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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Natur. Der Stärkere frißt den Schwächeren. Suko räusperte sich.
    »Was ist?« fragte ich.
    »So etwas sehe ich nie gern.«
    »Frag mich mal.«
    Wir gingen weiter. Vorbei an den Terrarien, und wir wurden auch von den Schlangen und Echsen wahrgenommen. Wenn sie uns sahen, zuckten sie hoch. Zwei Klapperschlangen richteten sich im warmen Sand hoch, blähten ihre Köpfe und rasselten, daß wir das Geräusch sogar durch die dicken Scheiben vernehmen konnten.
    »Die scheinen nervös zu sein«, bemerkte Suko.
    Ich nickte. »Ob das einen Grund hat?«
    »Tippst du auf Kali oder Wikka?«
    »In diesem Fall ist alles möglich.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Wir waren inzwischen so weit gegangen, daß wir den Durchgang zu einem anderen Raum erkennen konnten. Von dort hörten wir Schritte.
    »Da scheint der Knabe zu stecken«, bemerkte ich und ging einen Schritt schneller.
    Wenig später hatte ich die Schwelle zum Nebenraum überschritten und sah tatsächlich einen Mann.
    Er sah nicht nur stark aus, er war auch stark. Vom Gewicht her meine ich.
    Zwei Zentner schleppte er sicherlich mit sich herum. Der Gürtel spannte sich unter seinem Kugelbauch, die grüne Cordhose saß ziemlich eng, das Hemd zeigte ein rot-weißes Karomuster. Sein braunes Haar war zu einer Bürste geschnitten, so daß der Kopf eine ziemlich eckige Form bekam. Ich sah ihn nur im Profil. Die Nase schien mal Bekanntschaft mit einer Faust gemacht zu haben, denn sie sah von der Seite her ziemlich eingedrückt aus. Dafür stand der Bart weiter ab.
    Der Mann starrte auf ein gewaltiges Terrarium, in dem sich Riesenschlangen befanden. Wenn man diese Tiere so sah, konnte einem wirklich ganz mulmig werden Von denen wollte ich nicht zärtlich in den Arm genommen werden.
    Auch diese Schlangen bewiesen eine seltsame Unruhe. Sie bewegten sich meiner Ansicht nach ziemlich hektisch, ihnen schien die Ruhe nicht mehr zu passen, und der Mann schaute sie nachdenklich durch die dicke Trennscheibe an.
    Ich räusperte mich.
    Nie hätte ich dem Knaben diese Schnelligkeit zugetraut. Er wirbelte herum und funkelte Suko und mich aus kleinen Augen böse an. »Wie kommen Sie hier rein?« raunzte er.
    »Durch die Tür«, erwiderte ich gelangweilt.
    »Sehr witzig.« Er verzog sein Gesicht, der Bart machte die Bewegung mit, dann kam der Knabe auf uns zu. »Raus!« befahl er, streckte seinen Arm aus und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger an uns vorbei in Richtung Tür.
    »Sind Sie der Oberpfleger hier?« fragte Suko.
    Der Arm fiel nach unten. Daß man ihn so ansprechen würde, damit hatte der Knabe wohl nicht gerechnet. Sein Gesicht lief rot an. Er holte Luft, und er stand dicht vor der Explosion.
    Bevor er sich gewalttätig zeigen konnte und es noch zu einem Faustkampf kam, holten Suko und ich unsere Ausweise hervor.
    »Sehen Sie mal her!« sagte ich.
    Er stierte die Dokumente an. »Bullen?«
    »Die stehen auf der Weide und warten auf Kühe«, erklärte ich, weil ich das Wort nicht leiden konnte.
    Er kratzte seinen Bart. »Nehmen Sie es nicht so tragisch, Mann Was gibt es denn?«
    »Wir härten uns gern mal mit Ihnen unterhalten, Mister…«
    »Tadlock. Jeff Tadlock«
    »All right, Mr. Tadlock Man hat uns hier in diesen Bau geschickt, weil Sie uns vielleicht helfen können.«
    »Worum geht es denn?«
    »Um Ihre Schlangen.«
    »Wieso?« Er bekam fast seinen Mund nicht mehr zu. »Was hat denn Scotland Yard mit Schlangen zu tun?«
    »Es geht dabei eigentlich um eine gewisse Cynthia Brandon«, sagte Suko.
    »Die kenne ich.« Tadlock sagte dies in einem Tonfall, der uns bewies, daß er nichts von ihr hielt.
    »Woher?«
    »Sie hat doch hier gearbeitet.«
    »Arbeitet sie jetzt nicht mehr.«
    »Nein, wir haben sie gefeuert.«
    »Was war der Grund?«
    »Sie ist nicht erschienen. Hat sich auch nicht krankgemeldet, sondern blieb einfach der Arbeitsstelle fern. Das kann man natürlich nicht machen, einen Ersatz bekommen wir immer. Morgen schon fängt eine Neue bei uns an.«
    »Ist Ihnen sonst etwas an der Frau aufgefallen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja. Wie kam sie mit den Tieren aus?«
    »Sehr gut. Ein besonderes Verhältnis hatte sie zu den Schlangen. Die hat richtig mit ihnen gesprochen.«
    »Was auch für Sie seltsam war.«
    »Das können Sie wohl laut sagen.«
    »Was machen Sie eigentlich mit den Tieren?« wollte Suko wissen. »Kommen die auch mal aus ihren Terrarien raus?«
    »Ja, wenn sie krank sind.«
    »Sonst nicht?«
    »Nein, nur bei Cynthia.«
    »Wieso?«
    Der Mann hob

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