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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Überquerung habe ich, ehrlich gesagt, nicht darauf geachtet. Aber so lange, wie wir bereits unterwegs sind, glaube ich langsam, dass es hier überhaupt keine Rastplätze gibt.«
    » Dann weiter.«
    Sie wandte sich gerade zum Gehen von ihm ab, als Taros Goll die Hand hob. »Warte. Wir sollten trotzdem eine Rast einlegen. Ich falle sonst tot um.«
    Zur Antwort zuckte sie nur beiläufig mit den Schultern und machte sich wieder daran, dem Pass zu folgen.
    » Bei Laramirs Lächeln!«, fluchte der Barde so laut, dass sich die Harpyie doch noch einmal zu ihm umdrehte. »Bitte! Dann machen wir hier, mitten auf dem verdammten Pass, eine Rast und ich sehe zu, wie wir ein Feuer entfachen können.« Wo auch immer wir trockenes Holz dafür herbekommen sollen, du verdammter, kaltherziger Drecksmischling! Der Dunkle Gott soll sich deine Seele holen, sie zerreißen und sich damit den Arsch abwischen!
    Mit einem triumphalen Kräuseln im Mundwinkel kehrte Kali Darad langsam zu ihm zurück.
    »Aber ich werde deine Hilfe brauchen«, sagte er mit mahnend erhobenem Zeigefinger, den er jedoch gleich wieder einzog, als sie diesen mit viel zu großem Interesse beäugte. »Hast du mich verstanden?«, setzte er nach, als von ihr keine Reaktion kam.
    Ihr Blick wanderte langsam von seiner Hand zu seinem Gesicht zurück. »Was willst du?«
    Sich mit übertrieben nachdenklichem Blick den Bart kraulend, grübelte er vernehmlich: »Fangen wir doch mal mit dem Wichtigsten für ein Feuer an: Holz!« Als sie lediglich den Kopf schief legte, seufzte er schwer und ließ seine Schultern hängen. In Ordnung. Zurück zu den Grundlagen. »Also: Ohne Holz, kein Feuer. Ohne Feuer, kein gebratenes Fleisch. Hm?«
    » Gut«, antwortete sie knapp, ließ ihre beiden Worgläufe fallen und ging mit großen Schritten den Pass entlang.
    Er musste schmunzeln, während er ihr noch eine Weile dabei zusah, wie sie so dahin schritt und suchend den Blick hierhin und dorthin schweifen ließ. An sich selbst gewandt murmelte er: »Wenn du hier trockenes Holz findest, fresse ich meine Stiefel, Mädchen.«
    Nachdem er mit den Füßen einen Flecken Boden weitgehend vom Schnee befreit hatte, ließ er sich darauf nieder und streckte mit einem vernehmlichen Stöhnen die Beine aus. Der Boden war kalt, doch immer noch besser, als dieser vermaledeite Gewaltmarsch, den sie ihm nun schon seit Glockenschlägen zumutete.
    Er hatte immer geglaubt, Harpyien würden vorwiegend fliegen und eher selten auf dem Boden herumlaufen. Doch diese da belehrte ihn ein weiteres Mal auf schmerzhafte Weise eines Besseren. Dieses Biest hatte eine Ausdauer, die man nur als unmenschlich bezeichnen konnte und wenn dieser Gewaltmarsch so weiterging, würde das auf kurz oder lang fürwahr sein Tod sein. Entweder vor Erschöpfung, oder durch die Hand eines Glücksritters, der rein zufällig vorbeikam und sich mal eben einhundert Goldstücke dazuverdienen wollte.
    Doch während er so am Boden saß und der Harpyie beim Suchen zusah, ging ihm auf, dass er vielleicht einen Schlüssel besaß, mit dem er sie immer mal wieder zu einer Rast überreden konnte. Einen, der sie sogar dazu veranlasste, für ihn Feuerholz zu suchen: Seine Kochkunst.
    » Mein Sohn« , hatte sein Vater früher immer zu ihm gesagt, »irgendwann in deinem Leben kommt der Moment, wo du froh sein wirst, dass ich dich die Kunst des Kochens gelehrt habe. Spätestens dann, wenn du mal ein hübsches Mädchen triffst .«
    Er hätte sich niemals träumen lassen, dass dieses »Mädchen« einmal eine zwei Schritt große Harpyie sein würde, die ihn ständig anstarrte, als wäre sie unschlüssig, ob sie ihn jetzt, oder erst in einem Glockenschlag töten sollte. Und diesem Monster folgte er auch noch.
    Aber wer weiß? Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, diesen blutrünstigen Mischling mit gekochtem Essen etwas wohlgesonnener zu stimmen. Wenn ich sie auf diese Weise schon zu einer Pause überreden kann, ist das vielleicht auch der Schlüssel zu ihrer... Na ja, Freundschaft ist ein zu starkes Wort – bei allen Göttern, wer will schon mit einer Harpyie befreundet sein? Gunst. Ja. Das trifft es schon eher. Vielleicht kann ich mir auf diese Weise ihre Gunst sichern. Das sollte zumindest gegeben sein, wenn wir das erste Mal über irgendwelche Kopfgeldjäger stolpern.
    Ihr guten Geister, ich versuche mir eine Harpyie anzufüttern. Ich glaube, ich verliere langsam wirklich den Verstand.
    Taros Goll sinnierte noch gut einen halben Glockenschlag über ihre

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