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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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wähnte. Das Kratzen abrupt abbremsender Schritte ertönte. »Neugier. Wie heißt du?«
    Ein vernehmliches Schlucken. »Ich... ich heiße Nardel«, stammelte die krächzende Stimme eines gerade im Stimmbruch befindlichen Knaben.
    »Schöner Name«, schnurrte Kali Darad leise und rekelte sich sanft hin und her, dass ihre Ketten leise rasselten.
    » D-Danke.«
    Vorsichtige, zaghafte Schritte wanderten an ihre rechte Seite; die Seite, auf der sich die Schließen ihrer Pranger befanden.
    Jetzt galt es! Sie hoffte inständig, dass sie niemand beobachtete oder belauschte, als sie ihm zuflüsterte: »Möchtest du mich anfassen, Nardel?«
    Wieder das Kratzen innehaltender Schritte. »W-Was?«
    Sie konnte das Herz in seiner Brust hämmern hören. »Viele derbe Hände. Grausam. Brutal. Schmerz. Brauche sanfte Hände. Zärtlich. Liebevoll.«
    » Das... das darf ich nicht«, zischte der Stallbursche leise. Das leise Klirren von Nägeln ertönte. »Wenn man mich dabei erwischt, wird man mich auspeitschen. El Kadir...«
    » Ist nicht hier«, unterbrach sie ihn lasziv seufzend, streckte den Rücken durch und reckte ihre Brüste von der Größe reifer Honigmelonen vor. »Bitte. Streicheln. Streichle mich. Ich verrate nichts. Bitte.« Sein Atem beschleunigte sich. Sie konnte Schweiß auf seiner von der Arbeit schmutzigen Haut riechen. »Ich werde dir nichts tun. Möchte ein Mal im Leben zärtliche Hände spüren. Bevor sie mich wegbringen. Bitte.«
    Sie hasste sich für jedes einzelne Wort, dass sie über ihre Lippen zwang. Doch womöglich war das ihre erste und einzige Gelegenheit, die Weichen für ihre Flucht zu stellen. Mit den Nägeln in den Schließen würde es für sie keine Möglichkeit mehr geben, sich der Pranger zu entledigen und sie wäre dazu verdammt, machtlos, wie ein Schoßtier in seiner Kiste, von hier zu ihrem Bestimmungsort gebracht zu werden. Unfähig, etwas an ihrem Schicksal ändern zu können.
    Sie zuckte zusammen, als zitternde Finger zaghaft ihre rechte Brust berührten und sie zu streicheln begannen. Ihr Mundwinkel zuckte in leichtem Unbehagen, als seine Finger ihre schiefergraue Brustwarze fanden und unbeholfen daran herum nestelten. Doch anstatt auf ihn loszugehen, ihn anzuschreien und zu versuchen, sich von ihren Fesseln zu lösen, seufzte die Harpyie nur wohlig bei dem Gedanken an all die Dinge, die sie diesem jungen Mann mit seinen unerfahrenen, forschenden Fingern am liebsten antun wollte. Blut spritzte vor ihrem geistigen Auge an die Wände ihres Geheges und Eingeweide verteilten sich über den mit Binsen bedeckten Boden. Aus einem panischen Kreischen wurde ein erstickendes Gurgeln, während sich ihre Fangzähne in seine Gurgel gruben und sie ihm mit einem Ruck heraus rissen.
    » Ist es... so gut?«, flüsterte Nardel mit flatterndem Atem, während er vorsichtig ihre Brust streichelte und sanft drückte.
    Vielleicht hätte sie diesen unschuldigen Knaben unter anderen Umständen sogar süß gefunden, doch ihre Vergangenheit mit den vielen gierigen Händen, die sich an ihr verlustiert hatten, ließ das Inferno ihres Hasses derart brüllend auflodern, dass sie mit aller Kraft mit der tierischen Seite ihres Seins ringen musste, um nicht wie eine Furie auf ihn loszugehen.
    »Ja«, hauchte sie, »sehr gut, Nardel. Stärker.«
    » He, Junge!«, polterte die Stimme des Arenaverwalters im Hintergrund und erlöste sie schlagartig von den widerwärtigen Berührungen; das Klappern eines herabfallenden Hammers ertönte.
    » J-Ja, Herr?«, rief Nardel zurück.
    Eisen kratzte auf Stein, als Nardel wohl hastig den fallengelassenen Hammer wieder aufhob.
    »Beeile dich gefälligst! Es gibt noch viel zu tun, Junge!«
    » Ich... ich komme, Herr.« Zuerst zögernde, dann immer schneller werdende Schritte entfernten sich von ihr.
    » Danke, Nardel«, hauchte Kali Darad dem davon eilenden Stallburschen nach und wartete, bis seine Schritte verklungen waren. Zu ihrer Erleichterung hatte sie wohl niemand bei ihrem hinterlistigen Mummenschanz beobachtet. Langsam kräuselten sich ihre Mundwinkel zu einem diabolischen Schmunzeln.
    » Danke, Nardel.«
     
     
    El Kadir lehnte draußen neben einem großen Torbogen an der Wand der Arena und hielt sich ein feuchtes Tuch an die Stirn. Jedes Mal, wenn ein auch nur ansatzweise lautes Geräusch an seine Ohren, oder zu helles Licht an seine Augen drang, stöhnte er wehleidig vor sich hin und gelobte, fortan asketische Abstinenz zu üben.
    Der ursprünglich, nach der erbärmlichen

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