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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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höhnische Lächeln schien auf den Zügen eingefroren zu sein.
    Die zweite mußte Wikka sein.
    Das glatte Gegenteil der Jane Collins. Wenigstens auf den ersten Blick. Ihr Haar war schwarz und genau auf der Mitte des Kopfes gescheitelt. Rechts und links fiel es lang nach unten, die Stirn blieb dabei zum großen Teil frei, so daß die beiden Schlangen genügend Platz besaßen, um aus der Stirn stoßen zu können.
    Sie ringelten sich dabei eine Handlänge hervor, hatten ein giftgrünes Aussehen, und Mandra Korab glaubte sogar, kleine, rötliche Augen zu erkennen.
    Wikkas Gesicht war glatt. Die Wangenknochen standen ein wenig hoch und sprangen hervor, wie man das bei slawischen Typen oft sieht. Von ihrem Körper konnte Mandra nicht viel erkennen, weil ein gewandähnliches Kleid ihn verdeckte. Mandra nahm jedoch an, daß sie ziemlich schlank war.
    Bisher hatten ihn die beiden nicht angesprochen. Sie waren zu sehr beschäftigt, denn sie wollten die Schlangen in den Raum lassen. Unter ihnen befanden sich die seltensten Typen und Arten. Da waren grüne, braune, sehr dünne, aber auch armdicke Schlangen darunter, und als Mandra hinter sich ein Zischen hörte, lief es nicht nur kalt seinen Rücken hinab, er drehte sich auch blitzschnell um. Die Schlange um Kalis Hals hatte sich bewegt!
    Und sie hatte auch das Zischen ausgestoßen. Das Maul stand offen, eine Zunge huschte hervor, die kleinen, kalten Augen fixierten den gefangenen Inder, und Mandra dachte daran, daß er kaum eine Chance hatte, wenn ihn die Schlange angriff.
    Es war ein Riesentier. Das fiel ihm erst jetzt richtig auf, als sie sich bewegte. In ihrem Körper mußte eine immense Kraft stecken Wenn sie sich um einen Menschen geschlungen hatte, konnte sie ihm durchaus die Knochen brechen Diese Schlange war eine Boa Constrictor.
    Mandra war so weit zurückgewichen, wie es der Käfig erlaubte. Aber irgendwo war Schluß. Da sperrten die Gitter, so daß er stehenbleiben mußte und den anderen den Rücken zuwandte.
    Die von den beiden Frauen in den Raum geführten Schlangen hatten einen Kreis um den Käfig gebildet, Mandra Korab hörte ihr Zischen. Es war eine ewige Begleitmusik eine Melodie, die ihm Angst einjagte, und die er unter Umständen mit ins Jenseits nahm.
    Die kleineren Schlangen hielten sich nach wie vor zurück, sie trauten sich nicht in den Käfig.
    Das überließen sie der Boa.
    Mandra Korab gehörte nicht zu den Menschen, die Schlangen ablehnten oder sich davor ekelten. Für ihn waren es Tiere, die es geben mußte, wie auch Hunde oder Katzen.
    In seiner Lage allerdings fürchtete er die Schlangen vor allen Dingen die Boa.
    Sie stand für einen Moment still. Der größte Teil des Körpers war um die Figur der Göttin Kali gewickelt, der Kopf jedoch zielte genau auf einen Zwischenraum zweier Gitterstäbe. Da würde er genau hindurchpassen!
    Noch stand er still. Er schwebte gewissermaßen in der Luft, aber es würde nicht mehr lange dauern, dann war er so nah, daß Mandra ihn anfassen konnte.
    Jetzt bewegte er sich wieder.
    Übergroß kam Mandra der Schädel dieser Schlange vor. Der Inder vergaß die Welt um sich herum, er hatte nur Augen für die eine Schlange, die sich von Kalis Hals gelöst hatte.
    Sie bewegte sich mit einer nahezu erschreckenden Geschmeidigkeit. Für einen Moment hatte Mandra das Gefühl gehabt, daß die Zwischenräume zu klein waren, er irrte sich jedoch. Sie waren groß genug und die Schlange konnte ihren Schädel in den Käfig schieben. Dabei schabte sie an den Stäben, die Zunge huschte aus dem Maul vor und zurück, ihre Augen schienen tückisch zu blicken, und Mandra Korab schüttelte sich, als er das sah.
    Jetzt war die Boa schon so nahe, daß er nur die Hand auszustrecken brauchte, um sie packen zu können Aber das wollte er nicht. Die Boa sollte selbst kommen, und sie würde ihn mit ihrem Körper umschlingen, denn die beiden Frauen trafen keinerlei Anstalten, das gefährliche Tier zurückzuhalten.
    Mandra riskierte einen schnellen Blick in die andere Richtung wo es keine Boa gab.
    Jane und Wikka hatten sich so weit vom Käfig aufgebaut, daß die anderen Schlangen Platz genug hatten, sich zwischen dem Käfig und den beiden Hexen aufzubauen.
    Sie lagen nicht flach auf dem Boden, sondern hatten einen Teil ihres Körpers aufgerichtet, der so starr stand, als würde er von dünnen Fäden gehalten, und zahlreiche kleine Schlangenaugen waren auf den im Käfig hockenden Inder gerichtet.
    Es waren stumme, gefährliche Wächter, die Mandra

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