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Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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die nahe genug herankamen, um es den Schützen heimzuzahlen.
    Die verbesserte Disziplin hatte also vor allem einen Effekt: Das große Sterben war im vollen Gang.
        
     

35
     
    Maximus starrte auf das Schlachtfeld hinab. Die Kanonen seines Heermeisters erfüllten ihren Zweck, und das besser als erwartet. Ihr massiver Einsatz fuhr nicht nur wie das Schwert Gottes durch die dicht gepackte Menge seiner Gegner, er tat auch viel für die Motivation seiner eigenen Legionäre – denn bisher hatte es der Freiherr geschafft, die eigene Soldaten nicht zu treffen. Die Getreuen des Maximus sahen mit an, wie die Männer des Gegners dahingemäht wurden, und für viele wirkte dies wie ein Elixier. Ihr Angriff war motiviert und kraftvoll, getragen von der Aussicht auf einen entscheidenden Sieg.
    Maximus musste auch erkennen, dass die Feuerwaffen seiner Feinde nicht einmal eine halb so wichtige psychologische Wirkung hatten. Das gelegentliche Knallen der Gewehre ging im Kampfeslärm fast unter. Ja, es fielen Männer unter den gezielten Schüssen der Zeitenwanderer und ja, es war dringend notwendig, diese Bedrohung zu bekämpfen.
    Entsprechende Schritte wurden bereits unternommen.
    Aber es schien, als würde den Zeitenwanderern die Puste ausgehen. Und selbst die großen Feuerrohre, die der Freiherr mit einem gewissen Respekt in der Stimme »Maschinengewehre« nannte, entfachten keine so massive Wirkung wie eine donnernde Salve aus den Mündungen der imperialen Artillerie, die sowohl visuell wie auch akustisch alles übertönte. Es war richtig, alle Ressourcen allein in den Bau dieser Stücke zu leiten, anstatt sich noch in anderen Vorhaben zu verzetteln. Dieses Durcheinander war jetzt das Verhängnis der Zeitenwanderer, und Maximus respektierte von Klasewitz für seinen guten Rat. Und er wusste, dass er diese Schlacht vor allem deswegen gewinnen würde, weil er den Freiherrn auf seiner Seite hatte.
    Was gewisse Konsequenzen nach sich ziehen würde.
    Maximus starrte weiter konzentriert auf das Geschehen der Schlacht. Seine Generale hatten die Situation im Griff. Die Dinge entwickelten sich wie geplant. Es gab für ihn keinen unmittelbaren Entscheidungsbedarf.
    Seine Gedanken wanderten erneut zum Freiherrn von Klasewitz. Es war keinesfalls so, dass ihm entgangen war, wie Petronius um den Mann herumscharwenzelt war. Er hatte einfach Wichtigeres zu tun gehabt, als sich auch noch darum zu kümmern. Aber er fühlte selbst, dass die Kirchenvertreter nicht mehr ganz so begeistert von ihm waren wie noch zu Beginn. Er konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Doch was sollte er machen? Obgleich die Dinge sich im Großen und Ganzen so entwickelten, wie er es geplant hatte, war doch klar, dass die Ankunft der Zeitenwanderer alles aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Auch die Vorgänge der großen Wanderungen aus dem Osten brachten die Dinge ins Schwanken. Beides musste nun ausgeglichen werden. Wie konnte man dieses Ziel erreichen, wenn man alles in eine Waagschale warf und das Gegengewicht völlig vernachlässigte?
    Das Ungleichgewicht potenzierte sich und würde das Imperium umreißen, dessen war sich Maximus sicher. Männer wie Ambrosius und Petronius aber wollten das nicht einsehen. Und von Klasewitz war jemand, der ganz offensichtlich alles tun würde, um höchste Ämter zu erreichen, egal, welche Folgen sich daraus ergaben.
    Es gab nur noch ein höchstes Amt, das ihm offen stand.
    Maximus presste die Lippen aufeinander.
    Er würde sich damit wirklich auseinandersetzen müssen, sobald dies hier getan war.
    »Herr?«
    Maximus wandte sich um. Marcus Vetius war einer seiner Generale, die für die Führung der Schlacht verantwortlich waren. Ein alter Veteran aus seiner Zeit in Britannien, hatte er nie große Begeisterung für die »ehrlosen« Waffen der Zeitenwanderer gezeigt, und obgleich er die Effektivität der Kanonen anerkannte, schien ihr Einsatz ihm körperliche Übelkeit zu verursachen. Aber er war von unerschütterlicher Loyalität und tat, was von ihm erwartet wurde, und das auch unter dem beständigen Feuer der Geschütze.
    »Ist es bald so weit, Vetius?«
    Der General nickte. »Es gibt verschiedene Zeitpunkte, an denen es sinnvoll erscheint, Herr. Aber es nützt uns nichts mehr, unseren Verbündeten das vereinbarte Signal zu geben, wenn die Kanonen allzu viele von ihnen getötet haben. Der Heermeister … ist gut im Zielen und trifft vor allem die gegnerische Macht in der Mitte der Formation. Aber diese wird sich mehr und mehr

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