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Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darryl Wimberley
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Scheiße.«
    » Ihre …?«
    »Genau. Der Bello ist direkt unter ihr.«
    »Du verscheißerst mich doch, oder?«
    »Nein, aber sie. Wenn sie meint, du nutzt die Lage aus, dann scheißt sie dich an.«
    Jack versuchte, die hochsteigende Galle runterzuwürgen. Tommy grinste.
    »Hinter dem Stand steht eine Schubkarre. Weiter hinten ist eine Grube für die Kacke.«
    »Das mache ich nicht.«
    Jack ließ die Schaufel fallen. Tommy blickte auf das weggeworfene Werkzeug.
    »Was soll das denn?«
    »Das mache ich nicht«, wiederholte Jack. »Ich schaufle doch nicht den Mist von irgendeiner fetten Frau weg.«
    »Dann pack deinen eigenen Mist zusammen und verschwinde«, antwortete der Zwerg gelassen. »Ich sage Luna, sie soll dich auszahlen. Mir ist es vollkommen einerlei.«
    »Ich bin Artist.«
    »Noch nicht.«
    Jack wusste, Protest war zwecklos. Er konnte es sich einfach nicht leisten, jetzt abzuhauen.
    Tommy trat auf das Schaufelblatt und der Griff schnellte hoch in seine Hand.
    »Hier.«
    Er reichte Jack das Werkzeug.
    »Wenn du fertig bist, findest du hinter der Fressbude eine Dusche.«
    Als Jack mit der Latrinenarbeit fertig war, war er verdreckt und entnervt und musste ständig würgen. Als er endlich die letztenLadungen von Peewees Exkrementen in die Grube gekippt hatte, war der Jahrmarkt bereits geschlossen. Nichts war mehr zu sehen außer verstreutem Verpackungspapier und Erdnusstüten, dem Müll der heimgekehrten Einheimischen, den er, da war sich Jack sicher, am nächsten Morgen als Erstes würde wegkehren müssen.
    Der Singsang der Dampforgel war schon lange verstummt und die Karussells standen still. Stattdessen hörte man nur die Frösche quaken und das höllische Summen der Insekten. Jack schrubbte sich unter kaltem Wasser ab, das sich aus einem aufgehängten Fass ergoss. Er schrubbte, bis nur noch ein kleines Klümpchen von seiner Laugenseife übrig war. Zwar war sein Haar steif wie ein Brett und seine Haut ganz wund, aber er war endlich sauber. Doch das schien die Moskitos anzuziehen.
    Er verfluchte Stuhlgang, Insekten und Gangster. Er verfluchte Oliver Bladehorn. Am meisten aber verfluchte er sein eigenes Pech. Wenn unter Peewees Bank ein Haufen Gold vergraben wäre, müsste er hundert Jahre Scheiße schaufeln, um an ihn ranzukommen.
    Und es war keine Hilfe in Sicht, kein Verbündeter, niemand, dem er sich anvertrauen konnte.
    Die Freaks würden ihm nicht trauen, ganz gleich, wie viel Feuer oder Scheiße er schluckte. Es war dumm von ihm zu glauben, er könnte einen Schausteller hinters Licht führen.
    »VERDAMMT NOCH MAL!«
    Eine Mücke stach ihn zwischen die Schulterblätter und er kam nicht dran.
    »Lass mich mal.« Cassandra war aus dem Nichts erschienen. Und bevor er ablehnen konnte, war sie schon an seiner Seite und schlug das lästige Insekt tot.
    »Wir sollten Netze spannen.« Sie fuhr mit ihrem Finger an seinem Rückgrat entlang. »Wirkt besser als Rauch.«
    Jack kratzte heftig an einem Stich herum.
    »Ich habe Zitronengrasöl in meinem Wohnwagen. Das lindert den Juckreiz.«
    »Ich will einfach nur schlafen.« Jack nahm sich ein Handtuch.
    »Dann schlaf mit mir.«
    »Ein andermal, Cassandra, in Ordnung?«
    Er reichte hoch, um den Hahn zuzudrehen. Da fragte sie: » Warum interessierst du dich für Alex Goodman?«
    Ein Schauer lief ihm über den Rücken, begleitet von einer plötzlich aufkommenden tropischen Brise.
    »Ich interessiere mich gar nicht für ihn«, murmelte er. »Jedenfalls nicht besonders.«
    Sie legte ihre Arme um seine nackte Taille. Sie trug eine Art durchscheinenden Frisiermantel, der ihre drei Brüste hoch umschloss. Ihre Taille war unerwartet schmal und er kam nicht umhin, ihre langen, glatten Beine zu spüren, denen die Moskitos anscheinend nichts anhaben konnten. Ihr Haar fing das Mondlicht wie ein Korb voller Perlen.
    Sie duftete nach Jasmin.
    »Alex Goodman.« Sie drückte ihre Hände fest auf seinen Hintern. »Was hast du mit Alex zu tun?«
    »Ich bin ihm mal begegnet und wir haben was zusammen getrunken. Das ist alles.«
    »Wirklich, Jack? Ist das wirklich alles?«
    »Was weißt du über Goodman?« Jack zog sein Handtuch unter ihren Händen durch.
    »Komm in meinen Salon«, sagte sie und ließ von ihm ab. »Vielleicht kann ich dir was zeigen.«
    Sie wohnte wie unterwegs in einem Wohnwagen, einer Art umgebautem Fuhrwerk, das auf Anhängerachsen montiert war. Ihre Schlange durfte sich darin frei bewegen, hieß es. Jack sah die Boa sofort, die hoch oben auf einem Regal voller

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