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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Pferde – und somit ebenfalls aus der Gefahrenzone – schicken, als der Hagere die Hand hob und der Junge in der Bewegung verharrte.
    »Das wird nicht nötig sein, werter Wirt. Wir werden Euch nicht länger belästigen, als es erforderlich ist. Wir möchten nur etwas essen und haben ein paar Fragen. Dann werden wir wieder weiterziehen.«
    »Eure Kinder?«, fragte der blauhäutige Hüne mit dem Hammer und machte eine Kopfbewegung zu dem schwarz gelockten Jungen hin, der sich immer mehr wie ein Lamm inmitten eines Wolfsrudels vorkam. Nervös nestelte er an einem Zipfel seines Leinenhemds herum.
    »Ja«, antwortete der Wirt mit einem überraschend ernsten, ja sogar warnenden Unterton in der Stimme, der den großen Schlächter aufhorchen ließ.
    Mick lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Die Bewunderung, die er in diesem Moment für seinen Vater empfand, war fast genauso groß wie die Angst, die er um ihn hatte.
    Doch anstatt seinem Vater mit dem überdimensionierten Hammer den Schädel einzuschlagen, hob der massive Krieger nur in einer beschwichtigenden Geste die Hände. »Kein Grund zur Sorge, werter Wirt«, dröhnte er, weder mit Spott noch mit Ärger in der Stimme. »Wir sind nicht hier, um Euch Schwierigkeiten zu bereiten. Wir sind Jäger des Kolosseums zu Larrad, keiner Räuber.«
    Es dauerte ein paar Herzschläge, bis sich der Wirt zumindest augenscheinlich wieder beruhigt hatte. Dann ergriff der Mann mit dem Schild das Wort: »Es besteht kein Grund zur Sorge, guter Mann. Hammer hat nur ein gutes Herz für Kinder und erzählt ihnen gerne Geschichten über unsere Arbeit. Manchmal sogar recht spannend, möchte ich meinen.«
    »Also, Junge«, rief der Mann namens Hammer dem jungen Mick zu. Seine Stimme war dabei in der angespannten Stille des Schankraumes ohrenbetäubend laut und ließ, neben dem Jungen, auch einige Gäste wie unter einem Hieb zusammenfahren. »Lust, etwas darüber zu erfahren, wie wir unseren Sold verdienen?«
    Kurz darauf saßen Mick und Talis zusammen mit Hammer an einem Tisch und lauschten andächtig seinen Ausführungen über Abenteuer, die jeden anderen vor Schreck hätten sterben lassen. Auch die umliegenden Tische lauschten dem Hünen und so mancher hatte sogar den Schneid und rückte mit seinem Stuhl näher an den Tisch des Jägers heran, um nichts zu verpassen.
    »Ihr seid immer noch besorgt, ja?«, stellte der Mann mit dem Schild fest und hob seinen Helm an, um sich einen Löffel Eintopf in den Mund zu schieben. Dann rückte er das eiserne Gesicht wieder zurecht. »Hmmm«, merkte er auf und deutete mit dem hölzernen Löffel auf die Schale vor sich. »Das ist gut. Verdammt gut.« Er schluckte den Bissen herunter, bevor er weitersprach. »Wirt, Ihr könnt Euch wirklich entspannen. Neben unserem eindeutigen Befehl, Kreaturen für das Kolosseum zu suchen und nicht Angst und Schrecken zu verbreiten, sind wir auch noch an einen Eid gebunden. Einen Eid, der es uns verbietet, den Namen des Kolosseums - und mit ihm den Namen des obersten Kolosseumsverwalters Kathros Samaris Zest - zu besudeln. Darum richten wir unsere Waffen nur gegen jene, die ihre auch gegen uns richten.« Mit diesen Worten klopfte der maskierte Krieger mit dem Löffel auf den Tresen und funkelte den Wirt durch die Augen seines Helmes hindurch vielsagend an.
    Mit hartem Mund nahm der Wirt die Hände wieder von der Armbrust, die unter seinem Tresen verborgen lag, und legte sie auf die Theke.
    »Ausgezeichnet«, bemerkte sein Gegenüber – wobei sich der Wirt nicht eindeutig sicher war, ob er nun den Eintopf, oder seine Fügsamkeit meinte – und nahm einen weiteren Löffel des dampfenden Eintopfes zu sich. »Wirklich ganz ausgezeichnet. Aber wenn wir uns nun schon so entspannt unterhalten, hätte ich da, wie schon erwähnt, die eine oder andere Frage an Euch.«
    »Und welche Fragen wären das?«, fragte der Wirt ernst.
    Der Krieger schluckte zunächst seinen Bissen herunter und schob sich einen weiteren Löffel voll in den Mund, bevor er mit vollen Backen antwortete: »Als Wirt eines so heimeligen Gasthauses an der Handelsstraße unweit von Larrad, bekommt Ihr doch gewiss so einiges mit. Neuigkeiten, Gerüchte, Gemunkel, was auch immer.« Der Wirt nickte. »Gut. Habt Ihr vielleicht in letzter Zeit etwas von einer entlaufenen Harpyie gehört? Einer Harpyie namens Kali Darad, die mit einem Mann – vielleicht einem Barden – durch die Lande zieht?«
    »Kali Darad? Der Name sagt mir etwas. War das nicht diese

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