nahmen dankbar Kelche mit Wein entgegen. Rheinberg wählte

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