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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Schnee unter dem struppigen Körper dieser entsetzlichen Kreatur langsam rot färbte, beruhigte ihn dabei nur wenig. Erst, als Kali Darad wieder hinter der Felswand hervor kam und völlig unversehrt war – zumindest hatte sie keine neuen Verletzungen erlitten -, wagte er wieder zu atmen. Er wollte gerade auf sie zugehen und etwas sagen, als sie den Kadaver des Tieres packte, ihm mit ein paar erschreckend präzisen Schnitten alle vier Läufe am Rumpf abtrennte und zwei davon ihrem lästigen Begleiter hinwarf.
    »Nimm und komm«, herrschte sie ihn an, als er nur verdattert da stand und sie anglotzte, »Essen.«
    » Ist das dein Ernst?«, fuhr er auf und deutete entrüstet auf die beiden blutverschmierten Worgläufe.
    » Nimm es, oder lass es. Ich teile nicht«, entgegnete sie und verschwand wieder hinter der Biegung. Hat Hunger, will aber kein Essen. Dummer Kerl.
    Zuerst zögerte er noch, doch als sein Magen erneut wie ein wütender Bär knurrte, hob er doch noch die beiden großen Läufe an den Pfoten aus dem Schnee und schickte sich an, sie einzuhole n . Ihr Götter, ist mir schlecht. Ich habe ja schon wirklich vieles gegessen, aber Worg...
    Hinter der Biegung musste er feststellen, dass die Harpyie bereits einen guten Vorsprung zu ihm hatte und er sich ranhalten musste, wollte er mit ihr Schritt halten.
    Und so hetzte er, mit zwei blutverschmierten Worgläufen beladen und wohl zum hundertsten Mal an seinem Verstand zweifelnd, hinter der Harpyie her. Seine Glieder waren bleiern, seine Bewegungen schwerfällig und er stieß jedes Mal ein mürrisches Grunzen aus, wenn seine Hüfte mal wieder schmerzhaft in seinen Leib biss.
    » Also lange halte ich das nicht mehr durch«, keuchte er und spie zur Seite aus. »Nein, lange nicht mehr.«
    Das unentwegte Gemaule und Gejammer, das ständige Gestöhne und Geächze ließ Kali Darad genervt knurren. Sie hatte ihm schließlich gesagt, dass sie nicht warten würde. Warum auch? Er wollte ihr folgen. Nicht umgekehrt. Sie legte keinen Wert auf Gesellschaft. Egal von wem. Und schon gar nicht von einem Mann! Soweit ihre Gedanken zurückreichten, hatte sie immer nur Männer um sich herum gehabt. Mit ihren demütigenden Witzen, ihren gierigen Händen und ihren kneifenden Fingern. Und jetzt? Statt endlich ihre Ruhe zu haben und diesen bärtigen, grapschenden Affen endlich und für alle Zeit den Rücken kehren zu können, hatte sie wieder so einen an den Hacken! Sicher, er hatte ihr das Leben gerettet. Dafür hatte sie im Gegenzug das seine geschont. Somit waren sie quitt und sie ihm zu nichts mehr verpflichtet.
    Ihr Magen knurrte. Immer noch vor sich hin brodelnd hob sie eines der beiden Worgbeine, riss ein Stück blutiges, sehniges Fleisch aus der offenen Stelle und kaute grimmig darauf herum. Auf dem rohen, bereits kalt gewordenen Fleisch. Dem zähen, beschwerlich zu kauenden Fleisch. Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter. Vielleicht war der Mann doch noch zu etwas gut. Schließlich hatte er aus dem zähen Dörrfleisch etwas sehr ausgesprochen köstliches machen können.
    Heißes, gewürztes, knuspriges Fleisch . Eine interessante Erfahrung, die sie – bis auf ein abstoßendes und abscheuliches Mal - so bisher noch nie gemacht hatte, die sie aber gerne wieder machen würde.
    Und so verlangsamte Kali Darad wieder etwas ihre Schritte und gab ihm so die Möglichkeit, langsam zu ihr aufzuschließen.
    Es dauerte eine Weile, bis der verschwitzte Barde endlich keuchend und japsend an ihrer Seite angekommen war.
    » Vielen Dank... fürs Warten«, keuchte er und wischte sich die verschwitzte Stirn mit dem Ärmel ab.
    Sie brummte nur und hielt ihm ein Worgbein hin. »Da. Koch.«
    Es brauchte ein paar Atemzüge, bis Taros Goll so viel Luft bekommen hatte, dass er antworten konnte. »Hier in der Luft..., oder wie? Sehe ich wie ein... verdammter Zauberer aus? Zuerst müssen wir... einen Rastplatz finden..., wo wir eine Rast... einlegen können. Außerdem muss es dort... auch Holz für ein... ein Lagerfeuer geben. Sonst kann ich... gar nichts kochen!«
    Für einen Moment fixierte ihn die Bestie mit einem Blick, der ihn eine Gänsehaut bekommen ließ. »Rastplatz. Wo?«
    »Ich...«, er rieb sich den Nacken, während er den Pass zurück und wieder nach vorne blickte. »Ich weiß es nicht. Ich bin ohne Pause über den Pass geritten. Ja das kann man, verdammt. Ich habe vor dem Pass eine Rast eingelegt, und erst danach wieder eine - Das war, bevor ich auf euch gestoßen bin. Und bei der

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