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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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saßen die beiden einfach nur da und starrten sich an.
    Letztendlich war es Taros Goll, dem das Ganze zu blöde wurde, und der wieder ein paar Schluck Wein zu sich nahm. Seine Hüfte meldete sich wieder und zwang ihn, sich eine etwas bequemere Position zu suchen.
    Endlich, nach längerem hin und her, lehnte er etwas verdreht, doch schmerzfrei, in einer akzeptablen Position an seinem Felsen. Während er noch einen Schluck nahm und genüsslich schmatzend den Abgang des Weins genoss, konnte er im Augenwinkel beobachten, wie sich die Harpyie langsam, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet, auf das dargebotene Essen zu bewegte, sich das Fleisch und das Wasser schnappte und damit begann, es gierig zu verschlingen. Dabei achtete sie sorgsam darauf, dass ihr verletzter Flügel mit nichts in Berührung kam.
    Als sie den Wasserschlauch öffnete, rief ihr Taros Goll zu: »Trink langsam, Mädchen. Zu schnell und zu viel auf einmal trinken ist nicht gut, wenn man beinahe verdurstet wäre.«
    Sie verharrte mit offenem Mund in der Bewegung und starrte ihn einen Moment lang über das Mundstück des Wasserschlauchs hinweg an. Dann nahm sie das Mundstück in den Mund, wie er es bei tat und sog daran. Doch außer dem schalen Geschmack des Wasserschlauchs kam nichts dabei raus. Mit einem düsteren Grollen hielt sie das Gefäß vor sich und schüttelte es leicht hin und her. Das Klatschen von Wasser ertönte gedämpft aus seinem Inneren.
    »Du musst den Schlauch anheben, damit was rauskommt«, kam es von hinter dem baumelnden Wasserschlauch her.
    Zögerlich folgte sie seinem Beispiel und tatsächlich strömte sofort kühles Wasser in ihren trockenen, dürstenden Mund. Während sie einen kleinen Schluck nach dem anderen zu sich nahm, ließ sie den bärtigen Mann vor sich nicht einen Wimpernschlag aus den Augen. Obwohl er scheinbar gemütlich und entspannt da saß, traute sie ihm nicht über den Weg. Seine Augen waren halb geschlossen und von dem, was er da trank, leicht trübe geworden. So wie El Kadirs Augen in so mancher ihrer schrecklichen Nächte.
    Alle sind sie gleich. Männer. Schweine! Grausam. Abscheulich. Hass! Ich hasse sie! Alle!
    »Lass mich frei«, knurrte sie und legte den Wasserschlauch zwischen die Stäbe auf dem Boden.
    »Und dann?«, gluckste der Mann. »Seien wir doch ehrlich: Sobald ich diesen Käfig – wie auch immer – öffne, wirst du über mich herfallen und mich töten, richtig?«
    Ja . »Nein. Leben. Ich lasse dich leben.«
    Auf diese Worte konnte er nicht mehr anders, als bellend loszulachen. »Entschuldige bitte, aber ich bin nicht so alt geworden, weil ich jedes Märchen geglaubt habe, dass man mir erzählt hat. Mädchen, dein Wort reicht mir nicht, das sage ich dir ganz ehrlich. Oh, ich möchte dich ja gerne frei lassen. Jedoch nicht, wenn der Preis dafür mein Leben ist. Nein, da muss eine andere Lösung her.«
    Während er sie nachdenklich betrachtete, knurrte Kali Darad vor sich hin und wiegte dabei bedrohlich hin und her. Plötzlich zuckte sie mit einem Quietschen zusammen, als sie dabei wieder mit der Verletzung an eine Käfigstange geriet.
    »Tut weh, was?«, fragte Taros Goll, der von ihrem Gebaren aus seinen vor Müdigkeit träge gewordenen Gedanken gerissen worden war; sie nickte mit gefletschten, zusammengebissenen Zähnen. »Ich würde mich ja darum kümmern, wenn ich dir trauen könnte.«
    Sofort fächerte sich ihr scharlachroter Federschopf auf. »Nein!«, zischte sie und fauchte den Mann angriffslustig an. »Nicht anfassen. Fass mich nicht an! Hass! Ekel! Finger weg!«
    Der Barde runzelte die Stirn, während er über ihre Worte nachdachte. Dabei rief er sich El Kadirs zerfetzten Körper ins Gedächtnis und begann damit, eins und eins zusammenzuzählen.
    »Er hat dich angefasst, ja?«, fragte er vorsichtig, erfüllt von einem Mitgefühl, dass er sich selbst nicht erklären konnte. Vielleicht lag es an den extremen Gefühlen, die sich in ihren großen runden Augen widerspiegelten, oder an dem bemitleidenswert gebrochenen Anblick, den sie darbot und mit grimmigen Drohgebärden zu kaschieren suchte. Vielleicht war es aber auch einfach nur zu viel Wein.
    Sie schwieg.
    Er nickte nur mit zusammengepressten Lippen. »Tut mir leid für dich, Harpyie. Trotzdem sollte deine Verletzung versorgt werden. Es sei denn, du willst, dass die Wunde brandig wird und dir ein baldiger Tod bevorsteht. Such es dir aus. Ich kann nicht mehr tun, als dir zu versprechen, mich nur um deinen Flügel zu kümmern.«
    Wieder

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