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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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kraftvolle Flanken. Fragwürdige Nettigkeiten wurden gezischt, gefolgt von einem wütenden Fluch, als diese doch tatsächlich auf taube Ohren trafen.
    Schon seit ihrem Aufbruch kämpfte Taros Goll damit, sein Pferd in Kali Darads Nähe zu halten. Immer wieder scheute das schwarze Ross oder ging tänzelnd auf Abstand zu der Harpyie und ließ sich nur widerwillig und mit viel Überzeugungskunst zurück in die Spur bringen.
    »Jetzt komm schon, Junge«, sagte er und zerrte an den Zügeln des widerstrebenden Tieres. »Hör doch endlich mit dem Mist auf. Sie wird dir schon nichts tun.« Hoffe ich . »Ja, so ist es gut. Sehr gut. Brav. Verdammt nochmal, warum habe ich mich nur für den Hengst entschieden?«
    »Warum?«, wollte Kali Darad wissen und warf ihm einen Blick zu; das erste Wort, das sie seit langem wieder mit ihm gesprochen hatte.
    Sofort warf das Pferd wiehernd den Kopf zurück und machte schon wieder Anstalten, zur Seite zu tänzeln. Doch Taros Goll lenkte sofort dagegen; mit einem Grunzen quittierte er den Stich, den die Bewegung seiner Hüfte versetzte. »Au! Verdammt, wirst du wohl... Weil ich mit Stuten einfach besser kann.« Die Rasse spielt keine Rolle .
    Seit Sonnenaufgang waren sie wieder auf den Beinen. Nach einem kurzen Frühstück, bestehend aus ein bis zwei Streifen Pferdefleisch, und der Versorgung seiner blasenversehrten Füße mit den Heilmitteln der Kopfgeldjäger, hatten sie ihr Lagerfeuer gelöscht und sich wieder auf den Weg gemacht und waren nun seit ungefähr zwei Glockenschlägen unterwegs, fernab jeglicher Straßen, querfeldein durchs Landesinnere; stets Richtung Nordwesten.
    »Wie geht es eigentlich deiner Brust?«, erkundigte sich Taros Goll und hieb seinem Hengst eine Ferse in die Flanke, als er erneut auszubrechen versuchte.
    Einen Moment lang fixierte Kali Darad das Gesicht des Mannes durch misstrauisch verengte Augen, bevor sie mit einem knappen »Gut« antwortete.
    Nachdem sie aufgehört hatte ihn anzustarren, riskierte er selber einen Blick. Ihre verbundene Brust war ein gutes Stück abgeschwollen und nur noch ein wenig größer, als die noch frei wippende daneben. Dennoch hegte er keinen Zweifel daran, dass sie noch immer übel zugerichtet war und bis zur vollständigen Genesung noch einige Sonnen vergehen würden.
    »Danke«, fügte sie überraschend nach einer Weile noch hinzu.
    »Keine Ursache«, erwiderte Taros Goll und zupfte wieder an den Zügeln. »Ich habe auch zu danken. Schließlich hast du die beiden Kopfgeldjäger erledigt.«
    »Du hast geholfen.«
    »Ja«, schnaubte er zynisch. »Ich habe ein Mal mit dem Dolch zugestoßen.
    »Und einen Stein geworfen.«
    »Gut, das auch. Stimmt. Trotzdem...«
    »Ohne dich wäre ich tot, Taros Goll«, unterbrach sie ihn ernst.
    »Ja schon, aber...« Taros Goll? Sein Kopf fuhr herum. Ihrem Blick nach gingen ihr die Ereignisse der letzten Sonne – vor allem die nach ihrem gemeinsamen Kampf - genauso wenig aus dem Kopf, wie ihm. Eine Weile sahen sich der Barde und die Harpyie einfach nur schweigend in die Augen, bis er ihren Anblick nicht mehr ertragen konnte und sich bitter von ihr abwandte. »Es tut mir leid.«
    »Was?«, fragte sie überrascht, den Schopf leicht aufgefächert.
    »Das du meinetwegen verletzt... na ja, eigentlich sogar fast getötet wurdest.«
    Sie schnaubte. »Dumm. Blöde. Sie hätten mich auch ohne dich angegriffen.«
    Nur, dass die beiden ohne mich überhaupt nicht erst auf dem Pass gewesen wären. Doch diesen Gedanken ließ er unausgesprochen. Er hatte keine Lust mit ihr zu streiten und wollte ihre nette Geste nicht mit endlosen Diskussionen besudeln. Schon komisch, wie ein gemeinsam ausgefochtener Kampf die Dinge verändern konnte. Ist das bei Kriegern auch so? Kommen sie auch verbrüdert zurück, nachdem sie gemeinsam in den Kampf gezogen sind?
    Er musste gähnen. Die letzte Nacht war nicht gerade erholsam gewesen. Drei Mal hatte Kali Darad ihn aus dem Schlaf gerissen, hatte sich in ihren Träumen so heftig gegen ihren Peiniger gewehrt, dass sie im Schlaf gesprochen und am ganzen Körper wie unter Krämpfen gezuckt hatte. Aus Angst davor, von ihr im Affekt getötet zu werden, hatte er sie so lange mit kleinen Ästen beworfen und beruhigend auf sie eingeredet, bis sie sich entweder wieder beruhigt hatte, oder selbst aufgewacht war. Und tatsächlich war sie ein Mal so heftig aus ihrem Schlaf hochgeschreckt, dass sie noch nach jemandem, den nur sie sehen konnte, geschlagen hatte, um sich dann, völlig verwundert

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