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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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beliebt. Dann lasst uns gehen.«
    » Nach Euch, werter Barde.« Sie lächelte jovial und erwiderte die Geste.
    Taros Goll war klar, dass die Zeit für Diskussionen vorüber war und beschäftigte sich daher angestrengt mit der Frage, wie er aus der Sache wieder halbwegs heil herauskommen wollte, sollte Kali Darad unter den Ziegen wirklich ein Blutbad angerichtet haben. Er schob gerade die Tür auf, als er hinter sich ein klickendes Geräusch hörte. Er zuckte zusammen, als er über die Schulter zu seiner Beinah-Liebschaft zurückblickte und sah, dass sie wieder ihre Armbrust im Anschlag hatte.
    »Nur zur Sicherheit«, meinte sie und zwinkerte ihm geradezu unangenehm vielsagend zu.

Er nickte ernst. »Gut. Dann gehen wir.«
    Es war stockfinster und es regnete, als der Barde, die Ziegenhirtin und ihr Hund das Wohnhaus verließen. Die Ziegen hatten sich zum Schutz vor dem Regen dicht unter dem Vordach von Mirandas Holzvorrat gedrängt, was die Aufgabe ihres Einfanges wesentlich einfacher gestaltete, als Taros Goll zu anfangs gedacht hatte. Miranda hatte für sie beide noch Umhänge aus eingefetteter, gewalkter Wolle und eine Sturmlaterne besorgt.
    » Hier«, rief sie gegen das Prasseln des Regens an und warf ihm einen der Umhänge zu. »Zieht das hier an. Ich möchte nicht, dass Ihr krank werdet.«
    Er nickte ihr dankend zu und schwang sich den Umhang über die Schultern. Irgendwie spricht deine Armbrust da eine ganz andere Sprache, Schätzchen.
    » Gut«, nickte sie. »Dann los.«
    Gemeinsam führten sie die paar Ziegen im Schein der Lampe durch den dichten Regen, bis der Stall groß und bedrohlich vor ihnen aus dem Regenvorhang auftauchte. Das dunkle Gebäude mit dem halboffen stehenden Tor wirkte auf sie beide wie ein Geisterhaus, das nur darauf wartete, dass seine nächsten Opfer eintraten.
    Zum ersten Mal, seit sie das Gehöft besaß, erfüllte Miranda der Anblick des großen, vertrauten Gebäudes mit Furcht. Was mochte sie wohl in seinem Innern erwarten? Vielleicht war die Handvoll Ziegen, die sie bei sich hatten, die einzigen überlebenden eines grauenhaften Massakers, das ihr eigentlich sicheres Obdach in ein Schlachthaus verwandelt hatte. Und wenn dem so war, war sie, Miranda, es gewesen, die dem Tod erlaubt hatte, in ihrer Mitte Platz zu nehmen. Eine dunkle Hand legte sich um ihr Herz und drückte immer stärker zu, je mehr sie sich dem Stall näherten.
    Erst, als ein ganz normales Meckern, bar jeglicher Furcht, aus dem dunklen Inneren des Stalls drang, fiel ein Großteil der Anspannung von ihr ab; erleichtert atmete sie auf. Dennoch blieb ein ungutes Gefühl zurück.
    Was, bei allen guten Geistern, ist hier geschehen? , fragte sich der Barde, als sein Blick auf ein Paar Stiefel fiel, dass hinter der rechten Hausecke hervorragte, und eine üble Vorahnung stieg in ihm auf. Doch Vorahnung hin oder her, es brachte nichts, wenn sie sich hier draußen bis auf die Knochen durchnässen ließen.
    » Ganz schön unheimlich, was?«, sprach er die Gedanken der Frau an seiner Seite aus; sie nickte nur. »Kommt, lasst uns gehen. Auch wenn ich die Gesellschaft einer hübschen Frau sehr schätze, wird es langsam ungemütlich nass hier draußen.«
    Und so stapfte er, seine beiden Ziegen hinter sich her zerrend, mit großen, auf dem durchweichten Boden schmatzenden Schritten weiter durch den Regen, bis er im dunklen Schlund des Stalltores verschwand. Auf dem Weg zuckten seine Augen nochmals zu den beiden Stiefeln herüber und er betete mit Inbrunst, dass die Frau nichts davon mitbekommen würde. Der Ärger für das Blutbad unter den Ziegen würde schon heftig genug werden. Da musste nicht auch noch eine Leiche dazu kommen. Dafür war morgen noch genug Zeit – sofern Miranda sie beide nicht heute Nacht noch niederschießen, oder vom Hof jagen würde.
    Die Dunkelheit innerhalb des Stalls war mindestens genauso beunruhigend, wie die Trockenheit und der Duft behaglich. Leicht nervös blickte Taros Goll sich um und fragte sich, wo Kali Darad nur stecken mochte. Sie musste hier irgendwo sein, denn er konnte sie immer noch riechen.
    » Keine Angst«, raunte eine vertraute Stimme plötzlich in seinem Rücken, dass er mit einem überraschten Laut zusammenfuhr.
    » Alles in Ordnung?« Die Ziegenhirtin stand mit der Armbrust im Anschlag am Tor und zielte in seine Richtung. Ihr Hund stand mit aufgestelltem Nackenfell neben ihr und knurrte bedrohlich, wagte aber nicht, auch nur einen Schritt von ihrer Seite zu weichen. Die Sturmlaterne

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