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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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nach oben drückte und ein Ruck durch seinen breiten Körper ging.
    Noch während der Bolzen auf ihren Bauch zuraste, schlug Kali Darad schon mit ihrem freien linken Flügel und wirbelte im wirklich allerletzten Moment noch nach rechts. Nur ihren übermenschlichen Reflexen hatte sie es zu verdanken, dass sich der Bolzen nicht in ihre Eingeweide grub, sondern lediglich einen schmerzhaften Streifschuss auf ihrem Bauch hinterließ.
    Taros Goll traute seinen Augen kaum, als die Harpyie mit einem   unfassbar schnellen Ruck herumfuhr und mit dem Rücken voran auf ihn zugestürzt kam. Instinktiv riss er die Schulter vor und wappnete sich für den Aufprall. Hart prallten Mensch und Harpyie aufeinander; Taros Goll glitt eine Elle auf dem feuchten Boden zurück, stürzte aber nicht. Einen Wimpernschlag später hatte sie sich auch schon wieder gefangen und stürmte auf die beiden Männer zu; der Barde blieb hinter ihr zurück und spuckte eine graue Feder aus.
    »Ja, komm zu mir, du geiles Luder!«, jubelte der jüngere, als Kali Darad auf ihn zu hielt, und hob sein Schwert zu einem diagonal geführten Hieb.
    Die Klinge des Schwertes blitzte träge im Sonnenlicht, während sie auf den Mann zu schwebte. Kurz, bevor sie in seine Reichweite kam, zog sie ihre Beine unter sich, die Krallen gruben sich in den Boden, und ihre kraftvollen Beine explodierten in einem Satz zur Seite - direkt auf den älteren zu; die scharfen Metallkrallen zum tödlichen Stoß erhoben.
    Doch dieser schien ihr Vorhaben vorhergesehen zu haben und machte seinerseits einen Satz zurück und warf ihr die Armbrust quer entgegen. Ein wütender Schlag mit den todbringenden Klingen durchtrennte das Seil und ließ das dunkle Holz splittern.
    Noch während die für immer unbrauchbar gemachte Waffe zu Boden fiel, riss der Kopfgeldjäger sein Kurzschwert aus der Scheide und hielt es beidhändig vor sich, um dem wütenden Ansturm dieses kreischenden Albtraums zu begegnen.
    Funken sprühten, als Kali Darads Klaue klirrend auf die Klinge seines Schwertes traf und ihm die Waffe fast aus der Hand riss. Ohne auch nur einen Wimpernschlag innezuhalten machte sie einen kurzen Satz zur Seite, brachte so den älteren Kopfgeldjäger zwischen sich und den jüngeren und stach mit den Krallen nach seiner Brust. Mit einem Aufschrei lenkte der rüstige Kämpfer mit dem Schwert die Klaue beiseite, riss den rechten Ellenbogen hoch und hieb ihn der Harpyie ins Gesicht. Unmittelbar darauf beschrieb die Klinge seines Kurzschwertes einen blitzenden Halbmond vor ihm und verfehlte Kali Darads Brust nur um Haaresbreite.
    Doch noch bevor er den Schwung zum Stich nutzen konnte, warf sie sich auch schon vor und schlug ihn mit der linken Faust ins Gesicht, dass seine Augenbraue aufplatzte; Blut rann über sein Gesicht und färbte seinen Bart rostbraun.
    Zu ihrer Überraschung war er von ihrem Schlag genauso wenig beeindruckt wie sie von seinem, und nahm rasch eine Verteidigungshaltung ein. Grimmige Konzentration stand ihm ins Gesicht geschrieben, während er seine Schultern lockerte. Die Angriffe dieser Bestie waren anders als er erwartet hatte. Sie waren gezielter, koordinierter. Die Art und Weise, wie sie sich bewegte, wie sie ihn und seinen Gefährten im Auge behielt und es vermied, sich ihnen beiden gleichzeitig stellen zu müssen, zeigte Züge der Kampftaktiken, wie sie den Männern und Frauen in den Kasernen der Kriegergilde beigebracht wurden. Doch wie konnte das sein? Wer machte sich schon die Mühe, einem dummen Mischling solches Wissen zu vermitteln? Wahrscheinlich derselbe, der ihr diese Waffe verpasst hat.
    Langsam veränderte die Harpyie die Haltung und öffnete scheinbar unwissentlich die Deckung ihrer linken Flanke. Scheinbar. Sein Mundwinkel zuckte. Zwar stellte ihre offene Flanke ein verlockendes Ziel dar, doch war er schon zu lange beim kämpfenden Volk, um sich so leichtfertig auf einen Pyrrhussieg einzulassen. Außerdem war er schließlich nicht allein...
    Kali Darad wollte gerade wieder zum Angriff übergehen, als sie eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm.
    » Zurück!«, ertönte zur selben Zeit der Schrei des Barden.
    Mit einem enttäuschten Wutschrei lenkte sie ihren gepanzerten Handschuh nach unten und fegte die auf ihren Bauch zu gleitende Klinge des jüngeren zu Boden, bevor sie sich mit ein paar raschen Sprüngen den Pass hinauf von ihren Gegnern löste und den Hieb des älteren ins Leere gehen ließ. Mit über Stein und Matsch kratzenden Krallen kam sie zum Stehen und

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