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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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wenn wir vom Negusa Nagast die Erlaubnis haben wollen, in seinem Land nach der wilden Kaffeebohne zu suchen – oder gar seine Hilfe dafür in Anspruch nehmen –, müssen wir schon etwas im Austausch anbieten .«
    Africanus beugte sich wieder über die Karte.
    »Wir werden daher stattdessen mit der Valentinian nach Alexandria fahren, dann den Nil bis zum Kanal nach Clysma nehmen, um dort einen Küstensegler auszustatten, der uns direkt nach Adulis bringen wird. Auf See kommen wir viel schneller voran und wir können ausreichend Handelswaren mit uns führen, die wir in Ägypten erwerben werden .«
    »Aber von Adulis aus …«
    »Die meisten Waren werden wir in der Hafenstadt verkaufen, direkt an die königlichen Händler, sodass der aksumitische Kaiser durchaus wissen wird, wenn er ein gutes Geschäft gemacht hat. Mit einer Auslese kostbarer Kleinodien, darunter einiges aus dem Bestand der Saarbrücken , geht es dann auf dem Landwege nach Aksum. Dort werden wir dem Negusa Nagast unsere Aufwartung machen, vorbereitet und eingeführt durch die römischen Händler vor Ort. Die haben an unserer Expedition großes Interesse, da sie an einem lukrativen Handel gut mitverdienen würden. Wir haben schon Boten vorausgeschickt und unsere Expedition angekündigt .«
    »Die Ankunft der Zeitenwanderer hat sich schon bis nach Aksum herumgesprochen ?« , fragte Köhler.
    »Das wissen wir nicht. Aber die Erfahrung zeigt, dass wichtige Informationen um das Mittelmeer herum schnell reisen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Agenten des aksumitischen Kaisers in Syria oder Ägypten oder Palästina sehr gut über das informiert sind, was sich im Reich ereignet. Aksum ist ein mächtiges Reich mit Ambitionen. Diese Ambitionen richten sich glücklicherweise nicht gegen Rom, sondern gen Osten, nach Arabia hinein. Angesichts unseres Verhältnisses zu den Parthern sind wir für jeden, der im Osten agiert, dankbar. Aksum und Rom sind nicht verbündet, aber wohlwollend befreundet, und das sollte uns helfen .«
    »Dann machen wir es so, wie du es sagst«, meinte Köhler. »Die Valentinian ist ausgerüstet und wir haben eine Mannschaft. Neben Behrens und mir werden noch zwei Infanteristen sowie zwei Matrosen und ein Maschinist der Saarbrücken mitkommen. Der Rest der Mannschaft besteht, wenn ich dich richtig verstanden habe, aus Veteranen der Scipio .«
    Die Scipio war Africanus’ letztes Kommando gewesen, eine römische Trireme, die er in einem ebenso heroischen wie sinnlosen Angriff gegen die gerade im Mittelmeer dieser Zeit aufgetauchte Saarbrücken geführt hatte. Ein Treffer aus einem Schiffsgeschütz des Kreuzers hatte die Trireme auf den Meeresgrund geschickt, doch ein guter Teil der Besatzung hatte gerettet werden können. Die Valentinian benötigte weniger Männer als der große Ruderer, also hatte Africanus fast den gesamten Rest seiner Männer hierher beordern können. Er arbeitete gerne mit Leuten zusammen, die er kannte und auf die er sich verlassen konnte.
    »Ich trainiere bereits hart mit der ganzen Mannschaft«, erklärte Africanus. »Wir müssen uns mit einer sehr ungewohnten Art der Seefahrt vertraut machen und auch die Waffen zu beherrschen versuchen. Aber sobald es Frühling wird, können wir sicher in See stechen und mit unserer Expedition beginnen .«
    Köhler nickte zufrieden. Er wollte sich bereits abwenden, um seinen eigenen Dienst auf der Saarbrücken zu beginnen – der zurzeit daraus bestand, einer Gruppe römischer Seeleute Grundlagen der Nautik zu erklären, die diese mit einer Mischung aus ungläubigem Erstaunen und der abfälligen Arroganz von Besserwissern zu verarbeiten versuchten –, als ein dritter Mann in den Raum trat. Es war Dr. Hans Neumann, Marineoberstabsarzt, und er sah unerwartet glücklich aus. Köhler ahnte bereits, welche Neuigkeiten der Arzt mitbrachte, und runzelte die Stirn.
    »Herr Marineoberstabsarzt !« , grüßte er respektvoll.
    »Köhler, Sie habe ich gesucht !« , dröhnte Neumann und ließ sich ächzend auf einen Stuhl fallen. »Was für ein Tag, verdammt. Sechs Stunden lang habe ich den besten Heilern Ravennas und ihren Gehilfen beibringen wollen, welch ein Segen es ist, wenn sie ihr chirurgisches Besteck vor dem Gebrauch abkochen und dass es sinnvoll sei, verrostete Instrumente wegzuschmeißen, anstatt sie endlos weiter zu verwenden. Verdammt, einer der Männer hatte Dreck unter den Fingernägeln und brüstete sich damit, bereits Operationen am geöffneten Schädel durchgeführt zu

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