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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Arenenharpyie aus Ballamar?« Der im Schein des Kaminfeuers glänzende Stahlkopf nickte langsam. »Nein, tut mir leid. Ich weiß nur, was ich Euch gerade gesagt habe. Wenn sich die Leute hier über etwas unterhalten sind es selten Arenakämpfe.«
    Ein weiterer Löffel Eintopf fand seinen Weg in den Mund des Kriegers. »Und was wisst Ihr über einen Mann namens Emrar Damont?«
    Ein dumpfer Schlag von der Seite her ließ sowohl den Wirt, als auch die vier Männer des Kolosseums, herumfahren. Ein Mann mit einem tiefschwarzen Vollbart und langen, gelockten Haaren stand kerzengerade am Tresen und seine dunklen Augen funkelten zornig unter buschigen Augenbrauen hervor. Vor ihm auf dem Tisch erhob sich aus einem schaumigen See aus verschüttetem Bier ein großer irdener Bierkrug, die Finger des Mannes grimmig um den Henkel geschlungen.
    »Bei allem Respekt«, polterte der Mann mit vom Alkohol träger Zunge, »aber wenn Ihr diesen Namen noch ein Mal in meiner Gegenwart aussprecht, schleudere ich Euch meinen Bierkrug ins Gesicht!«
    Leder knarzte.
    »Werte Herren«, fuhr der Wirt entsetzt auf und hob beschwichtigend die Hände. »Dieser Mann ist offensichtlich betrunken und weiß nicht was...«
    »Was wisst Ihr über diesen Mann?«, verlangte der Mann mit dem Schild zu wissen, ohne auf den um Friede heischenden Wirt zu achten.
    Ohne auch nur einen Hauch von Einschüchterung erkennen zu lassen, antwortete der Mann mit unverminderter Patzigkeit: »Das er ein von den Göttern verfluchter Windhund ist! Das weiß ich über diesen Scheißkerl! Wegen diesem Sohn einer läufigen Hündin bin ich ein zerstörter Mann!« Plötzlich, völlig unvermittelt, fing der Mann bitterlich zu weinen an und warf sich auf den vom Bier nassen Tresen. Sein Krug stürzte dabei von der Theke und schlug mit einem dumpfen Knall auf dem mit Binsen bedeckten Holzdielenboden auf.
    Während der Wirt dem Mann aufmunternd auf die Schulter klopfte und ihm tröstende Worte zusprach, wechselten die vier behelmten Männer ernste Blicke, bevor der mit dem Schild dem Bogenschützen einen Blick zuwarf und eine Kopfbewegung zu dem schluchzenden Mann an der Theke hin machte.
    Ohne ein Wort der Erwiderung trat der Schütze an die Seite des bebenden Mannes und legte ihm seine schwarz behandschuhte Hand auf die Schulter.
    »Guter Mann«, sagte er milde, »Ich heiße Pfeil. was hat dieser Mann getan, dass er Euch derart ins Unglück gestürzt hat?«
    Es dauerte eine Weile, bis sich der Mann soweit wieder beruhigt hatte, dass er antworten konnte. Mit bebender Stimme, immer wieder unterbrochen von starken Schluchzern, antwortete der Mann: »Dieser Bastard... Er hat meine Frau... Meine Frau verführt.«
    »Das...«, setzte Pfeil verwirrt an. Wie konnte die Untreue einer Frau einem Mann derart zusetzen? »Das ist bedauerlich. Aber...«
    »Ich war betrunken«, fuhr der mit Bier besudelte Mann einfach fort, als hätte er die Worte des Kolosseumsjägers nicht gehört, »als ich es... es herausfand. Wir haben gestritten. Ich habe sie... sie geschüttelt... sie gestoßen. Sie... sie ist gestürzt. Hat sich den Kopf...« Ein heftiger Weinkrampf schüttelte den Mann, bevor er weiter erzählen konnte. Der Wirt und der Bogenschütze warteten geduldig, doch mit angespannten Mienen. Beiden schwante bereits, was kommen würde. »Sie hat sich den Kopf am Bett eingeschlagen. Sie ist tot. Meine liebe Frau ist tot!« Den letzten Satz schrie er aus Leibeskräften in die betretene Stille des Schankraumes hinaus, bis seine Stimme brach. Danach sank er am Fuße der Theke zu einem jämmerlichen Häufchen Elend zusammen und weinte bitterliche Tränen.
    Die beiden Männer schauten noch einen Moment auf den gebrochenen Mann herab, bevor beide den Blick hoben und sich hart in die Augen blickten.
    »Guter Mann«, knurrte der Bogenschütze düster. »Ihr werdet verstehen, dass ich die Ergreifung dieser Harpyie und ihres Begleiters – dieses Emrar Damonts – fortan zu meinem persönlichen Anliegen mache.«
    Der Wirt nickte grimmig. »Wie kann ich es Euch wissen lassen, wenn ich etwas erfahre?«
     
     
    Als Taros Goll am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fiel sein Blick auf den leise gurgelnd dahinziehenden Prun. Der Himmel war grau und wolkenverhangen und die Luft war klamm und feucht und roch angenehm nussig nach feuchter Erde. Er mochte sich nicht gleich aufrichten, sondern ließ einfach nur träge seinen Blick umherwandern. Und dabei entdeckte er sie. Kali Darad stand mit dem Rücken zu ihm, bis

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