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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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fuhr ihr das Rückgrat hinab.
    »Wir sind auf der Suche nach jemandem. Genauer gesagt nach einem Mann.« Ein Stein fiel ihr vom Herzen. »Er heißt Emrar Damont und gibt sich als Barde aus. Er könnte auch durchaus unter einem anderen Namen unterwegs sein. Was aber viel wichtiger ist, ist seine Begleitung: Dieser Mann hat eine Harpyie bei sich.«
    Bei diesen Worten zuckte die Ziegenhirtin zusammen. Oh, sie wusste ganz genau, von wem dieser Mann da sprach, auch wenn ihr der Name nicht geläufig war. Wie viele Barden – oder angebliche Barden – mochte es wohl sonst noch auf Lurhann geben, die mit einer Harpyie im Schlepp durch die Lande zogen? Das dieser liebenswerte Schuft gesucht wurde, war für sie nicht weiter verwunderlich. Es irritierte sie lediglich, dass er ausgerechnet von diesen Leuten gesucht wurde. Von Jägern des Kolosseums. Wie ein besonders harter Kerl hatte er nun wirklich nicht unbedingt auf sie gewirkt.
    » Was hat er denn verbrochen, dieser...«
    » Emrar Damont«, vervollständigte der Jäger ihren Satz und seine Stimme wurde tief vor unterdrückter Wut. »Ihm wird Ehebruch in unzähligen Fällen vorgeworfen. Und wir wissen von einem Fall, wo sein Treiben sogar zum Tod der Frau geführt hat.«
    Diese Neuigkeit erschütterte sie zutiefst. Zum Tod? »Wie... Wie ist diese arme Frau denn gestorben?«
    So berichtete der Mann, der sich ihr unter dem absonderlichen Namen ´Pfeil´ vorgestellt hatte, von dem Schicksal der armen Frau, die bei einem handfesten Streit mit ihrem gehörnten Gatten den Tod gefunden hatte, und wie bemitleidenswert sich das Leben des Gatten seither verändert hatte.
    Miranda folgte Pfeils Ausführungen mit ausdrucksloser Miene. Seine Worte warfen ein ganz neues Licht auf das Erlebnis mit diesem Mann. Sicher hatte sie sich nie vorgemacht, die erste und einzige für ihn gewesen zu sein, doch dass er ein derartiger Lebemann war, hatte sie nicht erwartet. Dennoch war der Tod dieser Frau nicht sein Verschulden. Schließlich hat er sie doch weder zum Beischlaf gezwungen, noch ihrem Gatten den Alkohol eingeflößt . Und so zeigte sie sich nur bedingt mitleidvoll.
    » Und wie kommt Ihr darauf, dass ich etwas von diesem Mann wissen könnte?«, fragte sie und verschränkte mit trotzig vorgerecktem Kinn die Arme vor der Brust.
    » Nun ja«, meinte Pfeil gedehnt und lehnte sich auf die Fensterbank, »Genau genommen wissen wir ganz genau, dass er und die Harpyie hier waren. Ich wollte Euch eigentlich nur höflich fragen, wann die beiden Euch verlassen haben und ob wir uns auf Eurem Hof ein wenig umsehen könnten.«
    » Und wenn ich ´nein´ sage?«
    » Es ist Euer Hof, gute Frau«, zuckte der Bogenschütze mit den Schultern und schob seinen Pfeil wieder zurück in den Köcher. »Eure Zustimmung würde unseren Aufenthalt hier nur um einiges verkürzen. Das ist alles.«
    Und wer weiß, was diese Kerle dann in der Zeit mit mir anstellen. Oder meinen Kindern. Und dieser Magier... »Also gut«, nickte sie schließlich mit hartem Mund und ihre Fingernägel krallten sich in ihre Oberarme. »Dann seht Euch eben um. Aber lasst bitte meine Ziegen am Leben, ja?«
    Der Mann verneigte sich. »Habt Dank für Eure Erlaubnis. Und seid beruhigt. Nichts liegt uns ferner, als Euch Schaden zuzufügen, gute Frau. Doch bitte beantwortet mir noch meine Frage: Wann sind die beiden von hier aufgebrochen?«
    »Vor ungefähr einem halben Dutzend Sonnen. Sie gingen Richtung Os...«
    » Nach Nordwesten?«, unterbrach Pfeil sie mit wissend blitzenden Augen. »Habt Dank für die Information. Wenn Ihr gestattet, werden wir uns jetzt ein wenig umsehen. Macht Euch keine Gedanken, wir werden in Bälde wieder abreisen.« Mit diesen Worten verschwand er aus dem Fenster.
    Das einzige, was er zurück ließ, war eine verstörte Ziegenhirtin und einen Armbrustbolzen, der mit der Spitze auf sie gerichtet auf der Fensterbank lag.
    »Sie sind vor einem halben Dutzend Sonnen weitergezogen«, rief Pfeil den anderen zu, als er zu ihnen zurückkehrte. »Und wir können uns umsehen. Also, Magier. Wie sieht es mit den Spuren aus?«
    » Sie sind hier überall«, antwortete der Zauberer und machte dabei eine ausladende Geste über den gesamten Hof. »Vor allem zwischen dem Wohnhaus und dem Stall.«
    » Aber wie kann das sein?«, wollte Axt wissen. »Warum sollte eine einfache Bauernfamilie einer Harpyie Obdach gewähren?«
    » Vielleicht war sie dem Barden so verfallen, dass sie sein Haustier notgedrungen auch geduldet hat«, mutmaßte Hammer

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