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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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und orientierungslos umzublicken und zu fragen, was denn passiert sei. Wäre er tatsächlich so dumm gewesen und hätte sie wachgerüttelt, hätte es niemanden mehr gegeben, der ihr ihre Frage hätte beantworten können.
    Und nun saß er hier, rammdösig auf seinem störrischen Pferd, und wünschte sich nichts sehnlicher, als ein warmes Bett und eine Mütze voll Schlaf.
    Ihr Weg führte sie über eine weite Ebene mit saftigem, kniehohem Gras, durchsetzt mit bunten Wildblumen, die einen würzigen Duft verströmten und zwischen deren Blüten vereinzelt Bienen umherschwirrten; ein geheimnisvolles Zirpen erfüllte die Luft. Hier und da erhoben sich auch vereinzelt Eichen und Buchen aus dem Gras, deren dichte Wipfel sanft im Wind hin und her wiegten.
    Nach etwa zwei Glockenschlägen, sie hielten für einen Moment inne, damit das Pferd in Ruhe grasen konnte, fächerte Kali Darads Schopf plötzlich auf und sie reckte sich zu voller Größe in die Höhe. Etwas im Norden hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.
    »Was siehst du?«, wollte er wissen, während er, hoch im Sattel aufgerichtet, angestrengt in dieselbe Richtung starrte, jedoch außer wiegendem Gras und einsamen Bäumen nichts erkennen konnte.
    »Häuser«, antwortete sie knapp. »Ein paar. Bewohnt. Kinder.«
    Der Barde warf ihr einen erstaunten Blick zu, bevor er wieder mit zusammengekniffenen Augen den Horizont absuchte. »Du willst mich doch veralbern. Ich sehe überhaupt nichts.«
    »Eine Frau. Rote Haare. Kein Mann.«
    Eine Rothaarige? Kein Mann? »Also ich finde, wir sollten dorthin«, beschloss er, setzte sich wieder in den Sattel und verschränkte entschieden die Arme vor der Brust.
    Sie schaute abschätzend zu ihm auf. »Warum?«
    Weil dort ein Feld darauf wartet, von mir bestellt zu werden, Schätzchen . »Nun«, räusperte er sich. »Weil Bauern meist etwas Gutes zu essen haben. Und damit meine ich nicht nur Fleisch, sondern auch Obst oder Käse. Und Alkohol. Das sollten wir uns nicht entgehen lassen.« Als sie ein widerwilliges Raunen von sich gab, fügte er noch hinzu: »Und mit Sicherheit können wir dort auch ein paar Gewürze bekommen, mit denen ich dir leckeres Fleisch machen kann. Viel besser, als bisher.« Er lächelte sie auffordernd an und hoffte dabei händeringend auf ihre Zustimmung, die ihm ein anständiges Essen, einen Krug Bier, Wein oder gar Schnaps, und einen warmen Schoß bescheren würde. Außerdem würde er sich endlich mal wieder anständig waschen können; mit warmem Wasser und Seife.
    »Du willst dich paaren, ja?«, stellte sie geringschätzig fest und schüttelte sich nach Vogelmanier. Dabei zog sie scharf die Luft ein, als sie ihren verletzten Flügel etwas zu schnell bewegte.
    »Woher...« Er seufzte. »Also gut, wenn du es so unromantisch ausdrücken möchtest, ja. Aber ich bevorzuge da eher andere Bezeichnungen wie...«
    »Könnt ihr Menschenmänner immer nur daran denken?«, knurrte sie gepresst, nachdem der Schmerz soweit wieder verklungen war.
    Der Mann zog eine Augenbraue hoch. An was denn sonst? »Natürlich können wir das. Nur macht uns das am meisten Spaß. Und ich finde, man sollte sein Leben mit dem erfüllen, was einem Freude bereitet und worin man am besten ist. Folglich überlasse ich dir das Töten und mache lieber die hübschen Frauen des Landes glücklich.«
    » Und machst dir damit Feinde«, merkte sie trocken an. »Kannst du sonst nichts?«
    Da klappte sein Mund geräuschvoll zu. »Na ja«, meinte er nach kurzem Zögern. »Ich kann wohl gut singen. Aber...«
    »Warum machst du nicht das?«
    Auf diese Bemerkung hin musste Taros Goll erst einmal tief durchatmen und verdrehte dabei genervt die Augen. Ihr Götter, das hätte ich mein Lebtag nie träumen lassen, dass ich mal einer Harpyie gegenüber Rechenschaft für mein Leben ablegen muss. »Weil mir eben das andere mehr Freude bereitet – und nicht nur mir.« Er zwinkerte ihr schelmisch zu, doch sie wirkte in keinster Weise amüsiert.
    Stattdessen legte sie den Kopf schief und sagte: »Du bist alt.«
    »Na schönen Dank auch«, entgegnete er verstimmt.
    » Wann willst du Kinder haben?«
    Wieder seufzte er und fuhr sich dabei mit der Hand durch das bärtige Gesicht. »Wenn du mich so fragst: Nie. Ich bin nicht der Richtige dafür, sesshaft zu werden, zu heiraten und Kinder zu zeugen, und dann Sommer für Sommer mit ein und derselben Frau zusammen zu sein.« Allein der Gedanke ließ ihn schaudern. »Nein, das ist nichts für mich.«
    »Arm. Armer Mann.«
    »Und was

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