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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Ziegenhofes schlitternd vor seiner Mutter zum Stehen.
    Die hatte die Eimer bereits abgestellt, die Arme vor der Brust verschränkt und empfing ihren Wildfang mit einem tadelnden Blick. »Wolltest du nicht auf dem Hof bleiben und mir helfen?«
    Schuldbewusst verschränkte Durran mit glühenden Ohren die Arme hinter dem Rücken und betrachtete seine Füße. »Ja, Mama«, nuschelte er.
    Beim Anblick ihres reumütigen Sprösslings wechselte die Miene seiner Mutter langsam von vorwurfsvoll tadelnd zu liebevoll wohlwollend. »Da, du Springinsfeld«, sagte sie, boxte ihm spielerisch gegen die Schulter und hielt ihm einen Eimer hin. »Nimm den und bring ihn ins Haus, ja?«
    Mit einem erleichterten Strahlen nahm der Junge den Eimer entgegen und wandte sich zum Gehen um. »Danke Mama«, rief er über seine Schulter und winkte dem Hund. »Komm Balgor.«
    Doch nach ein paar Schritten fiel ihm auf, dass sein Hund ihm nicht folgte. »Balgor! Komm schon!«
    Als ihm das drahtige Tier mit dem pechschwarzen Fell immer noch nicht folgte, blieb er stehen und drehte sich um; er sah seinen besten Freund mit aufgestellten Ohren und erhobenem Schwanz wie erstarrt bei seiner Mutter stehen und nach Süden starren; seine Mutter schaute in dieselbe Richtung.
    » Was ist los, Mama?«, fragte er, stellte den Eimer ab und gesellte sich, zusammen mit seinen beiden Schwestern, zu seiner Mutter.
    Das Gesicht der einundvierzig Sommer zählenden Frau war sehr ernst als sie ihm die Hand auf die Schulter legte. »Wir bekommen Besuch, Kinder.«
    »Schon wieder?«, meinte Durran und sah zu seiner Mutter auf. »Vor zwei Sonnen war doch erst dieser komische Kerl da und wollte dir eine Ziege abkaufen. Der, der so ewig viel geredet hat.«
    Sie nickte. Sie konnte sich noch gut an den langen Kerl erinnern, der gut zwei Glockenschläge lang mit ihr auf dem Hof über Ziegen gefachsimpelt hatte, wobei nur herauskam, dass er von der Ziegenzucht überhaupt keine Ahnung hatte und die Ziege eher zum Verzehr, denn zur Zucht haben wollte. Balgor war  während des gesamten Gespräches nicht von ihrer Seite gewichen und hatte immer wieder grollend gebrummt, was den Mann auf respektvollem Abstand gehalten hatte. Auch ihr war dieser Kerl alles andere als sympathisch gewesen und sie war froh, als er endlich wieder ihr Gehöft verlassen hatte.
    »Geht ins Haus, Kinder«, sagte sie bestimmt. »Ich werde mich darum kümmern.«
    » Aber...«, wollte das Mädchen mit den lockigen Haaren und den strahlendblauen Augen aufbegehren, doch ihre Mutter schnitt ihr das Wort ab.
    » Macht, dass ihr ins Haus kommt!«, schnappte sie und zeigte energisch auf das Wohnhaus. »Ihr alle! Jetzt!«
    Augenblicklich trollten sich ihre drei Kinder Hals über Kopf ins Haus und ließen ihre Mutter mit den beiden Milcheimern und dem wachsamen Balgor zurück.
    »Was meinst du, alter Knabe?«, raunte sie an den Hund gewandt, der unverwandt die beiden noch gut hundert Schritt entfernten Gestalten anstarrte, die sich ohne jede Hast dem Hof näherten. »Werden die beiden uns Ärger machen?« Wie zur Antwort gab Balgor ein tiefes Brummen von sich. »Das reicht mir als Antwort.«
    Damit nahm die Frau die beiden Milcheimer auf und ging über den Hof zum Wohnhaus. Ein Pfiff und Balgor erwachte aus seiner Starre, setzte mit langen Sprüngen an ihr vorbei und verschwand im Haus.
    »Was sind das für Leute?«, fragte Marina, als ihre Mutter einen Eimer abstellte und die Haustür hinter sich zuzog.
    Ihr großer Bruder und ihre kleine Schwester linsten durch das Fenster neben der Tür hinaus auf den Hof.
    »Ich weiß es nicht, Marina«, gestand ihre Mutter und warf einen Blick über die Schulter, als könne sie durch die geschlossene dunkle Eichenholztür sehen. »Aber Balgor scheinen sie nicht zu gefallen, und das reicht mir als Grund, mich ein wenig vorzubereiten.«
    Wortlos schaute Marina ihrer Mutter nach, wie sie die Eimer an der Kochtheke abstellte und in ihrem Schlafzimmer verschwand.
    »Da sind sie«, zischte Durran vom Fenster her und riss das Mädchen aus seinen sorgenumwölkten Gedanken. Rasch flitzte sie zu ihren Geschwistern ans Fenster.
    Zwei Gestalten betraten den Hof ihres aus dem Wohnhaus, dem Ziegenstall und einem Lagerhaus bestehenden Gehöfts. Die eine war ein Mann auf einem schwarzen Pferd. Er hatte schwarzes, grau durchsetztes Haar, einen Vollbart und trug eine Hose und ein Wams aus braunem Leder. Unter dem Wams trug er ein grünes Leinenhemd. Von der anderen, die zu Fuß unterwegs war, konnten

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