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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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geschundenen Brust.
    Und ich dachte, die Dinger seien schon groß. Aber das... gnädige Göttin der Heilkunde, das sieht böse aus .
    » Tut weh, was?«, fragte er und betrachtete unverwandt ihre Brust, die in Form und Farbe einer kleineren Wassermelone glich.
    Die Harpyie neben ihm antwortete mit einem missbilligenden Grollen und schaute durch zu Schlitzen verengte Augen auf ihn herab. Mann! Schwein! Ärger! Groll! Immer gaffen, immer glotzen!
    Doch Taros Goll ging nicht auf ihr Gebaren ein und zeigte stattdessen auf ihre malträtierte Brust. »Das sollten wir irgendwie behandeln damit es nicht noch schlimmer wird. Sieht wirklich übel aus.«
    Da! Tatschen. Anfassen. Schwein! »Behandeln«, knurrte sie und die Klingen ihres Handschuhs bewegten sich langsam und bedrohlich auf und ab, dass wieder ganz leise dieses albtraumhafte Singen ertönte.
    Die Augen des Mannes zuckten kurz zwischen ihrer Brust und den blitzenden Klingen hin und her; seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt.
    »Ja, behandeln«, beharrte er. »Mit kaltem Wasser oder Heilkräutern, wenn wir welche finden. Wenn ich ehrlich bin, habe ich so etwas noch nie zuvor gesehen und müsste experimentieren, was hilft. Ich meine, ich will natürlich vermeiden etwas falsch zu machen, was dann...«
    » Nicht anfassen«, knurrte sie energisch und stieß ihre Klingen in den Matsch, um den tödlichen Ernst ihrer Worte noch zu unterstreichen.
    Für einen Moment begegnete Taros Goll Kali Darads Blick. Doch lange konnte er der animalischen Mordlust in ihren Augen nicht standhalten und wandte sich schließlich ab.
    »Ganz wie du meinst, Allerwerteste«, zuckte er scheinbar beiläufig mit den Schultern und versuchte sich damit abzulenken, seinen neuen Dolch in die Scheide seines alten zu schieben. »Dann entzündet sich das Ganze eben und irgendwann kannst du deine Titte wie einen Sack hinter dir her schleifen – vorausgesetzt, sie wird nicht vorher brandig und rafft dich dahin. Aber das musst du wissen.«
    Mit zusammengepressten Lippen betrachtete die Harpyie ihr Leiden und verfiel in grimmiges Schweigen. Der Barde beobachtete sie eine Weile, wie ihre Kiefermuskeln arbeiteten und sich die Klingen ihrer rechten Hand geistesabwesend bewegten. Das übel zugerichtete Wesen focht offensichtlich einen ziemlich hässlichen inneren Kampf aus. Was auch immer sie erlebt hatte, was auch immer ihr angetan worden war, es musste so entsetzlich gewesen sein, dass sie sich von niemanden, auch wenn derjenige es noch so gut meinte, anfassen lassen wollte – dass sie sogar erwog, lieber zu sterben, als Hand an sich legen zu lassen.
    Irgendwann erhob er sich mit einem Räuspern und folgte dem Pass hinab zu dem Felsvorsprung, hinter dem die beiden Kopfgeldjäger hervorgekommen waren. Nichts. Doch weiter unten, am Ende des Passes, entdeckte er hinter einer Biegung ihre Pferde und auch ihre Rucksäcke.
    Eine fröhliche Melodie summend machte er sich sofort über den ersten Rucksack her; er war abgenutzter als der andere und hatte wohl folglich dem älteren gehört. Der Inhalt bestand, neben Waffenpflegeutensilien, aus Proviant – hartes Schwarzbrot, harter Käse und Würste -, einer Schatulle mit einer Pfeife darin, einem Beutel mit Tabak, einer Zunderschachtel, Feuerstein und Stahl, und einem Steckbrief mit seinem Gesicht darauf. Er lächelte sardonisch, als sein Blick auf die stattliche Summe von einhundert Goldstücken fiel, die in großen schwarzen Zahlen unter seinem Bild prangte.
    Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden knüllte er das Blatt Papier zusammen und warf es hinter eine Ansammlung kleinerer Felsen.
    Im Rucksack des jüngeren sah es ähnlich aus: Rationen, Zeug zur Waffenpflege und der unsägliche Steckbrief. Doch da war noch etwas anderes: Ein großer schmutziger Leinenbeutel mit allerlei irdenen Krügchen darin. Neugierig öffnete er das eine oder andere Gefäß und fand darin verschiedene Salben und getrocknete Pflanzenblätter vor.
    Heilmittel! Er stieß einen leisen, gedehnten Pfiff aus; die Pferde antworteten mit leisem Wiehern und scharrten mit den Hufen. Den Göttern sei Dank. Nachdem sie diese vermaledeiten Steckbriefe überall aufgehängt haben kann ich mir ja nicht mal mehr ein Brot kaufen, ohne Gefahr zu laufen erkannt zu werden. Scheint so, als hätte Laramir endlich bemerkt, dass es mich auch noch gibt.
    Nachdem er das letzte Gefäß wieder geschlossen und in den Beutel zurückgelegt hatte, richtete er sich wieder auf, um Kali Darad von seinem Fund

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