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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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an der Sonne erhalten, an der die Harpyie zum Kampf antritt.«
    El Kadir schürzte die Lippen, während er sich die Möglichkeiten, die dieses Angebot für ihn bereithielt, vor Augen führte: Das Kolosseum von Larrad war auf ganz Lurhann legendär. Ein riesiges Monument des Blutvergießens mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, atemberaubende Kämpfe zu gestalten. Der Kolosseumsverwalter beschäftigte sogar Magier, welche die Beschaffenheit des Bodens, oder sogar – nur auf das Kolosseum begrenzt - das Wetter verändern konnten.
    Allein die Vorstellung, dass sein Täubchen, die berühmte Kali Darad, auf ausdrücklichen Wunsch des Besitzers dieser heiligen Hallen hin dort auftreten und Blut vergießen sollte, erfüllte ihn mit ungeheurem Stolz. Die Große Kali Darad - Die Königin der Arena; die, die im Kolosseum von Larrad gekämpft und überlebt hat . Diesen köstlichen Gedanken musste er sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Und erst die Einnahmen...
    » Und Ihr meint tatsächlich einen Zehnt aller Einnahmen?«, hakte der fette Händler nach und leckte sich erneut über die fleischigen Lippen. Er musste unbedingt etwas trinken.
    » Aller Einnahmen, die an der Sonne des Kampfes getätigt werden«, nickte der stellvertretende Arenaverwalter zustimmend, »Eintrittsgelder, Speisen, Getränke, Andenken.« Er zuckte mit den Schultern. »Einfach alles, aus dem wir zu dieser schönen Sonne Geld machen können. Und ich versichere Euch, Ihr werdet nicht hungern müssen.« Abschließend zwinkerte er El Kadir zu und hob seinen Becher. »Kann ich mit Euch rechnen, verehrter El Kadir?«
    Der erfahrene Händler suchte ein paar Herzschläge lang im Gesicht seines Gegenübers nach List und Tücke, doch entweder war der Mann mit den glitzernden Steinen im Arm und dem gewinnenden Lächeln im Gesicht ein derart windiger Hund, dass man ihm tatsächlich nichts anmerken konnte, oder das überaus verlockende Angebot war wirklich ehrlich gemeint. Und El Kadir hatte die Erfahrung gemacht, dass dergestalt verführerische Pflänzchen nie auf ehrlichem Boden wuchsen.
    »Wenn wir dieses Geschäft schriftlich festhalten können, werde ich mich in den nächsten Sonnen auf die Reise machen.«
    » Hervorragend«, röhrte Packrit Kull und beide stießen klirrend miteinander an; das Geschäft war besiegelt.
     
     
    Emsige Betriebsamkeit riss sie aus ihrem, mit der Zeit gewohnten, jedoch nie angenehm gewordenen Schlaf. Männer redeten durcheinander. Ketten rasselten und Holz knirschte über mit Binsen bedeckten Steinboden.
    Neugierig. Was ist los? Was passiert da? Neues Tier? Prüfend zog sie die Luft ein, doch außer den gewohnten Gerüchen konnte sie nichts Neues ausmachen.
    Die laute Stimme des Arenaverwalters hallte durch die Gehege und bellte Befehle, die in größter Eile ausgeführt wurden. »Macht da den Weg frei. Ja, genau dort. Sie muss durch den Korridor hinaus. Der Wagen muss jeden Moment kommen, also macht hin, ihr faulen Strolche! Tresp, wie sieht es mit dem Käfig aus? Was soll das heißen, er ist noch nicht soweit? Können wir sie schon in den Käfig stecken, oder nicht? Bei Barachurs Eiern, und warum noch nicht? Langweile mich nicht mit deinen Ausflüchten. Beeile dich, Mann! Und wenn es so nicht geht, nimm Xerro mit. Der steht uns hier eh nur im Weg herum. Ihr Götter, wie ich so etwas hasse! Die ganze Nacht kann er durchzechen und am nächsten Sonnenaufgang kann ihm alles nicht schnell genug gehen. Wenigstens ist diese blasierte Qualle nicht hier und steht uns auch noch im Weg herum. So wie du, Xerro! Weg da und lass die Männer durch! Junge! Nimm das Werkzeug und schlage ein oder zwei Nägel durch die Schließen in die Pranger unserer Hübschen. Warum? Du kannst Fragen stellen, Junge. Sollen sich die Schließen auf der Reise vielleicht zufällig öffnen? Oder soll irgendein Spitzbube sie nachts im Vollsuff vielleicht aufmachen? Du weißt nie, was auf so einer Reise alles passiert, Junge. Also rein mit den Nägeln, verstanden? Gut. He, ihr da...«
    Unsere Hübsche? Ich. Reise? Neugierig. Warum? Wohin? Die Harpyie bewegte sich unruhig in ihren Fesseln. Ihre Augen waren wie immer verbunden. Somit musste sie sich notgedrungen auf ihre anderen Sinne verlassen.
    Der Geruch des jungen Stallburschen näherte sich ihr. Ihre Gedanken rasten, suchten eine Möglichkeit, aus dieser Reise eine Gelegenheit zur Flucht zu machen.
    »Hallo«, sagte sie mit sanfter Stimme und wand ihr Gesicht der Stelle zu, wo sie den Stallburschen

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