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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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sich bedrohlich schließenden und wieder öffnenden Hände bezeugten.
    » Gut«, nickte er und versuchte sich an einem beruhigenden Lächeln, was ihm angesichts seiner hochempfindlichen Situation nur zum Teil gelang, »Ich sage dir, was ich jetzt tun werde: Ich werde hinter dich gehen und dir das hier anlegen. Es soll deine verletzte Brust stützen und dafür sorgen, dass die Salbe drauf bleibt. Verstanden?«
    Sie nickte langsam, offenbar nur wenig überzeugt.
    Doch gerade, als sich der Barde in Bewegung setzen wollte, machte die Harpyie wieder einen halben Schritt zurück und hob drohend die gepanzerte Hand, die Krallen zum Streich ausgestreckt.
    » Was ist denn nun schon wieder?«, schnappte er gereizt und ließ den Umhang sinken. Ihre Hand senkte sich und der Zeigefinger ihrer grässlichen Waffe zeigte auf seine rechte Hand. Erst, als er ihrem Fingerzeig folgte, fiel ihm auf, dass er immer noch den blankgezogenen Dolch in der Hand hielt. »Ups«, sagte er mit einem verlegenen Lächeln und zog entschuldigend den Kopf ein, während er die Waffe überdeutlich hinter sich auf den Felsen legte. »Besser?«
    Sie nickte.
    Und so stand Kali Darad kurz darauf mit dem um Schulter und Brust gewickelten Stoff da und sah verwundert an sich herab. Der schreckliche Schmerz in ihrer Brust war nur noch ein unangenehmes Pochen, und das entsetzliche Spannen, als würde ihre Brust gleich platzen, ließ allmählich auch immer mehr nach.
    » Und?«, erkundigte sich der Mann, der mittlerweile wieder vor ihr stand und zufrieden seine improvisierte Schneiderkunst betrachtete.
    » Besser«, antwortete sie knapp und drückte zaghaft auf ihrem neuen Kleidungsstück herum.
    » Dann habe ich alles richtig gemacht«, meinte er, setzte sich wieder auf den Felsen und nahm das Krügchen mit der Silberblatt-Salbe wieder in die Hand. »So. Sei bitte so gut und komm wieder her, damit ich mir deinen Bauch und deine Hüfte ansehen kann.« Vorsichtig trat die Harpyie an ihn heran und richtete sich etwas weiter auf, dass er den rot leuchtenden Streifschuss an ihrem Bauch vor sich hatte; die Wunde hatte bereits aufgehört zu bluten. Dass sie keinen Bauchnabel hatte, war für ihn äußerst befremdlich, doch wagte er nicht, auch nur eine Miene zu verziehen, während er sachte mit den Fingerspitzen die stark gerötete Haut um die offenkundig schmerzhafte Verletzung abtastete. Ihre Haut war überraschend zart, jedoch spürte er darunter Bauchmuskeln, von denen viele Männer nur träumen konnten – ihn inbegriffen.
    Hat das Biest Eisenkugeln gefressen, oder was? Wenn der jemand in den Bauch haut, bricht sich der arme Kerl ja die Hand.
    Plötzlich, als er ihre Flanke berührte, auf er ein tiefblauer Fleck prangte, spürte er einen Ruck durch ihre Bauchmuskeln gehen und sah, wie sie seinen Fingern leicht auswich. Das ist jetzt ein Scherz, oder? Das Biest ist kitzlig? Wie putzig. Dieses mordlustige Arenamonster mit den scharfen Krallen und den grausigen Fangzähnen ist tatsächlich kitzlig. Er musste glatt ein Schmunzeln unterdrücken. »Pass auf, ich werde dir jetzt das Blut abwaschen und dann etwas von der Salbe in die Wunde schmieren. Das könnte etwas wehtun, ja?«
    Schmerzen. Was weißt du schon über Schmerzen, Mann? Nichts weißt du. Gar nichts. Sie nickte. »Ja.«
    Ihre Bauchmuskeln spannten sich an, bis sie vibrierten, als er nach der Säuberung ihres Leibes mit dem wohltuend kühlen Wasser behutsam die Salbe auf die Wunde und den geröteten Rändern auftrug, doch gab sie keinen Laut von sich.
    Das Weib ist wirklich hart im Nehmen , dachte er sich, derweil er den letzten freien Fleck mit einem kurzen Punkt Salbe abdeckte. »Tut mir nur leid, dass ich aus den übrigen Stoffresten keinen Verband für den Bauch machen kann. Das muss so heilen.«
    Ihr bestätigendes Grunzen wurde zu einem hellen Quieken, als er es sich nicht nehmen ließ, seine neueste Entdeckung an ihr mit einem kurzen Kribbeln seiner Fingerspitzen auszunutzen. Sie fauchte ihn an, doch lag kein Groll darin. Als er grinsend zu ihr aufsah, blickte sie böse auf ihn herab, doch die Andeutung eines Lächelns in ihren Mundwinkeln strafte ihren drohenden Blick Lüge.
    Als letztes nahm er sich die Platzwunde in ihrem Gesicht vor. Die Harpyie hatte sich bereitwillig etwas vorgebeugt, und so stand er nun vor ihr und betrachtete, deutlich angespannter als zuvor, ihre blutverschmierte Gesichtshälfte. Dies war für ihn die deutlich prekärste Angelegenheit, denn seine Hände waren nun keine drei

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