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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Harpyie beäugte ihn mit schief gelegtem Kopf. Nicht nur, dass er noch nicht einmal die geringsten Anstalten gemacht hatte ihrer Waffe habhaft zu werden, jetzt begann er sogar damit, sich vor ihr auszuziehen. Was hatte er vor? War das jetzt der Moment, wo auch dieser Mann sein wahres Gesicht zeigte? Dachte er tatsächlich, sie wäre ihm jetzt wehrlos ausgeliefert, nur weil sie ihre Waffe nicht bei sich hatte? Irgendwie fiel es ihr schwer zu glauben, dass selbst dieser Kerl so naiv sein könnte. Und so zwang sie sich zur Ruhe und wartete einfach ab, was als nächstes geschehen würde.
    Taros Golls grüner Umhang glitt ins Gras. Kurz darauf landete auf ihm sein Lederwams, gefolgt von seinem grünen Hemd, seinen Stiefeln und seiner Hose. Am Ende stand er, nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet, vor ihr am feuchten Ufer. Er war von drahtiger Statur. Seine kraftvolle Brust war mit schwarzen Haaren bedeckt und an seinem Bauch, wo El Kadir nur widerliche Fettwülste gehabt hatte, wölbten sich harte Muskeln. Eine Gänsehaut bedeckte seinen Körper, während er wegen irgendetwas mit sich selbst zu hadern schien. Das Schaudern eines unterdrückten Zitterns lief durch seinen Körper.
    Kali Darad stutzte. Er friert. Ihm ist kalt. Will nicht ins Wasser und will doch ins Wasser. Komischer Mann. Verrückter Mann. Ihr Kopf hob sich verwirrt ein Stück aus dem Wasser, als er sich plötzlich umdrehte und wieder zum Wagen zurückzukehren schien. Sie schüttelte ungläubig den Kopf . Völlig verrückter Mann. Wirr. Schwachsinnig. Zieht sich aus und geht nackt wieder zurück zum...
    Sie schreckte hoch, als sich der Mann wieder zu ihr umdrehte und mit irrem Blick und wild grölend zurück zum Fluss gerannt kam. Den rasenden Angriff eines von seiner viel zu lange unterdrückten Lust in den Wahnsinn getriebenen erwartend, straffte sich die Harpyie und breitete bedrohlich die Arme aus, bereit, ihn jeden Moment mit einem gezielten Schlag niederzustrecken. Doch der Verrückte stürmte einfach nur schrill johlend und spritzend an ihr vorbei, bis er gänzlich in den Fluten verschwunden war.
    Gleichermaßen verwirrt wie argwöhnisch blickte sie über die kräuselnde Wasseroberfläche; der verrückte Barde war verschwunden. Langsam, mit angespannten Sinnen, drehte sich die Harpyie um die eigene Achse. Dabei verwünschte sie leise vor sich hin knurrend das Gurgeln des Flusses, das alle anderen Geräusche gnadenlos überlagerte und sie halb taub machte. Wie sollte sie so herausfinden, ob und wo der Kerl wieder auftauchte?
    Plötzlich, aus heiterem Himmel, traf sie ein Schwall kalten Wassers ins Genick und ließ sie mit einem wütenden Fauchen herumfahren. Doch da verschwand Taros Goll auch schon wieder mit einem Klatschen in den sanften Fluten.
    Grollend watete sie zu der Stelle, an der er gerade verschwunden war und fuhr misstrauisch mit der Hand durch das Wasser.
    Wieder klatschte ein Wasserschwall in ihren Rücken und wieder fuhr sie herum, nur um ihn abermals im Wasser verschwinden zu sehen.
    »Groll«, raunte Kali Darad und watete zu jener Stelle. »Kindskopf. Spinner. Garstiges Spritzen. Zorn. Verdammtes Rauschen! Kann nichts hören!«
    »Dir fehlt es eindeutig an Lebensfreude, Kali«, kam es aus ihrem Rücken.
    Mit einem frustrierten Ruck drehte sie sich um. Dieses Mal jedoch machte er sich nicht davon, sondern grinste sie einfach nur aus einem halben Dutzend Schritt Entfernung breit an; das Wasser stand ihm bis zum Bauchnabel.
    »Du bist albern«, schnauzte die Harpyie zornig zurück. »Lächerlich. Kindisch.« Sie schüttelte heftig den Kopf, dass die Tropfen, die wie Perlen auf ihrem Kopfgefieder lagen, davonflogen. »Spritzt mit Wasser wie ein kleines Kind. Ich will...« Und wieder traf sie ein kalter Schwall, diesmal quer über beide Brüste.
    »Ha!«, lachte der Barde in triumphaler Pose. »Volltreffer!«
    Nun war es aber genug! Mit einem zornigen Grollen in der Kehle holte Kali Darad mit der Rechten aus und schlug mit aller Kraft ins Wasser, dass eine breite Woge auf den Possen reißenden Mann zuraste... Und gut einen Schritt vor ihm sang- und klanglos wieder auf den Fluss herab prasselte.
    »Na das war aber mal gar nichts«, höhnte Taros Goll und verschwand sofort wieder unter Wasser, als sie erneut, mit besorgniserregender Entschlossenheit in den Augen, auf ihn zu watete.
    Allmählich ging Kali Darads Geduld zur Neige. Nicht nur, dass er sie mit seinem dummen, kindischen Gespritze ärgerte, nun begann er auch noch, sie zu

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