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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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vor. Ihre Welt versank in roten Schwaden, als sie ihrem Opfer den Tod brachte. In zeitloser Langsamkeit schwebte sie durch roten Nebel auf den starr stehenden Mann zu. Erkenntnis blitzte in seinen jungen, blauen Augen auf. Erkenntnis und Entsetzen. Muskeln und Sehnen traten an seinen Armen hervor, seine Lippen zogen sich zurück und sein Gesicht wurde zu einer wilden Maske, während sich der Schwertknauf langsam auf ihren Kopf herabsenkte; fast beiläufig hob sie ihre linke Hand.
    Der jüngere stieß einen erstickten Laut aus, als er den grauen Schrecken mit einem gellenden Aufschrei auf sich zuschießen sah. Rasch änderte er seine Taktik von einem diagonal geführten Hieb zu einem harten Stoß mit dem Schwertknauf, der dem Monster den verdammten Schädel spalten sollte. Belohnung hin oder her, hier ging es um sein nacktes Überleben!
    Gerade riss er das Schwert herab, als sich ihre große, kraftvolle Hand um das Handgelenk seines Schwertarmes schloss und den Stoß mit fast müheloser Leichtigkeit abfing.
    »Nein!«, brachte er gerade noch hervor, bevor vier lange Metallkrallen in seine Brust stießen.
    Kali Darad genoss jede Nuance, die sich das Gesicht des jüngeren von wilder Entschlossenheit in das beängstigende Bewusstsein seines baldigen Todes verwandelte, als ihre Klingen auf sein Kettenhemd trafen und sich erbarmungslos einen Weg hindurch bahnten. Ringe platzten auf, flogen zum Teil gemächlich davon, während die Klingen durch Kette und Gambesont drangen und sich tief in seine Brust gruben.
    Allein die Wucht des Schlages brach dem jungen Mann zwei Rippen. Doch der Schmerz verklang ungehört in einer Explosion der Qualen, als die Klingen über seine Rippen kratzten, die Lunge zerschnitten und Blutgefäße durchtrennten. Er wollte schreien, doch war da keine Luft mehr in seinen Lungen, die seinem Leiden, seiner Todesangst, Gehör hätten verschaffen können. Nur ein nasses Röcheln und ein Schwall leuchtend roten Blutes kamen über seine Lippen.
    Langsam senkte sich die Dunkelheit auf ihn herab und das Letzte, was er in seinem Leben sah, war das grausame Lächeln eines Wesens, halb Mensch, halb Vogel, dass immer höher vor ihm aufragte, bevor er in der Dunkelheit ertrank.
    Langsam, wie Sirup, quoll Blut aus dem vor Schrecken aufgerissenen Mund des jungen Mannes und ergoss sich wie Honig aus einer zum Überlaufen gefüllten Wabe auf seine Brust. Das Leben begann allmählich aus seinen Augen zu weichen, bis sie schließlich dem Blick der Harpyie nicht mehr begegnen konnten.
    Nach einem halben Dutzend Herzschlägen erschlaffte der junge Körper und glitt langsam von den blutigen, stählernen Krallen, als seine Beine unter ihm nachgaben und er stumm in sich zusammensackte.
    »Kali!«, ertönte plötzlich hinter ihr ein Schrei und ließ sie mit einem Fauchen und erhobener Klaue herumfahren.
    Sie stutzte, als sie keinem weiteren Angriff begegnen musste und statt dessen den älteren dabei beobachtete, wie er dem Barden nachsetzte, der mit gezogenem Dolch vor ihm herumtänzelte und nur mit Mühe und Not den Hieben des erfahrenen Schwertkämpfers auszuweichen vermochte; der Hinterkopf des ergrauten Kopfgeldjägers war mit Blut verklebt.
    »Schwätzer?«, sagte sie verdutzt und legte den Kopf schief. Der Barde beteiligte sich tatsächlich am Kampf.
    » Verdammt, hilf mir doch!«, schrie er und tauchte knapp unter einem Hieb hinweg und warf sich zurück, bevor der folgende Stoß mit dem Knauf ihn ins Gesicht treffen konnte.
    Ein weiterer vertikaler Hieb verfehlte Taros Goll nur Knapp, erlaubte ihm jedoch, seinerseits einen Angriff anzubringen. Doch sein Dolchstoß wurde mit dem linken Unterarm abgelenkt, und die Klinge des Kurzschwertes holte zu einem tiefen Schwung gegen seine Hüfte aus. Mit einem derben Fluch hieb der Barde dem Kopfgeldjäger - wie er es schon einmal in der Arena gesehen hatte - mit der Linken gegen den Unterarm um das Schwert aufzuhalten, und hämmerte ihm dann krachend die Stirn ins Gesicht, dass dessen Nasenbein brach.
    »Verdammter Bastard!«, brüllte der Krieger vor Schmerz und Wut, und stieß den Barden von sich, bevor er mit dem Schwert zum tödlichen Stoß ausholte; die blitzende Klinge zeigte direkt auf Taros Golls Herz.
    Er wollte sich gerade nach vorne werfen und dem Leben dieses unsäglichen Dreckskerls, der ihm feige aus dem Hinterhalt fast den Schädel eingeschlagen hatte, ein Ende zu setzen, als sich eine große, krallenbewehrte Hand um seinen Ellenbogen schloss und den ganzen Mann,

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